DRY JANUARY

Soberista: Neujahr war es an der Zeit, nicht nur die Sektgläser wegzuräumen, sondern auch Jever, Pouilly Fumé und Crémant aus dem Kühlschrank zu nehmen und durch Tonic, Gemüsesaft und Lassi zu ersetzen. Denn für mein einmonatiges Alk-Detox-Intermezzo im Januar sind süße Fruchtsäfte, Holunderlimonade und andere zuckerhaltige Getränke keine echte Alternative – ich mag sie nicht, und Durst löschen sie schon gar nicht. Wer in Deutschland eine Zeitlang Alkohol weglässt, tut dies meist in der Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern. Doch ich schließe mich lieber dem »Dry January« der Briten an. Seit 2013 ist im United Kingdom das Interesse daran ständig gestiegen, so jedenfalls das Ergebnis von »Google Trends«. Und das, obwohl der »Drynuary« eine Gesundheitskampagne und kein Social-Media-Phänomen ist.

Givin’ up booze: Einen Monat lang abstinent zu bleiben, fällt mir nicht schwer, was Spirituosen und Bier angeht. But also ready to say sayonara to Sauvignon? Auf Wein zu verzichten, ist viel schwerer, wenn auch weniger ein Sucht- als ein Genussproblem: Er passt einfach so gut zum Kochen – ein Glas Weißwein als Aperitiv gehört für mich dazu, als Essensbegleiter muss er dann gar nicht mal sein. Immer nur Wasser zum Essen ist aber auch langweilig, deshalb habe ich mir das Mixbuch »Alkoholfreie Drinks« von Eva Derndorfer und Elisabeth Fischer gekauft – der Band aus dem Brandstätter Verlag avancierte zum Überraschungs-Bestseller. Auch viele Spitzengastronomen reagieren auf die entsprechende Nachfrage und bieten eine Menübegleitung ohne Promille an. In Großstädten wie New York und London haben schon Bars eröffnet, in denen es ausschließlich alkoholfreie Drinks gibt. Nur nach Mocktails sollte man dort nicht fragen – diese »Ersatz-Cocktails« ersetzen die Spirituosen meist einfach durch Sirup und sind daher quietschsüß.

Also auf dem Trockenen: Muss nicht sein. Mein Tipp? Prisecco aus der Manufaktur von Jörg Geiger trinken! Für seine alkoholfreien Schaumweine kombiniert er Säfte, häufig sortenrein aus alten Obstsorten, mit Kräutern, Blättern und Blüten. Beispielsweise Apfel-Rhabarber mit Rotem Senf und Wasserkresse. Oder Birne-Schlehe mit Douglasie. Schmeckt fantastisch!

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