FAGIOLI IN AGRODOLCE MIT SALBEI
Salvia: In großen Mengen eingesetzt, ist Salbei sicher nicht jedermanns Sache. Kochbücher und Kräuterkunden raten stets zur sparsamen Verwendung des würzigen Gartenkrauts. Manch einer mag Salbei nicht mal als Hustenbonbon! Aber gerade Bohnen kommen gut mit dem kräftigen Aroma zurecht. Ein oder zwei oder mehr Schalotten in Olivenöl anschwitzen, eine kleine Dose weiße italienische Riesenbohnen (Fagioli di spagna oder Cannellini) dazu, einen Esslöffel Balsamico-Essig, etwas Salz und großzügig Knoblauch und in Streifen geschnittenen Salbei zugeben, einmal aufkochen – fertig. »Fagioli in agrodolce« schmecken am besten mit Röstbrot. Außer zu Bohnensalat passt frischer Salbei auch zu gebackenem Kürbis, in Teig ausgebacken schmeckt er auch pur. Einem Brot mit Camembert gibt frischer Salbei Würze – oder man kauft gleich den französischen Weichkäse aus Kuhmilch, Pithiviers au Sauge, den eine Salbeikruste verfeinert (der Ort Pithiviers liegt in der Region Centre-Val de Loire).
Bitter: Endlich mal eine Zutat, der die Bitterstoffe noch nicht komplett weggezüchtet wurden. Ob Landgurken, Radicchio oder Endivie, kaum noch etwas schmeckt mehr wie früher. Doch eine Trendwende nach dem Motto »Bitter ist gesund« zeichnet sich schon ab. Im September 2016 erscheint »Bitter – Der vergessene Geschmack« von Manuela Rüther im AT Verlag. Ihr Kochbuch zeigt die Vielfalt von Gemüse und Zitrusfrüchten mit ausgeprägter Bitternote – in meinem Kochbuchregal ist schon ein Platz dafür reserviert (http://www.at-verlag.ch). Und hoffentlich findet sich noch ein Verlag, der das schon 2014 erschienene Kochbuch »Bitter. A Taste of the World’s Most Dangerous Flavour« von Jennifer McLagan ins Deutsche übersetzt.
Staudensellerie, weiße Bohnen, Halloumi
Salat aus weißen Bohnen und Fenchel
Feldsalat, weiße Bohnen, Artischocken