OBSTSALAT IM FRÜHLING: ERDBEEREN MIT HIMBEERSAUCE
Abwechslung je nach Saison: Zu jeder Jahreszeit sieht ein Salat aus Früchten etwas anders aus – je nach saisonalem Angebot geben im Winter eher Zitrusfrüchte den Ton an, im Sommer erfrischen verschiedene Melonensorten, Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen, im Herbst bringen dunkle Blau- und Brombeeren und Birnen Vielfalt auf den Obstteller. Das macht die Obstsalate auf Hotel-Frühstücksbuffets so freudlos – rund ums Jahr immer gleich, ob es gerade Trauben- oder Orangenzeit ist oder nicht. Ein Erdbeersalat mit Himbeersauce läutet den Frühling ein. Mein Tipp: Regionale Erdbeeren kaufe ich nie nach regnerischen Tagen, sondern nur, wenn mindestens zwei, drei Tage lang die Sonne schien und die Früchte nicht nur wachsen, sondern auch Aroma entwickeln konnten. Wenn ich die Wahl zwischen großen und kleinen Exemplaren habe, landen immer letztere im Einkaufskorb – aus demselben Grund.
500 g Erdbeeren • 200 g Himbeeren (oder 3–4 Stangen Rhabarber)
Saft von 1 Zitrone • 1 EL Orangenblütenwasser • 1 ½ EL Rohrohrzucker
2 EL grüne Pistazienkerne • 2 TL rosa Pfeffer
Und so geht’s: Die Erdbeeren vorsichtig waschen, vom Stielansatz befreien und je nach Größe halbieren oder vierteln. Die Himbeeren ebenfalls vorsichtig waschen. In einer kleinen Schüssel die Hälfte der Himbeeren mit einer Gabel im Zitronensaft zerdrücken. Das Orangenblütenwasser und den Zucker unterrühren. Die Pistazienkerne grob hacken. Den rosa Pfeffer im Mörser grob zermahlen. Die Erdbeeren und die restlichen Himbeeren auf zwei Portionsteller verteilen, die Himbeersauce durch ein feines Sieb darüber pressen und den Obstsalat mit den Pistazienkernen und dem rosa Pfeffer bestreuen. Alternativ drei, vier Stangen Rhabarber schälen, in Stücke schneiden und in einem kleinen Topf mit etwas Zucker und einem Esslöffel Wasser aufkochen (letztes Foto).
Beerenobst: Es gibt wenig, worüber sich alle Ernährungsratgeber einig sind, schon gar nicht, was die heiklen Themen wie Fett, Kohlehydrate und tierisches oder pflanzliches Eiweiß angeht. Mit einer Ausnahme: Die Beerenobstsorten gelten als »Immunsystem-Booster« und »absolute Superfoods«, Erdbeeren enthalten zudem mehr Vitamin C als Zitronen, und Himbeeren sind dank ihres Eisengehalts bei Vegetariern beliebt. Schon eine Schale Beerenfrüchte pro Woche soll außer dem Immunsystem auch die Gedächtnisleistung stärken. Erdbeeren eröffnen im Frühjahr die Saison und können je nach Sorte von Mai bis Juli geerntet werden. Ihnen folgen Himbeeren, als Freilandware von Juni bis September auf dem Wochenmarkt im Angebot.
Wald und Wiese? Die Hochleistungsfrüchte sind oft nur groß, haltbar und makellos, schmecken aber fade und wässrig. Leider fehlen in der Regel Hinweise auf die Sorte – nicht nur im Discounter und Supermarkt, auch auf dem Wochenmarkt. Alte Sorten wie »Mieze Schindler« sind eher in Schrebergärten vertreten, dem Handel sind sie zu druckempfindlich für lange Transportwege und zu leicht verderblich. Also: Möglichst beim Direkterzeuger im Hofladen oder auf dem Biomarkt kaufen und nach der Sorte fragen! Ob neue, mehr auf Aroma gezüchtete Sorten wie die »Walderdbeere«, »Wiesenerdbeere« und »Monatserdbeere« eine Alternative sind, kann ich bislang noch ncht beurteilen.