DEUTSCHE SALATKLASSIKER: RETTICHSALAT

Bayrische Brotzeit: In bayerischen Haushaltsgeschäften bekommt man eigens einen Radischneider, mit dem sich ohne großen Aufwand dekorative Spiralen aus dem Rettich schneiden lassen. Mit Salz ist so ein Raditeller das allereinfachste Häppchen zum Bier. Neben Obazda und Brezen, Fleischpflanzerl und saurem Kas machen sich aber auch Radieserl– oder Radisalat gut zur frisch gezapften Mass im Biergarten oder beim Picknick auf der grünen Wiese – in Bayern hat es Tradition, dass im Biergarten auch Mitgebrachtes ausgepackt werden darf.

Deutsche Salatklassiker: Über die Zubereitung und Mengen lasse ich mich hier gar nicht groß aus, das lässt sich nach Zahl der Personen unkompliziert variieren. Einfach den Rettich schälen und in dünne Scheiben schneiden, einen kräftigen Bergkäse dünn hobeln und beides mit Essig und Öl, Salz und Pfeffer sowie frisch geriebenem Meerrettich oder Sahnemeerrettich aus dem Glas anmachen (Rettich und Meerrettich sind übrigens nicht verwandt). Etwas ziehen lassen und vor dem Servieren mit gehackter Petersilie und Schnittlauchröllchen bestreuen.

Rettich: Wer die scharfen, leicht bitter-pfeffrigen Wurzeln nicht als knackiges Rohkost-Carpaccio servieren will, salzt die Scheiben und lässt sie 15 Minuten ziehen, bis der Rettich »weint«, also Wasser zieht. Abtropfen lassen und erst dann anmachen. Statt den Rettich zu schälen, kann man ihn auch gründlich unter fließendem Wasser abbürsten. Auch die Blätter sind zu schade zum Wegwerfen und können mitgegessen werden. Der weiße (Münchner) Bierrettich ist der gängigste, der in der japanischen Küche gern verwendete Daikon schmeckt recht ähnlich, schwarzer Rettich ist etwas schärfer, roter etwas milder. In Deutschland und Österreich eher klassische Rohkost, werden Rettiche in Asien auch gerne eingelegt und milchsauer vergoren.