FELDSALAT MIT APFEL, BIRNE, WALNÜSSEN UND ZIEGENKÄSE

Keine Angst vor Ziegenkäse: Der milde, cremige Frischkäse schmeckt so gar nicht nach Ziege und kann einfach aufs Brot gestrichen oder auf Baguettescheiben unter dem Backofengrill kurz gratiniert werden. Statt als Beilage zu fungieren darf er hier aber mal direkt in den Salat – in vielfach erprobter Kombination mit Apfel, Birne und Walnüssen macht er sich ganz hervorragend zu Feldsalat. Für zwei Personen:

 

150 g Feldsalat • 1 EL getrocknete Cranberrys

1 Apfel • 1 Birne • 1 rote Zwiebel

30 g Walnusskerne • 100 g Ziegenfrischkäse

1–2 EL Zitronensaft • 3–4 EL Walnussöl

Salz • frisch gemahlener Pfeffer

 

Und so geht’s: Den Feldsalat gründlich waschen und putzen. Die Cranberrys in eine kleine Schale geben und in etwas kochendem Wasser quellen lassen, dann abgießen. Den Apfel und die Birne ungeschält vierteln, vom Kerngehäuse befreien und in sehr dünne Spalten schneiden. Die Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Die Walnusskerne grob hacken. In einer Salatschüssel Zitronensaft, Öl, Salz und Pfeffer vermischen. Feldsalat, Apfel, Birne, Zwiebel hineingeben und kurz vermischen. Den Ziegenfrischkäse über den Salat bröckeln, mit Walnusskernen und Cranberrys bestreuen und servieren.

 

Vereinsdechant-Birnen: Habe ich hier schon mal davon geschwärmt, wie toll die Birnensorte Vereinsdechant schmeckt? Unbedingt zugreifen bei dieser alten Obstsorte, die ich vor zwei Jahren entdeckt und in einem Fenchelsalat verwendet habe – für mich derzeit die beste Birne, geschmacklich unübertroffen. Der Name hat nichts mit der Amtsbezeichnung der katholischen Kirche (für einen Dekan) zu tun, sondern es soll sich um eine missverständliche sprachliche Übertragung des französischen Namens dieser 1850 erstmals beschriebenen Herbstbirne handeln, die aus Angers an der Loire stammt (genauer gesagt: aus dem Garten des »Comice horticole«, der Gartenbaugesellschaft). In Frankreich heißt die saftreiche und fein-würzige Sorte »Doyenné du Comice«, wobei Wikipedia zufolge Doyenné besser mit »Butterbirne« übersetzt würde. Als Butterbirne bezeichnet werden Sorten mit besonders weichem, zartschmelzenden Fruchtfleisch, so zählt auch Gellerts Butterbirne zu den alten Sorten – ist aber nicht entfernt so lagerfähig wie die Vereinsdechantbirne, die sich bis in den Januar (wie man sieht) hält. In Frankreich, wo sie mit 15 Prozent Marktanteil die drittmeist verkaufte Sorte nach Williams und Conference ist, wird die Birnensorte im Loire-Tal, an Rhône und Garonne sowie in der Provence und in Savoyen angebaut.

Die Birne in der Literatur: In »Sodom und Gomorrha«, einem der Bände des Zyklus »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«, führt uns der Autor Marcel Proust eine witzige Restaurantszene vor. Der Baron de Charlus stiftet etwas Verwirrung bei seinem Gegenüber Charlie, indem er zum Dessert »un bon chrétien« bestellt, einen guten Christen. Dabei handelt es sich um eine Birnensorte, die der Maître d’hôtel leider nicht auftischen kann. Als auf Nachfrage auch die Gute Luise von Avranches, oder die vom Baron bevorzugte Doyenné des Comices, ja sogar Triomphe de Jodoigne, Virginie Dallet und Passe Colmar nicht zur Verfügung stehen, beschließt der Aristokrat gebieterisch: Wir gehen. »Non? eh bien, puisque vous n’avez rien nous allons partir. La «Duchesse d’Angoulême» n’est pas encore mûre; allons, Charlie, partons.« Und zur Lektüre über die Vereinsdechant-Birne empfiehlt der Baron: »Charlie, vous devriez lire la page ravissante qu’a écrite sur cette poire la duchesse Émilie de Clermont-Tonnerre.« Näheres zu einer bekannten »Salatszene« bei Proust steht hier.

Der vielseitige Feldsalat schmeckt auch mit:

Datteln und Croutons

Kartoffeldressing

Artischocken und weißen Bohnen

Quitte und Kürbis

Radicchio und Gelber Bete

Roter Bete und Datteln

Feldsalat mit Birne und Apfel