ROTE LINSEN IM SALAT

Salat kann jeder: Einfach nur paar Blättchen Salat mit ein paar anderen Zutaten in einer Schüssel zu einer schnellen, gesunden Mahlzeit zusammenwerfen? Meist funktioniert das – manchmal auch nicht. Dieser Salat ist ein gutes Beispiel dafür, dass nicht nur beim Kochen und Backen was danebengehen kann, sondern auch beim Schnippeln und Zusammenwerfen. Für 2–3 Personen:

100 g rote Linsen • 200 g Radicchio

1 Minigurke • 2 Frühlingszwiebeln • 16 Kirschtomaten

1 TL Ras el-Hanout • 1 Stängel Minze • 4 Stängel glatte Petersilie

4 EL Olivenöl • Saft ½ Zitrone • Salz • Pfeffer

Linsenweisheiten: Attraktive Farbe, kurze Garzeit und viel Eiweiß – es sollten mal wieder rote Linsen auf den Speiseplan. Erster Fehler: Rote Linsen sind keine gute Idee für Salat. In einer Minute noch hart, zerfallen sie in der nächsten bereits. Obwohl ich beim Garen daneben stand und probiert habe, war der rechte Moment verpasst. Es kommt auf das Alter der getrockneten Hülsenfrüchte an, wie lange sie genau brauchen – je älter desto länger die Garzeit. Die der roten Linsen ist deutlich kürzer als die anderer Sorten, weil sie geschält sind. (In Rezepten stehen Zeitangaben von 5 Minuten bis zu 12 Minuten, bei mir waren 10 Minuten zu lang). Und auch eingeweicht werden müssen sie nicht. Dass sie beim Kochen so schnell zerfallen, ist zwar für Eintöpfe, Linsen-Hummus oder indische Dhals gar kein Problem – in meiner köstlichen ägyptischen Linsensuppe oder einer Tomatensuppe spielt es keine große Rolle, ob sie noch Form und Biss haben, aber wer will schon Linsenbrei im Salat? Beim Kochen werden sie außerdem gelblich, für die Magazin- und Instagramfotos mit perfekten, knallorangen Linsen wurden vermutlich kaum gegarte Exemplare abgelichtet.

Flop: Man kann zwar aus fast allen Lebensmitteln einen Salat zubereiten, aber ob es auch schmeckt? Mal liegt es am Dressing, mal an den Zutaten: Trotz Ras el-Hanout und Knoblauch an den Linsen und frischen Kräutern und Zitrone im Dressing schmeckte das Ganze zwar nicht schlecht, aber irgendwie doch enttäuschend. Hätte ich die Tomaten besser weggelassen? Oder fehlten für eine runde Sache noch gebratene Speckwürfel, Knoblauch oder Chili? Im nächsten Winter starte ich einen neuen Versuch, jetzt wage ich mich erstmal an Kohlrabi und Rhabarber im Salat und freue mich auf Spargelsalat, aus grünem Spargel, weißem Spargel, rohem Spargel, gekochtem Spargel, gebratenem Spargel…

Print Friendly, PDF & Email