ZWEIMAL FRANKREICH IM NETZ #2020_KW50

Vendée Globe: Nach Reparaturen an einer Großsegellatte und dem Flicken eines Risses im Segel ist Boris Hermann wieder auf Kurs bei der Segelregatta Vendée Globe. Der Hamburger liegt derzeit an achter Position, sein Rückstand auf den Spitzenreiter Charlie Dalin beträgt rund 310 Seemeilen. Bei der neunten Auflage des alle vier Jahre stattfindenden Solosegler-Rennens, das als härteste Segelregatta der Welt gilt, starteten 33 Männer und Frauen in Les Sables d’Olonne an der französischen Atlantikküste. Bis zur ihrer Rückkehr zum Starthafen legen sie mit ihren Hochseejachten 45.000 Kilometer (knapp 24.300 Seemeilen) zurück und passieren dabei das Kap der Guten Hoffnung und Kap Hoorn. Anfang Dezember war es zu einer spektakulären Rettungsaktion gekommen, als das Boot des Franzosen Kevin Escoffier auseinanderbrach und minutenschnell sank. Dem Bretonen Jean Le Cam gelang es, seinen schiffbrüchigen Konkurrenten aus Seenot zu retten, der zwölf Stunden im zehn Grad kalten Meer ausgeharrt hatte, und das im Dunkeln! Sechs der ursprünglich 33 Teilnehmer:innen bei dieser Wettfahrt um die Welt mussten bereits aufgeben. Ab Mitte Januar werden die Solosegler in Frankreich zurückerwartet. Der Vendée Globe kann man unter anderem auf Twitter folgen (@VendeeGlobe) und auf Youtube über VendeeGlobeTV oder andere Zusammenfassungen auch sehen, was es heißt mit bis zu 50 Knoten im Sturm unterwegs zu sein. Auf der Website zeigt die Tracking Map die Positionen der Einhandsegler.

Vendée Globe

www.vendeeglobe.org

www.vendeeglobe.org/en/tracking-map

 

Arte Mediathek: Mit Frankreich verbinden wir auch viele Unternehmen der Luxusindustrie – von Haute Couture bis Porzellan. Das war nicht immer so, vor allem der Ehrgeiz des Sonnenkönigs Ludwig XIV. verhalf der französischen Handwerkskunst zu großem Aufschwung. Er ließ rund 50 staatliche Produktionsstätten errichten, in denen Luxusgüter wie feines Leinen, Seide oder Spitze, Porzellan oder Spiegelglas gefertigt wurden – wie sie zuvor aus China, Flandern oder Italien stammten. Bislang hatte das hochverschuldete Frankreich, Mitte des 17. Jahrhunderts noch ein Agrarstaat, doppelt so viel importiert wie exportiert, und dieses Handelsdefizit wollte sein Finanzminister Colbert ausgleichen. Die gigantische Summe von fast 17 Millionen Livres, die der Adel für den Kauf von Luxuswaren ausgibt, entspricht einem Viertel der Staatseinkünfte. Die königlichen Manufakturen – wie in Sèvres, Saint-Gobain und Alençon – waren Teil der merkantilistischen Wirtschaftspolitik und erschlossen Frankreich neue Märkte. Für die sorgsam gehüteten Produktionsgeheimnisse und das technische Know-how wurde mit Industriespionage etwas nachgeholfen, daneben bot man ausländischen Kunsthandwerkern hohe Geldsummen, Steuerbefreiung und andere Privilegien an, um sie nach Frankreich zu locken (der Beitrag von Stéphane Bégoin, Länge 90 Minuten, ist bis zum 2. Februar 2021 in der Arte Mediathek zu sehen).

Versailles – Wo Frankreich den Luxus erfand

https://www.arte.tv/de/videos/084674-000-A/versailles-wo-frankreich-den-luxus-erfand/