ITALIENISCHER NUDELSALAT MIT PAPRIKA, ZUCCHINI UND KAPERN

»Ich bringe einen Nudelsalat mit«  das könnte durchaus als Drohung verstanden werden, denn Nudelsalate haben kein gutes Image. Kein Wunder, sind die zu Grillpartys oder für Büffets mitgebrachten Schüsseln doch oft weder optisch noch kulinarisch ein Genuss. Bergeweise Hörnchennudeln oder Farfalle, mit Fleischwurstwürfeln, Dosenerbsen und Essiggurken in Mayonnaise und – wenn es ganz schlimm kommt – in zu viel des süßlichen Gurkenwassers ertränkt, das jeden anderen Geschmack übertönt. Dabei braucht ein guter Nudelsalat nur wenige (gute) Zutaten. Hier also das Gegenprogramm: keine billige Fleischwurst, keine industriell mit viel Zucker eingelegten Gurken, und vor allem keine Mayonnaise. Dieser italienische Pastasalat geht ratzfatz, ist ebenso preiswert und schmeckt auch noch richtig gut. Weil ich meinen (teuren) Kalamansi-Essig beim letzten Salat so toll fand, kommt er auch hier wieder zum Einsatz, aber ein guter Weißweinessig tut es auch. Je kleiner man Paprika und Zucchini würfelt, desto besser, und mühsam häuten muss man die Paprika dann auch nicht. Für 2 Personen:

 

100 g Orecchiette • 2 Knoblauchzehen

4 EL Olivenöl • 2 EL Kalamansi-Essig • 1 EL Kapern

1 rote Paprika • 1 Zucchini

1 Bund Petersilie • 1 Bund Basilikum

 

Und so geht’s: Die Nudeln nach Packungsanweisung kochen. Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Die Hälfte des Öls sowie Essig, Knoblauch und Kapern in eine Salatschüssel geben. Die noch warmen Nudeln untermischen.

Die Paprika und die Zucchini sehr fein würfeln. In einer Pfanne in dem restlichen Öl bei sehr hoher Temperatur fünf Minuten braten. Zu den Nudeln geben und gründlich mischen. Die Petersilie hacken und das Basilikum in feine Streifen schneiden. Den Nudelsalat nach Geschmack mit den Kräutern bestreuen.

 

Trafilato al bronzo: Pasta Secca di Semola besteht nur aus Hartweizengrieß und Wasser. Bei der »Trafilatura al bronzo«, der traditionellen Pasta-Herstellung wie einst, wird der Nudelteig durch Bronze-Matrizen gepresst. Die Metallschablonen der Gussformen geben den Nudeln nicht nur ihre Form, sondern auch die raue Oberfläche, an der die Sauce besser haftet. Bekam man solche Pasta noch bis vor Kurzem nur beim Feinkostitaliener, führt sie jetzt auch der Supermarkt um die Ecke – und nicht nur Spaghetti, sondern auch Penne, Fusilli, Orecchiette und mehr. Inzwischen gibt es außer Pasta von italienischen Herstellern sogar eine Eigenmarke – das spricht für eine gestiegene Nachfrage. Auch der Trockenprozess kann Geschmack und Struktur von Nudeln beeinträchtigen. Kommerzielle Pasta wird oft sehr schnell bei sehr hoher Temperatur getrocknet, was zu Lasten des Geschmacks geht. Besser sind langsam und schonend, über ein, zwei oder mehr Tage getrocknete Nudeln (bei Temperaturen unter 50 °C). Weitere Nudelsalate hier: mit Ofentomaten, Grüner Nudelsalat mit Spargel, Nudelsalat mit buntem Gemüse und Pesto-Dressing.

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