Frauenzimmer und Musterfrauen: Frauen werden in bürgerlichen Innenräumen vor Mustern inszeniert. Sie sitzen oder liegen dabei vor geblümten Tapeten und gestreiften Vorhängen oder auf mit bunten Stoffen bezogenen Sofas – ein bildlicher Ausdruck des Spannungsfelds zwischen Geborgenheit und Beengung. In ihrem Essay »Frauen vor Mustern« spürt Anke te
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Entschlossen und risikofreudig: Zu lesen gibt es über Peggy Guggenheim bereits einiges, neben ihren eigenen Memoiren beispielsweise die Biografie von Annette Seemann, die allerdings schon 1998 im Econ & List Verlag erschien, und diverse Beiträge in Büchern über Kunstsammlerinnen und Sammler, so etwa in »Sammeln nur um zu
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Herbstlese: Bei der beständigen Suche nach neuer Lektüre gibt es für mich zwei maßgebliche Informationsquellen im Internet: Den Perlentaucher, der mit seiner täglichen Feuilletonschau auf die Rezensionen der wichtigen Tageszeitungen verweist. Und die Buchbesprechungen des Deutschlandfunks Kultur, wo ich schon oft auf Lesestoff gestoßen bin, der mir sonst
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Politischer Sprengstoff: Tanja Busse und Christiane Grefe widmen sich in ihrem Sachbuch der Frage nach den »neuen Konflikten um unsere Böden«, wie es im Untertitel zu »Der Grund« heißt. So neu sind sie allerdings gar nicht, das sei als Anmerkung vorweg gestattet, viele unserer heutigen Probleme gründen in
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Heckenlandschaft: Dichtes Gesträuch umgibt als schmaler Feldrain oder tunnelartiger Weg die Wiesen und Äcker in der Bretagne und in der Normandie. Bocage heißt diese kleinräumige, von Menschen geschaffene Landschaftsform, deren Gehölze und Hecken unzähligen Insekten, Kleintieren und Vögeln Lebensraum bieten – britische Botaniker haben in 90 Meter Hecke
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»Ohne Spazieren wäre ich tot«: Gerade komme ich von einem Winterspaziergang in den Montafoner Alpen zurück. Neben einem munter rauschenden Bächlein ging es bei strahlender Sonne und blauem Himmel durch feuchte Wiesen mit Blick auf schneebedeckte Gipfel, um 12 Uhr mittags begleitet vom Klang der Sonntagsglocken. Wie gut
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Der Zweite Weltkrieg: Tatjana Tönsmeyer widmet sich in ihrem Buch »Unter deutscher Besatzung« den Jahren 1939–1945 und hat damit »die erste Geschichte des deutsch besetzten Europas geschrieben, die die Perspektive der Besetzten und nicht der Besatzer einnimmt«. Von Norwegen bis Griechenland und von Frankreich bis in die Sowjetunion
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Frisches Blattwerk im Frühjahr: Ein halbjährliches Ritual, auf das ich mich schon vorab freue, ist das Durchblättern der digitalen Vorschauen der Verlage. Anlässlich der Buchmesse in Leipzig begleiten die Literaturbeilagen der Zeitungsfeuilletons, Buchblogger und Kulturmagazine des Rundfunks ausgesuchte Neuerscheinungen mit Besprechungen, häufig aber mit Schwerpunkt auf der Belletristik.
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Farnfieber: Dass sich die Liebe zum Farn bis zu einer exzessiven Sammelwut ausweiten konnte und als »Pteridomania« erst England und dann das ganze Commonwealth heimsuchte, ist Teil dessen, was die Autorin an historisch spannenden Fakten für ihr Pflanzenporträt ausgegraben hat. Das viktorianische »fern fever« erreichte seinen Höhepunkt in
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Umzugspläne: Ich habe schon in München, in Köln, Düsseldorf und anderswo gelebt und gearbeitet, und wollte eigentlich nie wieder umziehen müssen. Aber was soll ich sagen? Buchstabenhausen reizt mich doch. Allein die Bibliothek und das Opernhaus! Im Buchstabenmuseum in Berlin war ich schon, in Buchstabenhausen noch nicht. Einen
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Die Bewohnbarkeit der Erde: Der Mensch ist im Lauf des 20. Jahrhunderts zur prägenden Kraft eines neuen Erdzeitalters geworden – des Anthropozän. »Seit 2021 gibt es mehr menschengemachte Masse als lebendige Biomasse«, diesen Fakt führt Friedrich von Borries zu Beginn seines Buchs an, um gleich klarzumachen, welche Verantwortung
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»Was von meiner Mutter bleibt«: Nach dem Tod ihrer Mutter muss Marlen Hobrack sich daran machen, eine Wohnung aufzulösen, vollgestopft mit Waren, teils in noch ungeöffneten Kartons. Statt »einen schönen Batzen Geld« oder ein »Einfamilienhäuschen« hinterlässt die Verstorbene womöglich einen Berg an Schulden – kurz steht im Raum, das
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