BLUTORANGEN RADICCHIO CHICOREE

Südfrüchte: Im Winter haben Blutorangen Saison, und die von mir gekauften Exemplare schmeckten toll und waren sehr saftig, jedoch kein bisschen »blutig«. Dieser bittersüße, erfrischende Salat mit Radicchio und Chicorée macht aber auch so optisch viel her und schmeckt mir (bei zurückhaltendem Einsatz von mildem Essig) schon zum Frühstück.

 

2 Blutorangen • ½ Chicoree • 1 kleiner Radicchio

1 TL Orangenblütenwasser • 2–3 EL Granatapfelkerne • 1 TL Sumach

2 EL Mandel- oder Olivenöl • ½ EL Quittenessig • Meersalz • frisch gemahlener Pfeffer

 

Und so geht’s: Die Orangen schälen und die Filets aus den Trennhäutchen lösen. Den Chicoree und den Radicchio in feine Streifen schneiden. Radicchio, Chicoree und Orangenfilets auf Teller verteilen. Mit dem Orangenblütenwasser beträufeln und mit den Granatapfelkernen und Sumach bestreuen. Mandel- oder Olivenöl, Quittenessig, Salz und Pfeffer zu einer Vinaigrette verrühren und den Salat damit beträufeln.

 

Sumach: Das säuerlich-herbe, dunkelrote oder violette Gewürz wird aus den getrockneten Früchten des Sumachstrauchs gewonnen. Im Orient, vor allem in der libanesischen Küche, verwendet man es als Alternative zu Zitrone oder Essig oder in Verbindung damit, um Gerichten, Marinaden, Dressings und Dips ein säuerlich-zitroniges Aroma zu verleihen. Sumach, meist gemahlen erhältlich, harmoniert mit Auberginen, Joghurt, Kichererbsen, Linsen, Fleisch und Fisch.

Orangenblütenwasser: Im Orient kommt das blumig-frische Pflanzenwasser, das durch Destillation aus den Blütenknospen des Bitterorangenbaums (Pomeranze) gewonnen wird, häufig in Desserts zum Einsatz. Mit heißem Wasser wird daraus ein Tee, frisch gepresstem Orangensaft verleiht es eine blumige Note. In Deutschland erhält man es in gut sortierten Naturkostläden oder in der Apotheke, ich habe mein blaues Fläschchen aus Lyon mitgebracht und dort bei Bahadourian gekauft. Der schon seit 1929 im Guillotière-Viertel ansässige Laden hat das Sortiment nicht auf Zutaten aus dem Orient beschränkt: Curry, Ras-el-Hanout und andere Gewürze, Weinblätter zum Füllen, Öl und Essig, getrocknete Früchte und Nüsse, Rosen- und Orangenblütenwasser, chinesischen Reis und Exotisches aller Art hat Bahadourian vorrätig (auch in der Markthalle Paul Bocuse gibt’s einen Stand).

Blutorangen: Für Salat wie auch für Obstsalat und Desserts lohnt es sich, die Mühe des Filetierens auf sich zu nehmen und die Orangenspalten von der weißen Schicht und den Häutchen zu befreien – das Mundgefühl des reinen Fruchtfleischs ist einfach angenehmer als die teils zähe »Verpackung«. Meist kauft man Orangen danach, ob man sie essen oder auspressen möchte. Blutorangen kommen im Winter – etwa von Dezember bis März – auf den Markt. Fruchtfleisch und Schale färben sich dann rötlich, wenn die Orangen kalten Nächten ausgesetzt sind. Und je dunkler das Fruchtfleisch, desto süßer schmeckt die Orange.

Blutorangen Radicchio Chicorée

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