SALAT AUS DICKEN BOHNEN, BUCHWEIZEN UND SCHAFSKÄSE
Frühlingsgemüse: Die ersten Dicken Bohnen beim Gemüsehändler meines Vertrauens musste ich gleich kaufen, so lange freue ich mich schon darauf. Aus einem ganzen Kilo will ich zwei Salate für zwei Personen machen. Drückt man die Bohnenkerne nach dem Kochen noch aus ihren hellen, ledrigen Häutchen, bleibt eine enttäuschend kleine Menge übrig. Das Verhältnis der Ausbeute von Schoten zu Bohnenkernen ist etwa 1:4 – von 500 Gramm frischen Bohnen in ihren Hülsen bleiben mir 125 Gramm Bohnenkerne für den Salat. Für den ersten Salat kombiniere ich die Dicken Bohnen mit knackigem Buchweizen und Schafskäse und füge fein gewürfelten Fenchel mit seinem Anisgeschmack und nussigen Staudensellerie quasi als Gewürze hinzu. Zusammen mit den Radieschen geben sie dem Salat schönen Biss. Außer Petersilie kamen am Ende noch Dill und Minze in den Salat (nicht auf dem Zutatenfoto), was noch besser schmeckte. Ein weiteres Salatrezept mit Buchweizen findet sich hier und hier.
50 g Buchweizen • 500 g Dicke Bohnen
½ kleiner Fenchel • 1 Stange Staudensellerie
4 Radieschen • ½ Bund glatte Petersilie
Saft von ½ Zitrone • 2 EL Walnussöl
Meersalz • frisch gemahlener Pfeffer • 75 g Schafskäse
Und so geht’s: Den Buchweizen in einem Sieb abspülen. In einem Topf mit Wasser aufkochen, die Temperatur herunterstellen und 15 Minuten oder nach Packungsanweisung köcheln lassen. Die Körner sollen noch bissfest sein. Abgießen und abkühlen lassen.
Inzwischen die Bohnenkerne aus ihren Hülsen lösen. Die Bohnenkerne in kochendem Wasser 3–5 Minuten garen, dann aus ihren Häutchen drücken.
Den Fenchel und den Staudensellerie fein hacken (ich habe beides erst dünn geschnitten und mit dem Wiegemesser noch weiter zerkleinert). Die Radieschen in dünne Scheiben schneiden. Die Petersilie fein hacken.
Alle Salatzutaten bis auf den Schafskäse vermischen und 10 Minuten ruhen lassen. Zurückhaltend salzen, da der Schafskäse schon salzig ist.
Den Schafskäse grob zerkrümeln und den Salat damit servieren.
Dicke Bohnen: Die Hülsenfrüchte hatten lange einen schlechten Ruf, vielleicht weil sie auch als Viehfutter genutzt wurden und als Arme-Leute-Essen galten? Oder doch eher, weil sie recht aufwendig in der Verarbeitung sind? Heute erleben sie eine Art Renaissance, und wer kein Fleisch isst, kann damit einen Teil seines täglichen Eiweißbedarfs decken. In den Mittelmeerländern dagegen, besonders in der Türkei und im arabischen Raum, wird diese schon seit dem Altertum angebaute Kulturpflanze seit jeher geschätzt – in Orientkochbüchern findet man daher am leichtesten Rezepte. Die auch Saubohne, Ackerbohne, Puffbohne oder Favabohne genannten Bohnen kommen als ganze Schoten in den Handel; meine stammten aus Italien, daneben gehören Marokko, Frankreich, Spanien und die Türkei zu den Hauptlieferanten. Die Saison für heimische Ernte ist leider nur kurz, Freilandware gibt es von Juni bis August. Wer frische Dicke Bohnen nicht sofort verzehren will, kann die Schoten einige Tage im Kühlschrank lagern. Aus der Hülle gelöst, halten die Kerne nur wenige Stunden. Dicke Bohnen schmecken auch mit Artischocken, Fenchel und Radieschen, im Kartoffelsalat mit Rucola, mit Speck und Artischocken, mit Roten Beten und Schafskäse und mit Tomaten und Kräutervinaigrette.