GRÜNE BOHNEN ROTER REIS OFENTOMATEN FETA
Gar nicht regional: Da bin ich so stolz darauf, dass ich saisonal und regional einkaufe, und dann das! Nach dem Einkauf habe ich zuhause beim Auspacken entdeckt, dass das Basilikum aus Äthiopien kommt. Ich war echt geschockt. Es gibt zwar ein Programm der niederländischen Regierung und Oxfam, um die Bauern in Äthiopien beim Anbau von Biokräutern zu unterstützen, aber macht das die Transportwege kürzer? Selbst aus Kenia wird Basilikum importiert. Der Vermarkter Premier Seed sieht eine strahlende Zukunft vor sich, da Europas Appetit auf frische Kräuter scheinbar unersättlich sei. Die wichtigsten Kunden seien Dänemark, die Niederlande und Deutschland. Täglich starten in Ostafrika mehrere Flugzeuge mit tonnenweise frischen Kräutern an Bord Richtung Europa. Auch der Münchner Vermarkter von Schnittkräutern Herbafrucht konstatiert das Paradox, regionale Ware finde zunehmend »Anklang beim Verbraucher, nicht zuletzt aufgrund der kürzeren Transportwege« und dass »afrikanische Flugware immer ihren Platz am Markt« haben werde (Quelle: www.freshplaza.de). Basilikum, importiert mit dem Flugzeug, aus Ländern, in denen Hunger und (Trink)Wasserknappheit herrscht. Das sollte es nicht mehr geben, schon gar nicht bei Lebensmitteln, die auch näher auf dem Landweg beschafft werden können mit geringerem Klimaschaden. Auf mehr als der Hälfte von Deutschlands landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland wächst nur Tierfutter. Das hierzulande angebaute Obst und Gemüse reicht dagegen nicht aus, um alle zu versorgen: Gemüse deckt rund ein Drittel, Obst nur ein Fünftel des heimischen Bedarfs. Was fehlt, wird aus dem Ausland eingeführt. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand. Für 2 Personen:
60 g roter Camargue-Reis • 180 g grüne Bohnen
1 rote Zwiebel • 4 Tomaten
3 EL Olivenöl • 1 EL Rotweinessig • Salz • Pfeffer
1 Bund Basilikum • 90 g Feta
Und so geht’s: Den Reis ohne Salz nach Packungsanweisung garen (etwa 45 Minuten). Die grünen Bohnen in kochendem Wasser 15 Minuten garen, dann kalt abschrecken und in mundgerechte Stücke schneiden. Ein Backblech mit einem kleinen Stück Backpapier auslegen und den Backofen auf 200 °C vorheizen. Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Die Tomaten halbieren, die Kerne und etwas Flüssigkeit herausdrücken, dann die Hälften und die Zwiebelringe auf dem Backpapier verteilen, mit der Hälfte des Öl beträufeln und 15 Minuten im Ofen rösten.
Den abgekühlten Reis mit dem Rotweinessig und dem restlichen Öl vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Basilikum je nach Belieben grob oder fein hacken, den Feta in kleine Würfel schneiden. Den Reis vorsichtig mit Bohnen, Tomaten, Zwiebeln und Feta vermischen und mit dem Basilikum bestreuen.
Reis aus der Camargue: Der Naturreis ist ungeschält und wird nur entspelzt, daher muss er etwas länger gekocht werden. Mit einer IGP-Herkunftsbezeichnung (Indication géographique protégée) geschützt, wird er nur in der südfranzösischen Camargue in geringen Mengen angebaut. In den 1980er-Jahren war dort die Anbaufläche auf nur noch 4400 Hektar gesunken. Heute sind es dank der wachsenden Aufmerksamkeit für Vollkornnaturreis im Biohandel wieder um 12.000 Hektar – die jedoch erneut bedroht sind, weil die rund 230 »riziculteurs« für den wenig rentablen Anbau auf EU-Hilfen angewiesen sind. Zum Vergleich: Die Anbaufläche für Reis insgesamt in Europa beträgt über 400.000 Hektar (davon mehr als die Hälfte in Italien), weltweit 166 Mio. Hektar (davon 90 Prozent in Asien). In Deutschland ist der aromatisch-nussig schmeckende rote Camargue-Reis im Naturkosthandel erhältlich.