QUINOA-MÖHREN-SALAT MIT HARISSA-VINAIGRETTE
Alles bio: Die zarten, nährstoff- und eiweißreichen Quinoa-Körnchen zählen nicht zu den Getreidesorten, sondern zu den Gänsefußgewächsen und enthalten kein Gluten. Neben der dunklen Variante gibt es auch rote und helle Sorten (die im Handel auch gemischt erhältlich sind). Quinoa stammt aus Südamerika und der Großteil wird aus Bolivien, Peru und Ecuador importiert, doch inzwischen experimentieren Landwirte auch in Deutschland mit dem Anbau des Pseudogetreides. Man sollte also gezielt nach heimischer Bio-Ware Ausschau halten, damit der Salat nicht so viele Flugstunden auf dem Buckel hat. Kombiniert habe ich Quinoa hier mit einem Möhren-Dreierlei: als Saft, roh sowie gewürzt und gebraten. Die Möhren habe ich mangels Entsafter nicht selbst ausgepresst, doch Bio-Möhrensaft gibt es im Naturkost-Supermarkt und im Drogeriemarkt. Die dank Harissa leicht scharfe, orangefarbene Vinaigrette setzt einen tollen Kontrast zur Süße der Möhren, die mit Ras el-Hanout ebenfalls orientalisch gewürzt sind.
50 g dunkle Quinoa • 4 Möhren
3 Stängel Minze • 3 Frühlingszwiebeln
100 ml Möhrensaft • 4 EL Olivenöl
1 TL Harissa • Saft von ½ Zitrone
Meersalz • frisch gemahlener Pfeffer
2 EL Berberitze • 1 TL Ras el-Hanout
Und so geht’s: Die Quinoa im Sieb heiß abspülen und nach Packungsanweisung 15–20 Minuten in kochendem Wasser garen. In ein Sieb abgießen und abkühlen lassen. Die Möhren schälen, eine Möhre mit dem Sparschäler in dünne Streifen schneiden, die anderen drei schräg in Scheiben. Die Minzeblättchen abzupfen und in feine Streifen schneiden. Die Frühlingszwiebeln in dünne Scheiben schneiden. In einer Schüssel den Möhrensaft mit 2 EL Olivenöl, Harissa, Zitronensaft, Meersalz und Pfeffer vermischen. Die Möhrenstreifen, Frühlingszwiebeln und Berberitze in die Vinaigrette geben und ziehen lassen, während die restlichen Möhren gebraten werden. In einer Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen und die Möhrenscheiben darin 5–8 Minuten braten. Die Herdplatte ausstellen und erst Ras-el-Hanout unterrühren, dann die Quinoa. Abkühlen lassen, dann auf Tellern anrichten und mit der Harissa-Vinaigrette samt Berberitze und Frühlingszwiebeln beträufeln und mit Minze bestreuen.
Ordentlich foffo: Scharfes soll ausgesprochen gut für den Stoffwechsel sein. Harissa nehme ich gern, um Tomaten oder Auberginen vor dem Grillen damit zu bestreichen. Die nordafrikanische Würzpaste besteht aus einem Dutzend oder mehr frischen und getrockneten Gewürzen, darunter Kreuzkümmel und Koriander, Chili und Cayennepfeffer. Oder ich mische Harissa manchmal einfach unter griechischen Joghurt – zu gebackenen oder gegrillten Auberginen ein schnelles vegetarisches Sommeressen mit pikanter Schärfe. Harissa wird im Glas, in der Tube oder in kleinen Dosen angeboten. Stöbert man in scharfen Rezepten mit Chili, Ingwer, Meerrettich, Pfeffer und Co., findet man allerdings so gut wie nie Ideen für Salat. Zu meiner Vinaigrette mit Möhrensaft und Harissa hat mich das Rezeptbuch »Salat satt« angeregt. Dort wird sie mit Knoblauch, Honig und Sherry-Essig zubereitet, ich habe lieber Zitronensaft und Minze verwendet und kein Süßmittel.
Berberitze: Die getrocknete Berberitze schmeckt eher säuerlich, mit einer herben Note – die Beeren waren früher auch in Deutschland häufig als Wildfrüchte in Hecken zu finden und als »Zitrone des Nordens« bekannt. In der Küche Persiens und der Levante (den Ländern am östlichen Mittelmeer) finden sie als Gewürz für Pilaws, Fleischgerichte und Salate Verwendung. Mit Berberitzen-Beeren können im Prinzip alle Gerichte bestreut werden, die man sonst mit Zitronensaft beträufeln würde. Mit Salz im Mörser zerstoßen eignen sich zerdrückte Beeren auch als Grillrub für Lamm oder Kebab.