Urban Poetry: Was bewirkt ein Gedicht, das auf eine Fassade geschrieben wurde? In Berlin löste Eugen Gomringers Gedicht an der Alice Salomon Hochschule Debatten für oder gegen dessen Entfernung aus. Die Lyrikerin Esther Dischereit befasste sich auch theoretisch mit dem »Buchgedicht« (für private Lektüre im »stillen Kämmerlein«) im
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Design-Pionierin: »Wir besticken hier keine Kissen«, soll Le Corbusier gesagt haben, als Charlotte Perriand sich in den 1920er-Jahren nach ihrem Innenarchitektur-Studium für sein Atelier bewarb. Diesem Vorurteil sahen sich auch die Bauhaus-Frauen ausgesetzt, die schneller in die Weberei-Klasse abgeschoben wurden, als sie Piep sagen konnten. Und wie die Bauhaus-Kolleginnen
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Welch eine Verlegerin! Gerade erobert Helen Wolff mit ihrem posthum herausgegebenen Roman »Hintergrund für Liebe« (mein Blogartikel hier) die Bestenlisten, etwa vom SWR. Als Autorin eine Neuentdeckung, war sie als Verlegerin (1906–1994) legendär, in seinem Nachruf fand etwa Günter Grass außerordentlich bewegte Worte für den großen Verlust. Helen
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Deutschlandfunk: In Frankreich sind Serge und Beate Klarsfeld als Nazijäger bekannt – jahrzehntelang forschten sie in Archiven nach Mittäterschaft im Nationalsozialismus und spürten NS-Verbrecher auf, um sie vor Gericht zu bringen. Beate Klarsfeld ist in Deutschland zudem berühmt, weil sie dem Kanzler Kiesinger 1968 öffentlich eine Ohrfeige verpasste.
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Absolut terrassentauglich: Was die Zubereitung angeht, gibt es nicht viel zu sagen zu diesem Salat – alle Zutaten sind gegrillt. Der Spargel dafür im unteren Drittel geschält, die Weinbergpfirsiche komplett. Eine Vinaigrette mit Basilikum und Balsamico-Essig dazu, und schon hat auch die Vegetarierin Freude an einem Grillfest. Wer
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Style Métro: Ein vielfotografiertes Pariser Fotomotiv (und Filmdarsteller von Dr. Petiot bis Amélies Welt) sind die Jugendstil-Eingänge zu den Métrostationen – insbesondere die wenigen, die auch noch ihr Glasdach besitzen wie die Stationen Châtelet (1er), Abbesses (18e) und Porte Dauphine (16e). Das florale Design der Eisenträger und -geländer,
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Fleur de sel und Meersalz: Wie unverzichtbar Salz ist, merkt man immer dann, wenn es fehlt – an Kartoffeln, Gemüse oder in einer Suppe. Es hebt den Eigengeschmack der Zutaten und ist daher auch im Salat (fast) unentbehrlich. Statt des raffinierten Tafelsalzes, dem oft Rieselhilfen zugefügt werden und das
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Arte: La Butte Bellevue ist das ärmste Stadtviertel Frankreichs und liegt mitten in Marseille, zwischen den Stadtteilen Saint-Mauront und Belle de Mai. Der Filmemacher Philippe Pujol wuchs selbst unweit von La Butte Bellevue auf. Arbeit, anständige Wohnungen, Bildung, das gibt es nur anderswo. Im Viertel ist Selbst- und
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Déconfinement: Der Guardian zählt das (aus touristischer Sicht) abgelegene Pariser Stadtviertel Charonne zu den »ten coolest neighbourhoods« des Jahres 2020. Was man auch immer von solchen Rankings hält, neugierig macht diese Einschätzung doch, also habe ich mich gleich am zweiten Tag der Lockerungen, als man aus den EU-Ländern wieder
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Salade camarguaise: Wie der schwarze Venere-Reis aus der italienischen Po-Ebene ist auch der rote Reis aus der Camargue viel zu schade, um nur als Beilage serviert zu werden. Der Naturreis ist ungeschält und wird nur entspelzt, die rote Farbe verdankt sich der Außenhaut der Körner. Mit seinem nussigen
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Arte: Alexandre Gauthier aus dem »La Grenouillère« in La Madelaine-sous-Montreuil ist ein ganz besonderer Koch. Vor rund zehn Jahren übernahm er das Restaurant im Nordwesten Frankreichs, mitten auf dem Land, von seinen Eltern. Zusammen mit dem Architekten Patrick Bouchain gestaltete er die Küche um, die nun an eine
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Bayrischer Panzanella: Nichtmal eine echte Brezel war es, die übriggeblieben und altbacken noch im Brotkasten lag! Die Laugenstange habe ich selbstverständlich nicht weggeworfen, sondern im nächsten Salat verwendet – der also de facto ein Laugengebäcksalat ist. Normal, hier kommt fast nichts Essbares in die Tonne. Für eine zünftige
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