TRAUFGÄNGE SCHWÄBISCHE ALB: ZOLLERNBURG-PANORAMA

Abwechslungsreiche Alb: Wenn man den Winter nicht komplett auf dem Sofa, am Schreibtisch oder in der Küche verbringen sondern sich im Freien bewegen möchte ist das regelmäßige Joggen und Spazierengehen auf immer denselben ähnlichen Strecken in der eigenen Nachbarschaft auf die Dauer etwas eintönig. Also rein in die Wanderstiefel mit gutem Profil, warme Klamotten und Regenjacke angezogen, und los geht’s. Startpunkt für meine Lieblingswanderung ist der Wanderparkplatz Traufgang Zollerblick. Erst geht es über die Albhochfläche mit Wiesen und den charakterischen Wacholderheiden, die von Wanderschäfern mit ihren Schafherden gepflegt werden, dann durch Buchenwald und an der Traufkante entlang, teils als schmaler Pfad mit knorrigem Wurzelwerk – hier ist festes Schuhwerk ein Muss. Erst recht, wenn Schnee liegt – den 7 Kilometer langen Winterwanderweg hier habe ich schon vorgestellt.

Hart an der Kante: Von der Abbruchkante der Schwäbischen Alb eröffnet sich immer mal wieder der Blick in die weite Landschaft am Fuß des Steilabfalls. Höhepunkt dieser Wanderung ist dabei eindeutig der Aussichtspunkt am Zeller Horn: Genau gegenüber steht auf einer Hügelkuppe eine imposante vieltürmige Burganlage im neugotischen Stil – an einem nebligen Wintertag fast unwirklich und vielleicht sogar noch etwas märchenhafter als bei klarer Sicht und strahlendem Sonnenschein. Burg Hohenzollern, Stammsitz des preußischen Königshauses, entstand ab 1850 an der Stelle verfallener Vorgängerbauten, und Zollernalb heißt auch dieser südwestliche, landschaftlich besonders reizvolle Teil der Schwäbischen Alb.

Noch mehr Fernblicke: Auf einzelnen abgebrochenen Felsen an der steil abfallenden Albtraufkante krallen sich windschiefe Kiefern und Sträucher in das Gestein, durch die sich immer wieder überwältigende Blicke eröffnen. Wer abkürzen möchte, kann kurz hinter einer Bank mit Aussicht auf die Zollernburg über eine Wiesensenke direkt den Raichbergturm ansteuern (das spart rund 5 Kilometer der Schleife zum Kohlwinkelfelsen). Wer noch ein kurzes Stück weiter an der Traufkante entlangwandert, gelangt etwas abwärts zum Naturdenkmal Hangender Stein (dort lässt sich erneut abkürzen). Die Felsformationen hier mit ihren tief eingeschnittenen Klüften zeigen, wie die Erosion das Gestein abspaltet, einer der Aussichtsfelsen ist sogar nur über eine Brücke erreichbar. Über eine Wiese und durch ein ansteigendes Waldstück gelangt man auch von hier hinauf zum Nägelehaus.

 

ZOLLERNBURG-PANORAMA

Länge und Dauer: 15,6 km, 6 Stunden.

Wanderwege für Traufgänger: Weitere Traufgänge sind rund um Albstadt ausgeschildert (www.traufgaenge.de), etwa der Felsenmeersteig, die Ochsenbergtour und der Schlossfelsenpfad.

Anfahrt: B27, dann über Bisingen und Thanheim via L360 Richtung Onstmettingen, Wanderparkplatz bei der Stichwirtschaft

Information: Tourist-Info Albstadt, Tel. 07431 / 1601204, www.albstadt-tourismus.de

Einkehr: Das Wanderheim Nägelehaus (Tel. 07432 / 21715, www.naegelehaus.de) und der Raichbergturm (https://tuerme-wanderheime.albverein.net) neben dem rot-weißen Sendemast gehören beide zum Schwäbischen Albverein (beide bleiben während des Teil-Lockdowns geschlossen). Im Sommer lässt sich auf der Sonnenterrasse vom Nägelehaus mit Blick über die fast parkartige Landschaft der Raichbergwiesen trefflich rasten. Etwas unterhalb zeigt ein Schaumeiler, wie die Köhler einst Holzkohle gewannen.

Raichbergturm: Die weite Panoramasicht vom 22 Meter hohen, Ende der 1920er-Jahre erbauten Raichbergturm reicht an klaren Tagen bis zum Feldberg im Schwarzwald und zu den Alpen.

Sicherheitshinweis: »Die Traufgänge führen auf naturbelassenen Wegen entlang der Traufkanten des Albtraufes und durch unberührte Naturschutzgebiete und Wälder. Die Natur zu erhalten und zu schützen ist uns ein wichtiges Anliegen. Ebenso möchten wir auf die Risiken an den Traufkanten hinweisen und bitten Sie deshalb, auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und vorhandene Felsköpfe aus Sicherheitsgründen nicht zu betreten. Des Weiteren weisen wir auf das Vorhandensein natürlicher Waldgefahren hin. Witterungsbedingt können manche Stellen auf dem Weg aufgeweicht und rutschig sein und sind daher mit besonderer Vorsicht zu begehen. Festes Schuhwerk ist folglich auf allen Touren empfehlenswert, Trittsicherheit unabdingbar.«

Traufgänge Zollernburg-Panorama

Traufgänge Zollernburg-Panorama

Traufgänge Zollernburg-Panorama

Traufgänge Zollernburg-Panorama