WANDERN IN DER BRETAGNE: RUND UM PLESTIN-LES-GRÈVES

Presqu’île de l’Armorique: Das Ortszentrum von Plestin-les-Grèves, wo der schöne Sonntagsmarkt allwöchentlich unsere wichtigste Anlaufstelle für den Einkauf von Obst und Gemüse ist, liegt nicht direkt am Meer. Doch auch die Halbinsel zwischen der Flussmündung des Douron und der großen Bucht, die sich von Saint-Efflam bis nach Saint-Michel-en-Grève zieht, gehört noch zur Gemeinde. »Grève« in den Ortsnamen steht übrigens für Strand, Uferstreifen, und der als Lieue de Grève bekannte Strand ist mit 4 Kilometern Länge beeindruckend weitläufig, was Strandsegler ebenso schätzen wie die Teilnehmer des Festivals »Vent de Grève«, die dann ihre fantasievollen Drachen steigen lassen. Leider ist hier die Algenpest besonders hartnäckig – regelmäßig muss die grüne Plage lastwagenweise abtransportiert werden. Ursache ist die hohe Nitratbelastung des Wassers: Aufgrund von Tiermist und Dünger aus der intensiven Landwirtschaft in der Region gelangt das Nitrat über die Flüsse ins Meer und wirkt dort wie eine Art Energieboost für die Algen – in den seichten Buchten wachsen sie immens.

Boucle de Sainte-Barbe: Los geht es an der zierlichen Chapelle Sainte-Barbe aus dem 16./17. Jahrhundert, die nur im Hochsommer für den »Circuit des Chapelles« geöffnet wird. Bei der Rundwanderung »Boucle de Sainte-Barbe« wandern wir zunächst durchs Hinterland, recht schnell ist die Halbinsel überquert. Die erste Viertelstunde führt der Weg durch tunnelartiges Grün mit efeu-überwucherten Bäumen und Farnen, dann auf einem asphaltierten Sträßchen bis zur Corniche, die wir überqueren, dann geht es jenseits hinunter zum Wasser. Von Saint-Efflam an folgt der Weg immer der Felsküste, bei sehr hohem Flutwasserstand sind allerdings unbedingt die Warnhinweise für das Teilstück an der Nordseite zu beachten (Tage und Uhrzeiten auch in der Rubrik »Circuits« unter http://cheminsplestinais.dcea.fr).

Unterwegs auf dem GR34: Bei der Umrundung der Halbinsel geht es von Saint-Efflam bis zur Pointe de Beg Douar zunächst durch Wald, später durch dichten Farn und gelb blühenden Stechginster oberhalb felsiger Steilküste mit ein paar schönen Stränden. Jetzt im Winter gaben die blattlosen Bäume immer wieder schöne Blicke auf die weite Bucht von Saint-Michel-en-Grève frei. Von Bucht zu Bucht geht es immer wieder kurz steil hinauf und hinab. Der Küstenpfad ist auch hier Teil des GR34, des Fernwanderwegs entlang der ganzen bretonischen Küste, der im Norden am Mont Saint-Michel beginnt und im Süden am Golfe du Morbihan endet. Wo der Fluss Douron in die Bucht von Locquirec mündet, führt der Pfad direkt an den gallo-römischen Ruinen der Thermes du Hogolo vorbei. Die einstige Thermenanlage aus dem 1. und 2. Jahrhundert wurde 1892 entdeckt und rund hundert Jahre später restauriert.

Randonnée pédestre: Wir hatten auch die IGN-Wanderkarte 0615 ET im Maßstab 1:25.000 dabei, doch der Weg quer über die Halbinsel (gelbe Markierung) ist kaum zu verfehlen und an der Küste entlang (rot-weiße Markierung) ohnehin eindeutig. Der Rückweg entlang der Küste dauert erheblich länger als die Überquerung der Halbinsel, denn der beliebte Fernwanderweg nimmt dabei jede kleine Bucht und jede Landspitze mit. Parkmöglichkeiten bestehen direkt an der Anse de Toul an Hery, gegenüber der empfehlenswerten Crêperie. Die Route der »Boucle de Sainte-Barbe« (knapp 8 Kilometer, 2 Stunden 45 Minuten, Höhenunterschied 348 Meter) mit Karte steht auch unter https://www.cotesdarmor.com/fr/fiche/itineraires-touristiques/boucle-de-sainte-barbe-plestin-les-greves_TFOITIBRE022V50D8VV/

Bretagne Plestin-les-Grèves

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