Place des Abbesses: Der glasüberdachte Eingang zur Metrostation ist ein Schmuckstück des Jugendstils – und inzwischen eine Rarität in Paris. Doch fast alle Touristen haben nur Augen für eine Wand: Sie steuern zielstrebig die unscheinbare kleine Grünanlage dahinter an. Denn an der angrenzenden Brandmauer eines Gründerzeitbaus steht in
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Zwei Pünktchen über dem Vokal: Was uns heute als selbstverständlich erscheint, wurde in Schrift- und Drucksachen noch bis ins 19. Jahrhundert anders gehandhabt. Einerseits schrieb man durchaus mal »Aehre«, mal »nähren«, »über« und »Ueberraschung«. Bei den Großbuchstaben stellte Ae, Oe, Ue als Ersatz von Ä, Ö, Ü quasi
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Zeitschichten: Alte Fassadenbeschriftungen verschwinden langsam, aber sicher, der stete Wandel verändert unser urbanes Umfeld tagtäglich. Neben verblassten Reklamen auf Häuserwänden gehören dazu auch demontierte Schriftzüge ehemaliger Geschäfte – »was heute noch den Alltag prägt, kann morgen bereits abmontiert und vergessen sein«. Und durch den Strukturwandel und die globale
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Abecedarium: Reine Nachschlagewerke legen gern das Alphabet als Ordnungsprinzip zugrunde, Sachbücher seltener und Literatur kaum. Dennoch gibt es auch in der Belletristik allerhand Beispiele für Lesestoff in alphabetischer Reihenfolge: »Album« von Marie-Hélene Lafon und »Sachen machen« von Gertrude Stein stelle ich hier kurz vor. »Mein Alphabet« von Ilma Rakusa,
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Nationale Schriftkultur? In den Straßen, auf Fassaden und Verkehrsmitteln, auf Ladenschildern, Leuchtreklamen und Graffiti, Leitsystemen und Verkehrsschildern: Schrift am Bau und im öffentlichen Raum belebt nicht nur das Straßenbild, sondern prägt ganze Städte – eine ganze Schriften- und Schilderwelt tut sich für alle die auf, die die Augen
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Homage to the Square: Mit seiner großen Serie »Hommage an das Quadrat« wurde Josef Albers (1888–1976) weltberühmt und beeinflusste die abstrakte Malerei nachhaltig. Auch Kasimir Malewitschs (1879–1935) »Schwarzes Quadrat«, erstmals 1915 ausgestellt, gilt als bahnbrechende Avantgarde und Ikone der geometrischen Abstraktion. Im baden-württembergischen Waldenbuch ist dem Quadrat in
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»Denken und Schreiben im 21. Jahrhundert«: Niklas Luhmann ist das bekannteste Beispiel unter den Wissenschaftlern, die für ihre materialreichen Arbeiten auf Zettelkästen zurückgriffen. »Ohne die Zettel, also allein durch Nachdenken, würde ich auf solche Ideen nicht kommen.« So wird er auf dem Umschlag des Buchs von Hektor Haarkötter,
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Köln ist Kult: Die Liebe der Kölner:innen zu ihrer Stadt ist legendär – dazu brauchen sie keine Aufforderungen oder Appelle wie »Liebe deine Stadt«. Aber den 2007 eingeweihten, signalroten Schriftzug über der Nord-Süd-Fahrt haben sie gleich ins Herz geschlossen – die 26 Meter breite und 4 Meter hohe Installation
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Fassadenbuchstaben aus Holz: Vertreten sind unterschiedliche Schriftstärken und Typostile, schlanke minimalistische wie bei »A L’IDEALE« oder grobe, chaotische wie bei »VIANDE« (Fleisch) – eine »rohe« Beschriftung, die sich um Schönheit nicht schert. Nicht mal auf Serifen wird verzichtet (siehe die »fromagerie« in der Markthalle des Marché d’Aligre, die
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Bomb it! Unter diesem Titel erschien in der Edition Nautilus ein Bildband über die Street-Art-Künstlerin, deren Stencils schon seit Mitte der 1980er-Jahre die Hauswände und Mauerflächen in Paris schmücken, anlässlich der gleichnamigen Ausstellung 2011 in Berlin. Ganz wenige Frauen sind als Urban-Art-Künstlerinnen einem breiten Publikum bekannt geworden und haben
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Schriftzeichen der Stadt: Jede Stadt hat ihre ganz eigene urbane Typografie. Ob klein und fein oder auffällig-großmaßstäblich: Beschriftungen am Bau und im öffentlichen Raum prägen das städtische Umfeld. In Paris war lange die Schriftmalerei die beste und einfachste Möglichkeit, Ladenbeschriftungen und Fassadenwerbung zu gestalten – auf den ohnehin lackierten
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Die Sprache der Farben: Der Farbpsychologie zufolge ist Gelb fröhlich und optimistisch, Grün beruhigt, Rot wirkt aggressiv und leidenschaftlich, Blau gilt als kühl und nüchtern. Entsprechend viel Aufmerksamkeit erhalten die Farben im Corporate Design, bei der Auswahl für groß und fett gedruckte Wortmarken wie für Logos. Organisationen, die mit
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