WINTERSCHLUSSVERKAUF IN FRANKREICH
Soldes! Soldes! Diese Woche hat in Frankreich offiziell der Winterschlussverkauf begonnen. Ganze sechs Wochen lang – vom 11. Januar 2017 bis zum 21. Februar 2017 – gibt es kräftige Rabatte. Beim Winter- und beim Sommerschlussverkauf wird gleich mehrmals reduziert – in den ersten Wochen gibt’s Nachlässe um 50 %, dann wird die deuxième marque ausgerufen und die Neupreise teils um 75 % und mehr unterboten. Kein Wunder, dass sich Kaufhäuser wie Edelboutiquen in Wühltische verwandeln!
Für Fashionistas: Französische Modemarken von Bensimon bis zu Zadig & Voltaire und schöne Schuhgeschäfte verlocken dazu, die eigene Garderobe aufzustocken. Meine Lieblingsmarken in Paris sind (nicht nur beim Schlussverkauf) Anne Fontaine mit weißen und schwarzen Blusen, Heschung und Fratelli Rossetti für Schuhe. Mein eigentlicher Tipp ist aber, nicht noch mehr in den Kleiderschrank zu quetschen, sondern etwas fürs Leben anzuschaffen: Denn bei den »Soldes« werden die Preise nicht nur für Mode, sondern auch für Tisch- und Bettwäsche, Geschirr und andere Waren heruntergesetzt. Für Hobbyköche lohnt sich die Anschaffung französischer Küchenutensilien in handwerklicher Qualität, ob Kupferkasserollen, gusseiserne Bräter von Le Creuset und Staub oder Messer von Laguiole. Für den schön gedeckten Tisch sorgen feine Tischwäsche und edles Glas und Porzellan aus französischen Manufakturen. Weil der französische Chic aber sprichwörtlich ist, ein paar Hinweise zum Modebummel in Bordeaux, Paris und Straßburg.
SHOPPING IN BORDEAUX
Die zentrale Nord-Süd-Achse durch die Stadt, die Rue Sainte-Catherine, verbindet die Place de la Comédie mit der Place de la Victoire und gilt als längste Einkaufsmeile Frankreichs. Rund 250 Boutiquen und Geschäfte, vor allem Markenläden für junge Leute, internationale Filialisten von Desigual bis Zara und das Kaufhaus Galeries Lafayette säumen die stets belebte Fußgängerzone. Bis auf wenige Ausnahmen unterscheidet sich das Angebot hier kaum von dem der Einkaufszonen anderer Großstädte. Aber schon um die Ecke, in den Seitenstraßen der Viertel Saint-Pierre und Saint-Eloi rund um die Porte de la Grosse Cloche, Place Camille Jullian, Place du Parlement und Place Saint-Pierre findet man ausgefallene Designerboutiquen, Secondhandläden und originelle Concept Stores. Dicht an dicht finden sich in den Seitenstraßen der Rue Sainte-Catherine Mode, Kulinaria und Deko – eine überzeugende Einladung zum mehr oder weniger ziellosen Schaufensterbummel.
Deutlich elegantere Shoppingadressen reihen sich im Triangle d’Or aneinander. In dem Dreieck, das die drei Straßen Cours de l’Intendance, Cours Clemenceau und Allées de Tourny einschließen, haben sich Luxuslabel, bekannte Modemarken, Schmuckläden, Lifestyle- und Dekorationsgeschäfte der Oberklasse, Chocolatiers, Feinkost- und Weinhändler niedergelassen. Verstreuter, aber auch origineller, sind die Geschäfte im Chartrons-Viertel und rund um Saint-Michel.
