RADIESCHEN-KOHLRABI-GURKENSALAT

Sparschäler nein danke: Auf dem Markt habe ich ein Bund bunte Radieschen mitgenommen, außerdem Kohlrabi und Gurke. Diesmal habe ich ausprobiert, wie sich unterschiedliche Schnitttechniken auf den Geschmack auswirken. Schon beim »Grünen Kartoffelsalat« hatte ich festgestellt, dass grüne Bohnen im Salat deutlich besser schmecken, wenn man sie feiner schneidet. Das gilt auch für Fenchel – so dünn gehobelt wie möglich – oder für Radicchio: Feine Streifen statt ganzer Blätter oder nur grob zerzupfter Stücke machen den Unterschied. Für eine Hälfte des Salats habe ich Kohlrabi und Gurke mit dem Sparschäler in sehr dünne, lange Streifen geschnitten. Um es gleich vorwegzunehmen: Das passte nicht so toll zu den ganzen Salatblättern und den nur geviertelten Radieschen – deren Farbeffekt ich für den Teller ja bewahren wollte. Für die andere Hälfte des Salats habe ich alles in kleine Stifte geschnitten, auch die Radieschen. Die Zutaten blieben knackig und wurden nicht so weich – schmeckte eindeutig besser. Bei hauchdünn gehobelter Gurke pur dagegen ist das Weiche, Schlabbrige gerade der Sinn der Sache – jedenfalls mit leicht gesüßter Sahnesauce, wie es meine Oma machte. Anders beim Gurkensalat mit Chili, dessen Schärfe sich besser mit größeren ungeschälten Stücken verträgt.

1 Kohlrabi • ½ Gurke • 1 Bund Radieschen

3 Stängel Minze • 1 EL Granatapfelsirup

3 EL Olivenöl • 1 Knoblauchzehe • Salz, Pfeffer

Minze: Wer sich durch meine Salatrezepte der letzten zwei Monate klickt, wird feststellen, dass fast überall Minze mein Kraut der Wahl war. Denn einerseits wirken Dill oder Schnittlauch im Winter oft allzu kümmerlich und wie vernachlässigte Gewächshauswaisenkinder – viel Aroma habe ich ihnen nicht zugetraut. Und andererseits experimentiere ich mit Minze als Salatkraut noch. Vermutlich habe ich immer Marokkanische oder Türkische Minze bekommen, deren Mentholgehalt niedriger ist als der von echter Pfefferminze und die sich sich daher gut für den Einsatz in der Küche eignet. Dass Minze in Tabouleh gehört, war mir bekannt, auch wie gut sie zu Ananas oder Obstsalat passt, doch erst jetzt, fast ein Dutzend Salate später, kann ich sagen, dass das erfrischende, belebende Aroma von grüner Minze zu noch sehr viel mehr passt, auch zur Schärfe von Radieschen und Kohlrabi. Wer die Rosafärbung des Salats durch den Granatapfelsirup nicht mag, lässt ihn weg.

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