Frisches Blattwerk im Frühjahr: Ein halbjährliches Ritual, auf das ich mich schon vorab freue, ist das Durchblättern der digitalen Vorschauen der Verlage. Anlässlich der Buchmesse in Leipzig begleiten die Literaturbeilagen der Zeitungsfeuilletons, Buchblogger und Kulturmagazine des Rundfunks ausgesuchte Neuerscheinungen mit Besprechungen, häufig aber mit Schwerpunkt auf der Belletristik.
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Farnfieber: Dass sich die Liebe zum Farn bis zu einer exzessiven Sammelwut ausweiten konnte und als »Pteridomania« erst England und dann das ganze Commonwealth heimsuchte, ist Teil dessen, was die Autorin an historisch spannenden Fakten für ihr Pflanzenporträt ausgegraben hat. Das viktorianische »fern fever« erreichte seinen Höhepunkt in
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Umzugspläne: Ich habe schon in München, in Köln, Düsseldorf und anderswo gelebt und gearbeitet, und wollte eigentlich nie wieder umziehen müssen. Aber was soll ich sagen? Buchstabenhausen reizt mich doch. Allein die Bibliothek und das Opernhaus! Im Buchstabenmuseum in Berlin war ich schon, in Buchstabenhausen noch nicht. Einen
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Die Bewohnbarkeit der Erde: Der Mensch ist im Lauf des 20. Jahrhunderts zur prägenden Kraft eines neuen Erdzeitalters geworden – des Anthropozän. »Seit 2021 gibt es mehr menschengemachte Masse als lebendige Biomasse«, diesen Fakt führt Friedrich von Borries zu Beginn seines Buchs an, um gleich klarzumachen, welche Verantwortung
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»Was von meiner Mutter bleibt«: Nach dem Tod ihrer Mutter muss Marlen Hobrack sich daran machen, eine Wohnung aufzulösen, vollgestopft mit Waren, teils in noch ungeöffneten Kartons. Statt »einen schönen Batzen Geld« oder ein »Einfamilienhäuschen« hinterlässt die Verstorbene womöglich einen Berg an Schulden – kurz steht im Raum, das
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Kathedralenkletterer: Im Englischen bezeichnet der Begriff Stegophilist »a person who enjoys climbing up the outside of buildings«. Sylvain Tesson zählte eine Zeitlang zu diesen leidenschaftlichen Fassadenkletterern und hat wiederholt nachts »Notre-Dame de Paris« und rund 20 weitere Kathedralen zusammen mit einer Akrobatentruppe erklommen, in Chartres, Orléans, Reims, Amiens,
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Ich weiß nicht, was das ist, aber seitdem ich statt einer Potage à la Colbert eine »Suppe mit Wurzelwerk und verlorenem Ei«, statt Irish stew »Hammelfleisch im Topf auf bürgerliche Art«, ein »Mischgericht« statt eines Ragout, keinen Vol-au-vent, sondern eine »Blätterteighohlpastete« und dazu nicht Mixed pickles, sondern im
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Dicker Wälzer: Auch mit 824 Text Seiten plus 134 Seiten Anhang kann ein Buch noch zu kurz sein. Denn Michaela Krützen verfügt mit großer Lässigkeit und großer Souveränität über ihr Thema »Zeitverschwendung« in Film und Literatur. Auf zehn Kapitel hat die Autorin ihr Buch begrenzt, darin zehn Figuren
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Leselust im Herbst: Im Oktober findet in Frankfurt am Main wieder die Buchmesse statt, Gastland ist 2024 Italien. Zeitungsfeuilletons und Buchblogger, TV und Rundfunk begleiten das vielfältige Programm schon vorab mit Hinweisen auf Neuerscheinungen, häufig mit Schwerpunkt auf der Belletristik. Die unendlich große Produktion an Romanen und Lyrik,
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Pufferzonen und kontaminiertes Niemandsland: Für ihr Buch über »Verlassene Orte« hat Cal Flyn einige der menschenleersten Landstriche der Welt besucht – in den zwölf Kapiteln begleiten wir die Autorin unter anderem in die um den Kernreaktor von Tschernobyl errichtete Sperrzone, zum durch Dioxin vergifteten Fluss Passaic, zum Arthur-Kill-Schiffsfriedhof
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Lesetipps für Literatur von Frauen: Doris Hermanns hat 2017 die Reihe Drei Autorinnen – drei Bücher für den BücherFrauen-Blog initiiert. Nach 25 Jahren als Antiquarin in Utrecht/Niederlande lebt sie seit 2015 in Berlin, wo sie als Redakteurin, Autorin, Herausgeberin und Übersetzerin tätig ist. Fast fünf Jahre lang stellten BücherFrauen regelmäßig jeweils
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Machtpositionen: In Deutschland heißen mehr Vorstandsvorsitzende börsennotierter Unternehmen Christian (9) als es unter ihnen Frauen (7) gibt. Zu diesem ernüchternden Fazit kommt eine neue, im Oktober 2023 veröffentlichte Studie der AllBright-Stiftung. Zwar gibt es eine gesetzliche Frauenquote bei der Neubesetzung in Aufsichtsräten, jedoch nicht für die Vorstände. Der
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