GRÜNE BOHNEN MIT PAPRIKA UND PARMESAN
Bohnenprojekt 1: Parmesan zu grünen Bohnen, das hört sich erstmal merkwürdig an. In zwei Italien-Kochbüchern fand ich das Rezept – zwei Zutaten, Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Pfeffer, fertig ist der italienische Sommersalat. Da ich die von Freunden überreichte große Menge gartenfrischer Bohnen trotz täglicher Rezeptvariation noch nicht gänzlich aufgegessen habe, lag eine Kostprobe nahe. Mit ofengerösteten Paprika und frischem Basilikum ist der Salat ein klein wenig aufwendiger. Für 2 Portionen:
1 gelbe Paprikaschote • 250 g grüne Bohnen
1 Knoblauchzehe • 3 EL Olivenöl • 1 EL Weißweinessig oder Zitronensaft
½ TL Dijon-Senf • 2 EL Salz • frisch gemahlener Pfeffer
1 Romana-Salatherz (oder ½ Bund Rucola) • frisches Basilikum • Parmesan
Und so geht’s: Den Backofengrill vorheizen (230 °C). Die Paprika halbieren, von Stielansatz, Samen und Scheidewänden befreien und mit der Hautseite nach oben auf ein Backblech legen. Etwa 10 Minuten unter dem Grill rösten, bis die Haut schwarz wird. Heiß in eine Schüssel geben, diese mit Frischhaltefolie verschließen und die Paprika 10 Minuten ruhen lassen – danach lässt sich die Haut leicht abziehen. Anschließend das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden. Die grünen Bohnen 10 Minuten kochen, in ein Sieb abgießen und unter fließendem kalten Wasser abschrecken, um den Garprozess zu unterbrechen. Dann die Bohnen in 1 cm große Stücke schneiden. Den Knoblauch schälen und fein hacken. In einer Salatschüssel 2 EL Olivenöl, Essig oder Zitronensaft, Knoblauch, Senf, Salz und Pfeffer vermischen und die Bohnen und die Paprika hineingeben. Das Salatherz oder den Rucola grob zerpflücken, die Basilikumblättchen in dünne Streifen schneiden, den Parmesan dünn hobeln, alles auf zwei Teller verteilen und servieren.
Bohnenprojekt 2: Ob nun mit oder ohne Parmesanhobel, das schien mir geschmacklich nicht entscheidend. Allerdings kam bei Rose Gray und Ruth Rogers im Rezept aus ihrem River Café aber noch ein Trick hinzu, den ich nicht gelesen hatte. Sie geben den Parmesan gleich mit in die Vinaigrette und die nicht abgeschreckten, warmen Bohnen schmelzen ihn. Womöglich der entscheidende Küchentipp! Einen viel größeren Anspruch als mein privates Bohnenprojekt verfolgen die »Schweizer Weltäcker« (mehr dazu unter www.2000m2.eu/ch/bohnenprojekt/): »In der Schweiz und in vielen anderen Ländern haben Bohnen – ausser Hülsenbohnen – im Garten, in der Landwirtschaft und in der Ernährung ihren einst wichtigen Stellenwert verloren. Dabei bieten sie als einheimische Hülsenfrüchte auf viele Probleme unserer Zeit eine Antwort: Sie liefern wertvolles pflanzliches Eiweiss, ohne die CO2-Bilanz unnötig zu belasten. Sie produzieren ihren eigenen Stickstoffdünger. Und als Insektenfutter sichern sie das Überleben von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen. Höchste Zeit also, dass vielfältige Bohnen wieder den Weg in unsere Gärten und auf unsere Teller finden.
Die drei Schweizer Weltäcker in Attiswil, Bern und Nuglar setzen in den Jahren 2022/23 neben dem bestehenden Angebot einen Schwerpunkt auf die Bohne. Aufgezeigt werden Geschichten, Rezepte – aber auch das praktische Wissen über den Anbau, die Saatgutgewinnung sowie die Verarbeitung und Lagerung. [..] Ein besonderes Augenmerk gilt den Sortengärten, die von Mai bis Oktober auf den Bohnenflächen der Weltäcker angelegt werden. Angebaut werden vielfältige Bohnengattungen und -sorten mit unterschiedlichen Wuchsformen, Farben und Musterungen. Die Familie der Bohnen wird damit in ihrer gesamten Vielfalt be-greifbar.«