WANDERN AUF KORSIKA: MACINAGGIO AUF DEM CAP CORSE
Cap Corse: Als schmaler Finger ragt das nördliche Kap aus Korsika hervor, nur zehn Kilometer breit und rund 40 Kilometer lang. Die Küstenstraße führt mit vielen Kurven um die Halbinsel herum, lässt aber die Nordspitze des Cap Corse aus und biegt bei Macinaggio ins Landesinnere ab. Wer die Küstentour mit dem Auto unternimmt, startet am besten in Bastia über Erbalunga Richtung Norden und kehrt an der schrofferen Westküste zurück, denn dann ist man jeweils an der Meerseite unterwegs und genießt (als Beifahrerin) unvergessliche Ausblicke und kann an ein paar Stellen auch mal halten (www.capcorse-tourisme.corsica).
Sentier des Douaniers: In Macinaggio beginnt der wunderschöne Zöllnerpfad, der sich rund um die Nordspitze des Cap Corse zieht und bleibende Natureindrücke hinterlässt. Insgesamt sind es bis Centuri Port um 26 Kilometer; wir sind nur einen Teil in anderthalb Stunden bis zum Genueserturm Santa Maria gewandert und dann umgekehrt (und auf einer zweiten Tour von Barcaggio in zwei Stunden entgegengesetzt ebenfalls dorthin). Der Frühlingsmonat Mai ist dafür die ideale Zeit – nicht nur weil die Macchia blüht und duftet, sondern auch weil die Temperaturen um 22 bis 24 Grad angenehm sommerlich sind, an der schattenlosen Küste aber noch kein Hitzegefahr droht. Und es lohnt sich bereits, Badesachen im Rucksack mitzunehmen!
Wegverlauf: Vom Parkplatz am nördlichen Ortsrand (vor den beiden Restaurants U Colombu und U Lampione) geht es erst am Dorfstrand entlang und dann ein ansteigendes Stück an der Punta di a Coscia durch die Macchia hinauf – mit schönen Ausblicken zurück auf die Bucht und den Hafen von Macinaggio. Auf halber Höhe erinnert eine verrostete Kanone an die Landung des korsischen Nationalhelden Pasquale Paoli im Jahr 1790, der aus dem Exil zurückkehrte, um erneut den Kampf gegen Frankreich aufzunehmen. Mit Blick auf die unter Naturschutz stehenden Finocchiarola-Inseln ist bald der Tamarone-Strand erreicht, ein Stück geht es dabei über den Fahrweg. Dann führt der Pfad direkt am Strand entlang und hinter dem nächsten Anstieg kommt schon der Genueserturm in Sicht.
Traumhafter Badeplatz: Das Meer strahlte in Türkis- und Blautönen und das Schwimmen war so paradiesisch, wie der Name der Strandbar ankündigte. Allerdings ist die Plage de Tamarone nicht nur über den schmalen Fußpfad des Zöllnerwegs erreichbar, sondern auch über eine holprige Piste und so konnten wir an einem Sonntagmittag beobachten, mit welcher Geschwindigkeit sich die Terrasse des U Paradisu mit Mittagsgästen füllte. Denn ihren guten Ruf verdankt die »paillotte« nicht nur der tollen Lage »les pieds dans l’eau«, wie in Frankreich Lokale direkt am Strand genannt werden, sondern auch der Küche.
Macinaggio: Der Badeort mit Blick auf Elba ist bei Seglern beliebt, denn Macinaggio besitzt den größten Jachthafen am Cap Corse. Beiderseits der Küstenstraße reihen sich zahllose Restaurants aneinander. Mein Tipp: In der Epicerie des Bio-Weinguts Terra di Catoni kann man nicht nur korsische Produkte kaufen, sondern auch einen Antipasti- oder Käseteller bestellen, sogar tagsüber durchgehend, nicht nur zu den klassischen Essenszeiten. Auch die drei Restaurants des Weinguts in Bastia, Erbalunga und Porticciolo sind empfehlenswert (www.terradicatoni.com).