JUNI-OBSTSALAT MIT ERDBEEREN, APRIKOSEN UND PFIRSICHEN

Abwechslung im Frühsommer: Zu jeder Jahreszeit sieht ein Salat aus Früchten etwas anders aus – während im Winter Zitrusfrüchte den Ton angeben und im Frühjahr Erdbeeren dominieren, erfrischen im Sommer verschiedene Melonensorten. Im Herbst bringen dunkle Blau- und Brombeeren und Birnen Vielfalt auf den Obstteller. Das macht die Obstsalate auf Hotel-Frühstücksbuffets so freudlos – rund ums Jahr immer gleich, ob es gerade Trauben- oder Orangenzeit ist oder nicht.

 

500 g Erdbeeren • 2 Pfirsiche • 6 Aprikosen

Saft von ½ Zitrone • 2 TL Rohrohrzucker (optional)

24 Blättchen Minze

 

Und so geht’s: Die Erdbeeren vorsichtig waschen, vom Stielansatz befreien und auch kleine Exemplare vierteln. Die Aprikosen vom Stein befreien und fein würfeln. Die Haut der Pfirsiche mit einem Sparschäler abziehen, den Stein entfernen und das Fruchtfleisch fein würfeln. In einer Schüssel Zitronensaft mit dem Zucker (falls verwendet – absolut verzichtbar, wenn das Obst richtig reif ist) vermischen. Erdbeeren, Aprikosen und Pfirsiche auf vier Portionsteller verteilen.

 

Mara des Bois: Wenn ich die Wahl zwischen großen und kleinen Exemplaren habe, landen immer letztere im Einkaufskorb – weil ich hoffe, dass sie intensiver schmecken –, wie beim Erdbeersalat mit Himbeersauce bereits erwähnt. Auf dem kleinen Freitagsmarkt in Saint-Michel-en-Grèves gab es verlockend aussehende kleine Erdbeeren aus Louannec, also gerade mal 30 Kilometer von hier geerntet. Zuhause dann die Geschmacksüberraschung – tatsächlich schmeckt die französische Sorte »Mara des Bois« intensiv nach Walderdbeeren. Dass es eine Neuzüchtung ist, merkt man an der perfekten Optik der leuchtend roten Früchte, und daran, dass man zum Entfernen des Kelchs nicht mal ein Messer braucht – man kann ihn einfach abziehen. Offensichtlich werden auch wieder Sorten mit Geschmack gezüchtet, nicht nur auf Transportfähigkeit und Größe hin. Zudem duften die Früchte auch intensiv nach Erdbeeren und die Sorte ist »remontierend«, also zweimal oder mehrfach blühend, sodass länger geerntet werden kann (die »immertragende« Mara des Bois von Juni bis Oktober), außerdem widerstandsfähig gegen Mehltau und Blattkrankheiten. Das macht sie sozusagen zur PIWI-Sorte unter den Beeren (die neuen »pilzwiderstandsfähigen« Rebsorten sind ja gerade bei Biowinzern beliebt, weil sie weniger Pestizid- und Herbizideinsatz erfordern. Bei mir überwiegt bislang noch die Skepsis). Was Züchter so alles hinbekommen… Vereint Mara des Bois nun nahezu alle wünschenswerten Vorzüge einer Erdbeere? Die eierlegende Wollmilchsau? In der Tierzucht wird bereits kritisch beurteilt, welche Schäden Hochleistungsrassen den Tieren zumuten. Über »Pflanzenwohl« liest man nichts, wohl aber über samenfeste und hybride Sorten. Mara des bois zählt zu letzteren, man sollte aber wohl nicht alle Neuzüchtungen per se verteufeln.

Nachtrag August 2021: Lesenswertes gibt es doch – der Botanik-Professor Stefano Mancuso fordert in seinem Buch »Die Pflanzen und ihre Rechte: Eine Charta zur Erhaltung der Natur« mehr Aufmerksamkeit für Pflanzen. In dem bei Klett-Cotta auf deutsch erschienenen Band betrachtet Mancuso das Leben auf unserem Planeten aus pflanzlicher Perspektive.

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