WANDERN IN DER BRETAGNE: RUND UM DIE POINTE DE CORSEN
Wandern mit Aussicht: Bei der Rundwanderung geht es über den Weitwanderweg GR 34 an der Küste entlang, bis dorthin und von dort zurück aber auch durchs Hinterland des Pays d’Iroise. Wir starten am Parkplatz beim Friedhof neben der neogotischen Kirche von Trézien und folgen der Straße ein kurzes Stück durch den Ort, bis wir links in die Rue de Luronne biegen, an deren Ende nach rechts und erneut nach links in die Route de Porstevigne. Das Sträßchen führt leicht abschüssig hinunter zum kommunalen Campingplatz, der jetzt Anfang April noch geschlossen war, zum Meer und zu einem Strand mit fast weißem Sand – der ersten von vielen schönen Badebuchten, die sich hier zwischen den schroffen Felsklippen auftun. Immer an der Steilküste entlang ist der weiß-rot markierte GR34 nicht zu verfehlen, später geht es auf einem gelb markierten Regionalwanderweg zurück zum Parkplatz.
Mer d’Iroise: Doch zunächst staunt man über das grün-blaue, teils fast türkise Meer und die Blütenpracht, die sich in den Dünen zwischen Strandgräsern und Felsen wohlfühlt – neben dem leuchtend gelb blühenden Stechginster und Weißdorn vor allem üppige Polster von Strand-Grasnelken und Klippen-Leimkraut. Mer d’Iroise heißt dieser Teil des Atlantiks rund um Brest, zwischen Ärmelkanal im Norden und Ile de Sein im Süden. 1988 von der Unesco zum Biosphärengebiet erklärt, ist seit 2007 der Parc Naturel Marin d’Iroise eines von acht Meeresschutzgebieten Frankreichs.
Pointe de Corsen: Von der Landspitze im äußersten Westen der Bretagne blickt man auf Ile de Molène und Ile d’Ouessant, dahinter erstreckt sich der weite Atlantik bis nach Amerika. Mit dem westlichsten Punkt Frankreichs konkurriert nur das Cabo de Roca in Portugal als westlichster Punkt Europas. Direkt am Cap überwacht das CROSS Corsen (Centre régional opérationnel de surveillance et de sauvetage) mit rund 50 Mitarbeitern den Seeverkehr in der gefährlichen Passage zwischen Festland und den Inseln und koordiniert die Seenotrettung im Gebiet zwischen dem Mont Saint-Michel und Penmarch. Aufgrund der starken Gezeitenströmungen und vielen Klippen ist die Nutzung der zum Teil engen Wasserwege großen Schiffen untersagt, sie müssen Ouessant außen umfahren.
Rundweg: Hinter der Landspitze geht es weiter an der schönen Plage de Corsen vorbei, wo eine Schwimmerin den Ausflug ins 10 Grad kalte Wasser völlig entspannt zu genießen schien, gut gewappnet in Neopren. Am nächsten Strand (Plage de Kerhornou) biegt man landeinwärts und folgt nach einem kleinen Stück auf der asphaltierten C12 der gelben Markierung zurück nach Trézien. Der erste Abschnitt führt durch eine beeindruckende alte Steineichenallee und den Weiler Pont-ar-Floc’h bis zur Moulin de Porsmoguer, dann (leider erneut über Asphalt) ist schon bald der Ausgangspunkt erreicht. Die Rundwanderung »Circuit de la Pointe de Corsen« (9 Kilometer, 2,5 Stunden) mit detaillierter Karte steht unter https://randobreizh.fr/randonnee-bretagne/finistere/plouarzel/pointe-de-corsen/ und unter https://www.cirkwi.com/fr/circuit/273435-la-pointe-de-corsen-officiel. Wer wie ich nicht gerne ohne Karte wandert, nimmt die IGN-Wanderkarte 0417 ET im Maßstab 1:25.000 mit auf die Tour.
https://parc-marin-iroise.fr
www.iroise-bretagne.bzh