MÖHRENSALAT MIT KORIANDER

Foodtrends 2018: Die Küche der Levante soll in diesem Jahr noch stärker in den gastronomischen Fokus rücken, prognostiziert Hanni Rützler, deren alljährlicher, umfangreicher Food Report als seriöse Quelle vielfach zitiert und geschätzt wird. Damit meint sie zweierlei – die bereichernde Vielfalt an Hülsenfrüchten und Gewürzen und die Kultur des Teilens: Statt ein mehrgängiges Menü kommen Mezze auf den Tisch, die kleinen Gerichte des Nahen Ostens, mit denen das gemeinsame Essen zelebriert wird. Und mit gutem Grund weist die Trendforscherin auf den großen Einfluss von Yotam Ottolenghi hin, der nicht unerheblich daran beteiligt ist, dass Gewürze wie Kardamom, Zatar, Sumach, Kreuzkümmel, Baharat, Zimt, jede Menge Gemüse, Datteln, Granatäpfel, Rosen- und Orangenblütenwasser Einzug in unsere Küchen halten.

Koriander: Kein Kochbuch zur Orientküche kommt ohne ein Rezept für Möhrensalat aus. Silvena Rowe würzt mit Kreuzkümmel, Claudia Roden mit Zimt, Sabrina Ghayour mit Minze und Tahini, Greg Malouf mit Zimt, Kreuzkümmel, Thymian, Chiliflocken, Granatapfelsirup und Honig, Yotam Ottolenghi wie immer am Vielfältigsten mit frischen Chili, Gewürznelken, gemahlenem Ingwer, Koriander, Zimt, Kreuzkümmel, Paprika, Salzzitrone und frischem Koriander, und bei allen kommt auch Knoblauch ins Dressing. Was man daraus ableiten kann: Möhren vertragen intensive Kräuteraromen oder kräftige Gewürze. Seither mache ich immer dann einen Möhrensalat, wenn ich frisches Koriandergrün gekauft habe. Möhren schälen und reiben, noch etwas Knoblauch, Kreuzkümmel und Ingwer, Zitronensaft, Olivenöl, Salz, Pfeffer und der Koriander – fertig ist der Frischekick. An kalten Tagen im Winter schmeckt aber womöglich ein Möhrensalat aus dem Backofen besser…

Wiegemesser: Eine Küchenmaschine habe ich nicht, die Zahl der Elektrogeräte in meinem Haushalt möchte ich möglichst gering halten. Eine Mandoline will ich mir bald mal zulegen, doch bislang zerkleinere ich alles mit Reibe oder Wiegemesser. Das kleine ist gut für Kräuter, mit dem großen, eine Erwerbung vom Flohmarkt, bekomme ich alles andere im Nullkommanichts klein, denn die gebogene Doppelklinge ist überaus effizient. Wichtig ist nur ein XXL-Holzbrett, sonst nerven ständig über den Rand fliegende Kräuter, Gremolata- oder Pesto-Zutaten. Noch schlimmer sind in alle Richtungen springende Nüsse oder Kümmel (bei letzterem hilft ein Teelöffel Wasser, dann haften die Kümmelsamen am Brett).

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