SCHARFER ROTKOHLSALAT MIT SPROSSEN UND MEERRETTICH-PREISELBEER-DRESSING

Kappes in der Hauptrolle: In Sachen Salat wird Rotkohl bei uns meist unterschätzt, dabei kann man aus dem Vitamin-C-Lieferant knackig-frische Rohkost zubereiten. Ein bisschen aufpeppen muss man ihn aber schon, entweder durch eine fruchtige Vinaigrette oder wie hier durch etwas Schärfe. Die Rote Bete verleiht dem Salat ein bisschen erdigen Charme, Preiselbeeren und Rotweinessig eine süß-säuerliche Note, und frisch geriebener Meerrettich, Kohlrabi- und Rettichsprossen sorgen für die leichte Schärfe. Rotkohl kann man zwar das ganze Jahr über kaufen, doch die Hauptsaison startet im Herbst: Von September bis November kommt der Rotkohl von den Feldern, wird dann eingelagert und ist bis in das nächste Jahr hinein zu haben.

 

 

1 kleiner Rotkohl (200 g) • 1 TL Salz

2 EL Rotweinessig • 4 EL Olivenöl

2 EL frischer Meerrettich, gerieben • 2 EL Preiselbeeren

500 g Rote Bete, gegart

1 Päckchen Rettichkresse • 1 Portion Kohlrabisprossen (50 g)

 

Und so geht’s: Den Rotkohl vierteln, vom Strunk befreien und in sehr dünne Streifen schneiden oder fein hobeln. In einer großen Schüssel den Rotkohl und das Salz mit den Händen etwa 5 Minuten kräftig durchkneten, dann ist er geschmeidiger und bekömmlicher. (Den Kohl stattdessen zu blanchieren ist nicht empfehlenswert, da er dabei seine leuchtende Farbe verliert.)

Dann Öl, Essig, Meerrettich und Preiselbeeren unterrühren und mindestens 30 Minuten ziehen lassen.

Die Rote Bete würfeln. Den Rotkohlsalat mit Rote Bete und Sprossen anrichten.

 

Farben essen: Cooking with Colours mal anders, nicht farbenfroh-regenbogenbunt, sondern möglichst monochrom. Nach der rosa Salatprinzessin und der gelben Sonnenkönigin kommt hier der Purpur-Prinz als Salat (demnächst gefolgt von der Gothic Grufti Queen, einem Salat ganz in Schwarz, und einem Kürbissalat in Orange). Meine Wahl dafür fiel auf den dunkelvioletten Rotkohl, obwohl er sich im Gemüseregal eher versteckt – vor allem, wenn er auf den äußeren Blättern weiß bereift ist, fällt er kaum auf. So richtig in Szene wie manche violetten Neuzüchtungen setzt er sich nicht, doch der lila Kohlrabi beispielsweise ist innen grün? Im Salat verstärken die Preiselbeeren den Purpurglanz und der Essig den rötlichen Farbton – kein Blaukrautsalat also in diesem Fall, sondern eindeutig Rotkohlsalat. Und wie schmeckt nun ein Ton-in-Ton-Salat (wenn er nicht grün ist)? Verstärkt die Einfarbigkeit den Geschmack? Probiert es aus! Kleiner Tipp: Ich habe den kleinsten Rotkohl gekauft, den ich finden konnte, und es  war noch zu viel. Die angegebene Menge sollte für zwei Portionen sein, reicht aber für vier. Und die Zwiebel auf dem Foto habe ich am Ende doch weggelassen. Die Rettichkresse verleiht wie der Meerrettich eine angenehm scharfe Geschmacksnote. Besonders dekorativ machen sich die roten Blättchen auf einem Brot mit Frischkäse – als pikanter, vitaminreicher Belag.

 

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