FRÜHLINGSPANZANELLA

Trendgemüse: Erbsen schmecken auch direkt aus der Schote. Deswegen ist kaum zu verstehen, dass alle Welt eine Zeitlang nur zu Tiefkühlerbsen oder Dosenkonserven griff, weil Erbsenpulen »Arbeit« machte. Dabei gibt es nur wenig entspanntere Tätigkeiten, als auf dem Balkon zu sitzen, mit den Fingern die Schale zu öffnen und die an feinen Fäden aufgehängten Erbsen aus ihren Schoten zu lösen. Die guten ins Töpfchen – und ab und zu eine zuckersüße Erbse in den Mund. Für 2 Personen:

 

500 g frische Erbsen • 10 Stangen grüner Spargel

½ Bund Frühlingszwiebeln • 125 g Zuckerschoten

4–6 Scheiben Baguette • 1 Knoblauchzehe

1 TL getrockneter Thymian • 2 EL Sonnenblumenkerne

4 EL Olivenöl • Saft von ½ Zitrone

Meersalz • frisch gemahlener Pfeffer

frisch geriebener Parmesan • 1 großes Bund Basilikum (40 g)

 

 

Und so geht’s: Die Erbsen palen. Den Spargel im unteren Drittel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Frühlingszwiebeln in dünne Scheiben schneiden. Das Baguette in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne die Hälfte des Olivenöls erhitzen und die Baguettewürfel darin knusprig braten, dabei gegen Ende den Knoblauch und den Thymian unterrühren. Herausnehmen und das restliche Olivenöl in der Pfanne erhitzen. Spargel und Frühlingszwiebeln darin bei mittlerer Temperatur 4 Minuten sautieren, dann Erbsen und Zuckerschoten hinzufügen und das Gemüse weitere 6 Minuten garen. In eine Salatschüssel geben und den Zitronensaft hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen, die Croûtons unterheben. Während das appetitlich grüne Gemüse etwas abkühlt, das Basilikum grob hacken und die Sonnenblumenkerne in einer kleinen Pfanne ohne Fett rösten. Den Salat mit dem Basilikum und dem geriebenen Parmesan bestreuen.

 

Local Exotics: Bohnen, Erbsen, Linsen, Lupinen und Kichererbsen sind – frisch oder getrocknet – weltweit ein wichtiges Nahrungsmittel und ein wertvoller pflanzlicher Eiweißlieferant. Die Planetary Health Diet, ein Ernährungsratgeber, der die Gesundheit der Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen will, empfiehlt einen Pro-Kopf-Verbrauch von 27 Kilogramm pro Jahr beziehungsweise 75 Gramm pro Tag. Nach Schätzungen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Hülsenfrüchten in Deutschland bei etwa zwei Kilogramm pro Jahr – kann das denn stimmen? Ein einfacher Weg, mehr Hülsenfrüchte auf den Speisezettel zu setzen, ohne jeden Tag Linsen- oder Bohnensuppe zu kochen, sind Dips und Brotaufstriche wie Hummus, und natürlich frische Salate. Um nur weitere Erbsen-Rezepte für eine klimafreundliche Ernährung zu nennen: Salat mit Radieschen und Mozzarella, mit Minze und Parmesan, mit Spargel und Kerbel, mit Koriander und Misodressing, mit Wurzelgemüse. Linsen-, Kichererbsen- und Bohnensalate finden sich schnell über die Suchfunktion auf meiner Startseite.

Boden-Booster: Der internationale »Tag der Hülsenfrüchte« war zwar schon im Februar, doch neben dem gesundheitlichen Aspekt sei auch an die positiven Effekte auf Boden, Biodiversität und Klimaschutz erinnert. Als »Architekten gesunder Böden« spielen Hülsenfrüchte eine bedeutende Rolle für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung wie für die globale Ernährungssicherheit. Die Pflanzen produzieren ihren eigenen Stickstoffdünger und reichern damit den Humus an, verbessern also die Bodenqualität auch für die nachfolgend angebauten Nutzpflanzen und verringern den Bedarf an Dünger. Sie sind genügsam und brauchen nicht viel Wasser, und im Gegensatz zu Getreide haben Hülsenfrüchte Blüten, die Bienen und Hummeln Nahrung bieten. Regional angebaute Hülsenfrüchte schonen durch kurze Transportwege das Klima und sparen in getrockneter Form auch (Dosen)Verpackung und (Tiefkühl)Energie. Bislang hat der Anbau von Hülsenfrüchten in Deutschland leider nur wenig Bedeutung: Bohnen und Frischerbsen machen zusammen weniger als 10 Prozent der Anbaufläche von Freilandgemüse aus (Quelle: BZFE) und trockene Hülsenfrüchte werden fast ausnahmslos importiert.

Erbsen Zuckerschoten

Basilikum

Frühlingspanzanella

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