GRÜNE BOHNEN ERBSEN ARTISCHOCKE KNOBLAUCHCROUTONS

Bretonische Wochenmärkte: Man kann in der Bretagne selbstverständlich mit einem Einkaufszettel auf den Markt gehen, nur ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man teils mit anderem Obst und Gemüse, Kräutern oder Salat nach Hause kommt. In Deutschland ist man es als Käuferin gewohnt, dass fast alles rund ums Jahr erhältlich ist, außer auf echten Erzeuger- und Bauernmärkten. Hier in Frankreich ist an der Mehrzahl der Marktstände nur im Angebot, was gerade auf dem Acker oder im Gewächshaus erntereif ist. Ein paar »Allrounder« gibt es zwar auch, die sich mit herbeigeflogener Importware im Großmarkt bestücken. Doch es überwiegen die lokalen Anbieter – was mir ausgesprochen gut gefällt. Allerdings heißt es da improvisieren. Was in den Salat (oder ein anderes Gericht) kommt, bestimmen nicht Rezept und Einkaufsliste, sondern der Markt. Für 2 Portionen:

 

1 frische Artischocke • 250 g grüne Bohnen • 500 g frische Erbsen

1 Knoblauchzehe • 4 Scheiben altbackenes Baguette • 4 EL Olivenöl

2 EL Weißweinessig • Salz • 1 Bund Basilikum • 4 Radieschen

 

Und so geht’s: Die Artischocken waren leider nicht mehr »jung« genug, um mehr als die Böden zu verwenden, die 10 Minuten kochen müssen (wer zartere Exemplare bekommt, kann auch Stiel und innere Blätter an den Böden lassen – siehe hier). Die grünen Bohnen 10 Minuten kochen, die Erbsen nach 5 Minuten zugeben, beides in ein Sieb abgießen und unter fließendem kaltem Wasser abschrecken, um den Garprozess zu unterbrechen. Artischocken, Bohnen und Erbsen in eine Salatschüssel geben, mit 2 EL Olivenöl, dem Essig und Salz vermischen und abkühlen lassen.

Den Knoblauch schälen und fein hacken. Das Baguette in kleine Würfel schneiden und mit 2 EL Olivenöl in einer Pfanne rösten, die letzten 1–2 Minuten den Knoblauch hinzufügen.

Das Basilikum in feine Streifen schneiden, die Radieschen in kleine Würfel. Alles gründlich mischen, 5 Minuten ruhen lassen und servieren.

 

Saisonales Sortiment: Statt Spargel und Spinat, wie auf meiner Liste notiert, habe ich für diesen Frühsommersalat feine grüne Prinzessbohnen, nicht mehr ganz so feine frische Erbsen (noch vor einem Monat waren sie zarter und kleiner geerntet), und schon recht ausgewachsene Artischocken bekommen, die ihren Zenith überschritten hatten (und altbackenes Baguette hat man in Frankreich sowieso immer). Auch die erhofften Johannisbeeren gab es nicht, dafür hätte ich mit den feinen grünen Bohnen noch nicht gerechnet. Was das Frühjahr hier für meinen Salat zusammen gecastet hat, ähnelt übrigens durchaus dem grünen Panzanella (der ohne Erbsen auskam) aus dem April 2020, für den die Bohnen so früh noch aus Italien stammten. Außerdem verweise ich hier nochmal auf den Tipp vom grünen Kartoffelsalat – grüne Bohnen und Erbsen gemischt im selben Salat schmecken besser, wenn man die Bohnen so klein schneidet, dass sie nicht größer als die Erbsen sind.

Grüne Bohnen Erbsen Artischocken