Die Inhalte meiner Reiseführer wähle ich aus…

Die wichtigen Sehenswürdigkeiten und Museen sind Pflicht, ansonsten ist überall die Auswahl das aufwendigste an der Recherche – das Angebot ist viel größer als das, was man empfehlen kann und darf. In Paris beispielsweise gibt es mehr als 150 Museen und 100 Theater, Hunderte von Kinos, über 200 Kirchen, rund 1500 Hotels, jeweils mehr als 10.000 Restaurants und Boutiquen. Und dass ein Restaurant genau wie im Jahr davor noch existiert, heißt ja nicht, dass es immer noch gut ist. Zudem gibt es in einer Großstadt wie Paris mit Millionen Einwohnern und noch mehr Touristen immer wieder Neues zu entdecken und auszuprobieren, originelle Designhotels, außergewöhnliche Einkaufstipps, Livemusik-Locations, Bistros, die man nicht so leicht entdeckt, Orte mit Flair abseits ausgetretener Pfade. Meist gibt es für jeden Tipp, der ins Buch kommt, fünf weitere, die unerwähnt bleiben müssen, auch in Bordeaux, Stuttgart und Dresden! Also versuche ich, eine gute Mischung hinzubekommen für Jung und Alt, Singles und Familien, Kulturinteressierte, Gourmets und Shoppingfans.

Um auf dem Laufenden zu bleiben informiere ich mich…

…mittels aktueller Berichterstattung in deutschen und französischen Tageszeitungen und Magazinen, mit den Newslettern und Pressedossiers der Tourismusämter. Dort erfahre ich aber nur Neuigkeiten über die »Leuchttürme« der Stadt oder Region. Das meiste entdecke ich daher selbst vor Ort: Laufen, laufen, laufen – auf meinem Schrittzähler kommen pro Tag schnell 25 Kilometer zusammen – nur so finde ich auf meinen Streifzügen Neues, was nicht schon überall steht, nur so sehe ich, ob sich die Nachbarschaft ändert, nur so erfahre ich im Gespräch Wissenswertes. Trotzdem ist das Internet eine große Erleichterung, früher habe ich mir noch im Notizbuch vor Ort Hotelpreise notiert.

Wenn die Recherche vor Ort beendet ist…

… gehe ich gern schwimmen, und gehöre zu den Fans denkmalgeschützter Hallenbad-Schönheiten ebenso wie von Freibädern wie der Piscine Josephine Baker vor der Pariser Nationalbibliothek – früher gab es noch viel mehr solcher Badeboote auf der Seine. Mein Lieblingsschwimmbad ist das Centre Nautique in Lyon – direkt an der Rhône, und auch im Winter bleibt das Freibad geöffnet. Es gibt nichts Schöneres als bei Sonne und klirrender Kälte draußen zu schwimmen. An Flussbäder wie sie in der Schweiz eine lange Tradition haben, ist noch nicht überall wieder zu denken, doch nicht nur München und Berlin wollen sich Bäder in der Isar und der Spree zulegen, auch in Paris erprobte man 2017 und 2018 den Badespaß im Canal Saint-Martin, und in New York soll man demnächst im East River schwimmen können.

Unterwegs schaue ich mir gerne entlegene Orte an, für die in meinen Reiseführern leider kein Platz ist. Zum Beispiel einen Quartiers-Dachgarten für die Anwohner oder den Garten des Hôtel de Ville, der dank Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Wochenende öffentlich zugänglich ist. Oder den Fôret Linéaire, eine etwas hochtrabend »Wald« genannte Neupflanzung am Périphérique (Rue Emile Bollaert, 19. Arrondissement) in Paris und die neu gestalteten Kanalufer dort. Ich versuche, bei jedem Aufenthalt etwas Besonderes zu unternehmen, um alle Facetten der Stadt kennenzulernen, also mal den offiziell markierten Wanderwegen von Nord nach Süd oder Ost nach West durch Paris zu folgen, Karten für die Oper oder ein Jazzkonzert zu reservieren, bei der Zieleinfahrt der Tour de France auf den Champs-Elysées zuzuschauen oder im Hammam der Moschee zu schwitzen. Auch in Stuttgart, Dresden, Bordeaux, Korsika, Sachsen, Straßburg, im Elsass, Baden und Württemberg habe ich immer eine lange Liste von Orten, die ich mir noch anschauen will.

Außerdem mache ich für viele meiner Reiseführer die Fotos selbst; nebenbei entstehen immer mehr Serien, zum Thema Wasser, Glas, Spiegelungen, Neon, Farben, Typo und anderem.

Meine schönsten Erlebnisse während der Recherche …

Schöne Momente in Paris gibt es oft einfach so, ganz unverhofft und unspektakulär jenseits des klassischen Sightseeings – mal auf der Caféterrasse mitten im Alltagsleben, mal, wenn man mit der Métro auf der Hochbahn durch die Viertel rattert oder von einem der Aussichtspunkte auf das berühmte Grau der Dächer oder die nächtlichen Lichter der Stadt blickt. Ob Törtchen und Tee an einem verregneten Nachmittag in der Patisserie oder Picknick an einem heißen Augusttag am Seine-Ufer, Nudelsuppe in Chinatown oder Falafel in der Rue des Rosiers, Einkaufen auf dem Wochenmarkt oder Jogging im Park – die Atmosphäre macht den Unterschied!

Und Bordeaux ist einfach traumhaft schön, Dresden zu jeder Jahreszeit eine Reise wert, Winzer sind ein besonders netter Menschenschlag und Pfälzer geben gerne Tipps, weil sie ihre Region lieben.

Verlage

Die langjährige Zusammenarbeit mit namhaften Reise- und Sachbuchverlagen schätze ich ganz außerordentlich. Ohne den kreativen Input von Lektoren und Programmmacherinnen, seitens des Vertriebs und der Herstellung, Reiseführer immer neu den modernen Reise- und Lesegewohnheiten anzupassen, gäbe es einige meiner Titel nicht schon seit Jahrzehnten. Ich fluche (innerlich) immer erst, wenn mal wieder ein Relaunch ansteht, aber am Ende lasse ich mich überzeugen: Nichts darf bleiben, wie es war.

Bruckmann https://verlagshaus24.de/bruckmann

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