GURKENSALAT MIT FENCHEL
Hitzefrei: Bei tropischen Temperaturen über 30 °C bleibt die Küche kalt, ein Salat ist im Sommer das Mahl der Wahl. Und weil Gurken fast nur aus Wasser bestehen – zu 96 Prozent! –, sind sie nicht nur kalorienarm und leicht, sondern auch erfrischend. Es gibt sie das ganze Jahr über, doch jetzt im Juli (und August) kommen sie frisch von den heimischen Äckern und nicht aus (meist niederländischen) Gewächshäusern oder von weither. Es lohnt sich, Bio-Freilandware zu kaufen, meist sind die Gurken fester und schmecken besser. Für Gurkensalat verwende ich nicht nur die überall erhältlichen Salatgurken, sondern auch gern die eigentlich zum Einlegen gedachten Gartengurken mit etwas rauerer, noppiger Schale, weil sie noch Bitterstoffe enthalten, oder die langen Schlangengurken. Und selbstverständlich schmeckt ein Gurkensalat auch ohne Fenchel, am besten in der bayrischen Variante mit sauer Sahne oder mit vielen frischen Kräutern. Für 2–3 Portionen:
1 Gurke • 1 Knolle Fenchel
1 Bund Dill • 6 Stängel Minze
1 Knoblauchzehe • 1 Becher griechischer Joghurt (200 g)
3 EL Olivenöl • Saft von ½ – 1 Zitrone
Meersalz • frisch gemahlener Pfeffer
Und so geht’s: Die Gurke nach Belieben schälen oder gründlich waschen und mit Schale in dünne Scheiben schneiden. Den Fenchel fein hobeln. Den Dill fein hacken, die Minzblättchen abzupfen und in dünne Streifen schneiden. Den Knoblauch schälen und fein hacken. Den Joghurt mit Olivenöl und Zitronensaft verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Alle Zutaten vermischen.
Cool down: Dass die Ernährung bei Hitze intuitiv leichter ausfällt und eine gekühlte Gazpacho vermutlich besser vertragen wird als Eisbein mit Sauerkraut, scheint nahezuliegen. Auf den Speisekarten hält man Ausschau nach Salaten und freut sich über Durstlöscher wie Wassermelone. Dass die Sommerküche bei heißen Temperaturen aber immer kühlschrankkalt sein sollte, ist nicht damit gemeint – statt eiskalter Getränke gibt es in den arabischen Ländern heißen Pfefferminztee. Eine größere Rolle spielen die Zutaten – dass scharfe Gewürze wärmen und für Schweißausbrüche sorgen können, hat sicher jeder schon mal erlebt.
Kühlung von innen: Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ordnet in der Ernährungslehre jedem Lebensmittel ein Temperaturverhalten zu und unterscheidet kalte, kühle, neutrale, warme und heiße Lebensmittel. Dabei bildet Yin den kalten und Yang den warmen Teil. Beide Seiten sollen in Balance sein, doch bei Hitze überwiegt das Yang. Wem die Sommerhitze zu schaffen macht, kann dank der thermischen Wirkung kühlender Zutaten für Erfrischung von innen sorgen und das Yin unterstützen. Neben Gurke und Wassermelone sind das auch Minze und Salbei, Blattsalate, Tomaten und gesäuerte Milchprodukte wie Joghurt. Kein Wunder, dass die Menschen in südlichen Ländern auf Joghurtgetränke wie Lassi oder Ayran schwören.
Frieren und Schwitzen: Die Journalistin Karin Hertzer, auf Gesundheits- und Medizinthemen spezialisiert, ist Expertin für die Themen Frieren und Schwitzen. 2010 habe ich ihr Buch »Seelenwärmer« in das Verlagsprogramm von vgs aufgenommen, mit wärmenden Rezepten für kalte Tage und dem Motto »Nie wieder frieren!«. Die Münchner Fachfrau kennt sich aber auch mit kühlenden Lebensmitteln aus. Auf ihrem Blog www.warmup-cooldown.de findet man Rezepte zum Abkühlen und Tipps gegen das Schwitzen. Vier weitere Salatrezepte mit Gurke gibt es bei mir hier, hier und hier.