AUF DEM KÜSTENWANDERWEG GR34: ROSA GRANITKÜSTE
Start in Trévou-Tréguignec: Auf einigen Etappen des Zöllnerpfads waren wir schon unterwegs – diesmal ging es als Streckentour an der Küste entlang von Trévou-Tréguignec Richtung Osten mit einem weiteren Abstecher nach Port-Blanc. Der GR34 ist einer der spektakulärsten Wanderwege Frankreichs und führt als »Sentier des Douaniers« an der gesamten zerklüfteten bretonischen Küste entlang, vom Klosterberg Mont Saint-Michel bis zum Golfe de Morbihan, dabei nimmt der beliebte Fernwanderweg jede kleine Bucht und jede Landspitze mit. Seinen Namen verdankt er früheren Zeiten, als einst Zöllner patrouillierten, um den lebhaften Schmuggel an der Küste einzudämmen. Sonst versuchen wir eigentlich immer, aus einer Etappe mit Wegstrecken landeinwärts eine Rundtour zu machen, diesmal ging es hin und zurück auf demselben Weg am Meer entlang. An der großen Plage de Trestel, dem weiten Sandstrand des Orts, kann man parken und in beide Richtungen marschieren, westlich Richtung Trélévern und Louannec, östlich Richtung Port-Blanc (IGN-Karte 0714 OT im Maßstab 1:25.000). Die Fotos zeigen die Bucht beim Start vormittags – bei noch etwas bedecktem Himmel wirkt das Wasser noch pastellig – und bei der Rückkehr mittags bei Sonnenschein, das türkis-blau leuchtende, an unserem Wandertag ausgesprochen friedliche Meer lud nun erst recht zum Baden ein. Der Weg selbst entlang der stark zersiedelten Küste ist leider eine große Enttäuschung, es geht vorbei an Camping- und zahlreichen Parkplätzen, an Maisfeldern und teils über Asphalt. Doch die weißen Sandstrände und der fantastische Ausblick auf das Meer, vorgelagerte Inselchen und die größere Île Tomé machen wieder wett, dass man auf anderen Etappen des GR34 einsamer und landschaftlich »wilder« wandert.
Côte de Granit Rose: Der spektakulärste Teil mit markanten Gesteinsblöcken liegt zwischen Ploumanac’h und Perros-Guirec, wo unzählige Bretagne-Besucher die Wege bevölkern. doch auch an anderen Küstenabschnitten der Rosa Granitküste begrenzen Granitformationen die Kiesel- und Sandstrände. In der Abenddämmerung tatsächlich in Rosa-, Rot- und Orangetönen leuchtend, wirkt der Granit tagsüber teils braun, teils kieselgrau, nur Flechten und anderer Bewuchs sorgen für grüne, gelbe oder bläuliche Akzente – wie der auffallende Meerkohl (Crambe maritime). Da die essbare Pflanze salzhaltige Böden verträgt und auch Sand und Geröll besiedelt, fällt sie in sonst weithin vegetationslosen Küstenbereichen besonders auf. Heute ist das Pflücken des naturgeschützten Meerkohls nicht gestattet, denn die früher gebräuchliche Verwendung als Nahrung und Viehfutter hat seine Vorkommen stark schrumpfen lassen.
Port-Blanc: Aufgrund von Knieproblemen blieb es diesmal leider nur bei einer recht kurzen Tour. Den Abstecher nach Port-Blanc haben wir deshalb im Auto unternommen. In der großen Bucht fällt als erstes der Rocher de Sentinelle auf, mit einem kleinen Oratoire auf seiner Spitze. Im hübschen kleinen Hafen- und Badeort haben im 20. Jahrhundert einige Prominente gelebt, Aldous Huxley hatte hier ein Ferienhaus, Charles Lindbergh erwarb gleich eine ganze Insel vor dem benachbarten Buguélès. Neben zwei mobilen Miniküchen mit Crêpes und Austern, die sich mit Klappstühlen und Tischen einfach auf einer Wiese aufgestellt hatten, tafelte man hier gern im Grand Hôtel de Port-Blanc – die Tische im Freien mit zauberhaftem Blick auf den markanten Felsen und die blaue Meeresbucht voller Boote der Segelschule.