BLUMENKOHLSALAT MIT TOMATEN UND KAPERN

Wandelbar: Den vielseitigen Blumenkohl koche ich eigentlich kaum noch, sondern röste die Röschen lieber im Ofen, brate ihn scheibenweise in der Pfanne oder lasse ihn sogar roh. Gerade gab es zum Glück mal schöne kleine Exemplare in Bio-Qualität statt der riesigen Kohlköpfe, die einem das Gemüse tatsächlich verleiden können. In Erinnerung an einen Blumenkohlsalat mit einer Kräutervinaigrette, den ich früher häufig als schnelle Mahlzeit zubereitet habe, also hier mal wieder ein Salat mit sehr kurz gekochtem Blumenkohl – bis auf die Kräuter italienisch inspiriert. Passend zu »Cavolfiore con pomodori e capperi« wäre da Basilikum. Den Salat sollte man nicht oder nur sehr vorsichtig salzen wegen der Kapern. Varianten: Salate mit geröstetem Blumenkohl aus dem Ofen oder der Pfanne sind der Blumenkohl-Linsen-Salat mit Paprika und Rucola, mit Kichererbsen, mit Bärlauch, mit Tahin-Dressing, mit Linsen und Radicchio oder mit Ofen-Paprika, fast roh bleibt der Blumenkohl für Taboulé.

 

½ kleiner Blumenkohl • 8 kleine Tomaten

3 EL Olivenöl • 1 EL Zitronensaft • frisch gemahlener Pfeffer

½ Bund Rucola • ½ Bund glatte Petersilie • 1 Bund Schnittlauch

3 Stängel Dill • 2–3 EL Kapern (vorzugsweise in Salz eingelegt und abgespült)

 

Und so geht’s: Den Blumenkohl in Röschen zerteilen, dabei größere halbieren, und in kochendem, gesalzenen Wasser 4–6 Minuten bissfest garen. Die Tomaten vierteln und von den Kernen befreien. In einer Salatschüssel aus Olivenöl, Zitronensaft und Pfeffer eine Vinaigrette aufschlagen, den Blumenkohl noch heiß hineingeben und einige Zeit ziehen lassen. Die Kräuter grob hacken. Kurz vor dem Servieren die Kräuter, die Tomaten und die Kapern unter den Blumenkohl mischen und den Salat auf zwei Teller verteilen.

 

Blumenkohl blüht auf: Das italienische Cavolfiore bedeutet übrigens »Kohlblume« und lässt sich als Herkunft noch in der österreichischen Bezeichnung Karfiol erkennen. In Italien wurde der Kohl vermutlich ab dem 16. Jahrhundert angebaut, nachdem er wohl über Zypern und Malta aus der Levante nach Europa kam. Olivier de Serres (1539–1619) erwähnt den Blumenkohl in seinem im Jahr 1600 erschienenen Kompendium der Landwirtschaft. Der französische Agronom bewirtschaftete in der Ardèche ein Landgut und hielt seine Erfahrungen in diesem über 1000-seitigen Werk fest, das allein im 17. Jahrhundert fast 20 Neuauflagen sah. Nach dem Edikt von Nantes wurde das Werk über ein Jahrhundert lang nicht mehr nachgedruckt, denn der Autor war Protestant! Jean-Baptiste de la Quintinie, der Gemüsegärtner des Sonnenkönigs, kultivierte »chou-fleur« im Potager du Roi in Versailles und führte das blasse Gemüse am Hof von Ludwig XIV. ein – damals wegen seiner Seltenheit eine noble Delikatesse. Heute gehört Frankreich zu den größten Blumenkohl-Produzenten Europas, und mehr als die Hälfte der Köpfe wächst auf Äckern in der Bretagne.

Blumenkohlsalat mit Tomaten und Kräutern

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