WINTERSPAZIERGANG AM ZOLLERNTRAUF
Wintermärchen: Endlich mal wieder Sonne und blauer Himmel nach diesem gefühlt sonnenärmsten Winter aller Zeiten. Also nichts wie raus am heutigen frischen Wintermorgen! Zwar geht es auch gleich vor unserer Haustür rauf auf die Schwäbische Alb, doch bei diesem Traumwetter möchte ich zum Zeller Horn. Unter den vielen schönen Wanderwegen am Albtrauf ist mir die Runde rund um Nägelehaus und Raichberg die liebste. Auch wer einfach nur spazierengeht, genießt weite Ausblicke über die Hochfläche auf Hügelketten und bewaldete Hänge und von der Traufkante ins Albvorland. Doch das eigentliche »Kalendermotiv« und Highlight des Spaziergangs ist das Zollernpanorama.
Langlaufloipe: Nachts hat es geschneit, und so ziehen unterhalb vom Nägelehaus in friedlicher Stille schon einige Langläufer ihre bedächtige oder sportlich flotte Runde. Ein wenig bedaure ich schon, dass wir nur zum Spazierengehen hier am Raichberg sind. Die Wacholderheiden, Wiesen und Äcker ruhen fast unberührt unter der glitzernden Schneedecke, und die gespurte Loipe liegt einladend vor uns. Doch auch ein 7,3 km langer Winterwanderweg ist gewalzt, auf dem man eine ähnlich schöne Runde drehen kann.
Spaziergang im Schnee: Im frischen Neuschnee kann man in festen Wanderstiefeln mit Profilsohle nicht nur auf dem präparierten »Wintermärchen« so gut laufen, als wäre es ein befestigter Weg. Am Zeller Horn belohnt uns der Postkartenblick auf die Stammburg der Fürsten von Hohenzollern. Mit weiteren grandiosen Ausblicken geht es ein Stück am Albtrauf entlang, der Abbruchkante der Schwäbischen Alb. Mehrere hundert Meter fallen die Hänge hier steil ab. Kurz hinter zwei weiteren Aussichtspunkten mit Blick auf die Zollernburg steuern wir über eine Wiesensenke direkt den Ende der 1920er-Jahre erbauten Raichbergturm an. Von oben, auf 956 Meter Höhe, bietet sich eine fantastische Rundumsicht. Mit einem naturtrüben Pils stoßen wir im Nägelehaus darauf an, diesen märchenhaften Wintertag nicht nur drinnen verbracht zu haben.