SHOPPING IN PARIS
Die schönsten Stadtteile für einen Schaufensterbummel sind das Marais (4. Arrondissement), wo auch viele sehr individuelle, inhabergeführte Läden zu entdecken sind, und Saint-Germain-des-Prés (6. Arrondissement). Dort haben rund um die Métrostation Sèvres-Babylone viele Prêt-à-porter-Modelabel Boutiquen eröffnet. In den benachbarten Straßen Rue du Cherche-Midi, Rue de Sèvres, Rue des Saints-Pères und Rue du Vieux Colombier findet man Mode von Agnès B. bis Sonia Rykiel, schicke Handtaschen und elegante Schuhe bei bei Furla, Maud Frizon, Heschung und Fausto Santini. Auch rund um die Place des Victoires und die Rue Etienne-Marcel (2. Arrondissement) haben sich einige Modedesigner angesiedelt, Newcomer ziehen gerne in den nördlichen Teil des Marais (3. Arrondissement) rund um die Rue de Poitou.
Die Luxusmarken – Chanel, Dior, Hermès, Vuitton und andere – konzentrieren sich zwischen Madeleine und Champs-Elysées: In Avenue Montaigne, Avenue George-V, Rue François-Ier und Rue du Faubourg Saint-Honoré (8. Arrondissement) sowie rund um Rue Royale, Rue Saint-Honoré und Place Vendôme reihen sich die klangvollen Namen der Haute Couture fast vollzählig aneinander. Was der Schlussverkauf dort erschwinglich macht, hängt vom Portemonnaie ab (und in der Regel erhalten Stammkundinnen schon vorab Gelegenheit, die besten Teile »günstig« zu ergattern).
Die teils schon seit Jahren angesagten Concept Stores wie Colette (Rue Saint-Honoré), Le66 (Champs-Elysées), L’Eclaireur (Rue Boissy d’Anglas, Rue de Sévigné, Rue Hérold u.a.) und neuere Adressen wie Broken Arm (Rue Perrée) und Archive 18–20 (Rue des Archives) treffen für Kundinnen auf der Suche nach den Trends von morgen eine eklektische Vorauswahl.
Einkaufsparadiese sind auch die vornehmen Pariser Kaufhäuser: Sowohl im Printemps und in den Galeries Lafayette nahe der Oper wie auch im Bon Marché, dem einzigen Kaufhaus auf dem linken Seine-Ufer, präsentieren viele Mode-, Wäsche- und Accessoires-Label ihre Kollektionen im Shop-im-Shop-System am eigenen Stand.
Preiswerte und modische Jeans- und Sportswear, Dessous, Modeschmuck und Accessoires findet man im Quartier Latin (5. Arrondissement) am Boulevard Saint-Michel und im Hallenviertel rund um die Rue Saint-Denis (1. Arrondissement).
SHOPPING IN STRASSBURG
Die lange Einkaufsstraße Grand’Rue wird gesäumt von Imbissen, Restaurants und Geschäften, Geschäften, Geschäften: Schuhe, Kinderkleidung, Deko, Lebensmittel, Tee – perfekt für ein nicht zu teures, entspanntes Shoppen. Die Angebotspalette der bunten Einkaufswelt dort ist breit und reicht vom Discounter bis zum Friseur.
Das Einkaufsviertel nördlich der Kathedrale wird von den Geschäftsstraßen Rue des Hallebardes, Rue de la Mésange/Rue de la Haute-Montée und Rue des Grandes Arcades gebildet. Dabei geht es um die Place Kléber mit den ubiquitären Labels von Benetton bis Zara etwas gewöhnlicher zu als in dem feineren Bereich um Rue de l’Outre und Place du Temple Neuf. Edelmarken wie Armani, Chanel, Hermès, Saint-Laurent oder Louis Vuitton gibt es in lockerer Konzentration an der Rue du Vieux Marché aux Poissons, der Rue du Temple Neuf und an der Rue de la Mésange. Originellere Läden und kleinere französische Labels finden sich in der Rue des Juifs und – dort allerdings eher vereinzelt – an den Quais der Ill und in der Krutenau.
Das Shopping-Center Rivetoile liegt im Etoile-Viertel, vom Zentrum ein kleiner Abstecher mit der Tram.