Bitte lächeln: Fast alle Pariser haben wahrscheinlich schon mal im Vorübergehen ein Wandbild mit auffallendem Schriftzug gesehen, signiert von den Toqué Frères – und unwillkürlich gelächelt. Tatsächlich wollen die beiden Street-Art-Künstler, zwei Brüder aus Nantes, mit ihren Feel-Good-Botschaften den »grauen« Alltag verschönern, und zu ihren Fans gehören auch Anwohner,
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Kontinuität und Wandel: Wo früher kleine Handwerksbetriebe den Anwohnern ihre Dienste anboten und Krämerläden für die Versorgung des Viertels sorgten, lockt heute immer häufiger der Kommerz. An der einen Fassade steht Boulangerie, doch drinnen residiert hinter dem Bäckereischild ein von Modedesigner Christian Lacroix ausgestattetes Hotel. In der Schlosserei
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Mosaik: 1000 und mehr bunte Steinchen für einen Schriftzug, das ist schon sehr aufwendig für eine Fassenbeschriftung oder einen Bodenbelag. Mosaikkunst im öffentlichen Raum, ob als Bestandteil der Fassadengestaltung oder als architektonisches Element in Innenräumen, tritt in der Gegenwart meist als »Kunst am Bau« auf, nicht als »Beschilderung«. Institutionen
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Überbleibsel aus einer anderen Zeit: Was bei Drucksachen als klassischer Typografiefehler gilt, wirkt in Paris an eigenwillig beschrifteten Laden- und Restaurantfassaden durchaus charmant: Viele unterschiedliche Schriften, kaum Freiraum, fast werden die Buchstaben zum Fassadenornament. Aber es geht ja nicht in erster Linie um Lesbarkeit, sondern um Aufmerksamkeit und Außenwerbung.
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Kreide: Besonders pariserisch wirken auf mich die lässigen, aber lesbaren Beschriftungen der gläsernen Trennwände von Restaurants, denen gleich die Speisekarte abzulesen ist. Für die Beschriftung von Glas werden heute größtenteils Folienschriften verwendet, doch in Paris finden sich auch von Hand geschriebene (oder fast schon gemalte) Beispiele. Bio oder vegan?
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Dubo Dubon Dubonnet: Könnte auch eine Filmkulisse sein, ist aber echt… Und dann heißt die Straße auch noch Rue de la République. Französischer geht’s nicht! Der Werbespruch für Dubonnet blieb im Gedächtnis und auch noch an manchen Häuserfassaden erhalten, auch wenn der französische Aperitif selbst etwas in Vergessenheit geriet.
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Typografie überall! Schriften und Beschilderungen sind allgegenwärtig und prägen Orte auf subtile und doch eindrückliche Weise. Mit Schrift im öffentlichen Raum verhält es sich ähnlich wie mit Filmmusik: Sie ist präsent, auch wenn man sie nicht bewusst wahrnimmt, und mengt frühere Zeitschichten in die Gegenwart. Wer durch Frankreichs Städte
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Ein leuchtendes gelbes M? Mit McDo hat das nichts zu tun, durchsetzen konnte sich das gelbe M als modernes Signet für die Pariser U-Bahn aber dennoch nicht. Eingeführt wurde es in den 1970er-Jahren, davor gab es in den 1960er-Jahren bereits ein blaues M im Zentrum zweier Metallkreise, Antennenmast genannt,
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Art Déco: In den »goldenen« 1920er-Jahren liebte man nicht nur das schnelle Leben, sondern feierte auch die Geschwindigkeit. Und den technischen Fortschritt, der den neuen Rausch möglich machte: Flugzeuge, Ozeandampfer, Schnellzüge, Zeppeline, Sportwagen – all diese Maschinen sorgten für rasende Rekorde und neue Mobilität, machten Atlantiküberquerungen und Weltumrundungen
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Was ist geblieben von der Französischen Revolution? Wer denkt nicht zuerst an die Menschenrechte, zum Dreiklang der Demokratie geworden im Motto »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit«. Am 26. August 1789 verkündete die Nationalversammlung in Frankreich die Menschen- und Bürgerrechte, die in 17 Artikeln in die Verfassung von 1791 eingingen. Artikel
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Gabrielle… Leicht nachvollziehbar, dass ich mich frage, nach wem die Pariser Straße benannt ist und was sich hier schon abspielte… Wann immer ich Franzosen kennengelernt und meinen Vornamen gesagt habe, intonierten sie übertrieben raubeinig den Song von Johnny Hallyday, dem französischen Rocker par excellence, der polarisiert und zugleich
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