ZWEIMAL FRANKREICH IM NETZ #2022_KW18
Arte: Männer tanzen in roten Hosen und kanariengelben Hemden in einem weiß angestrichenen Rochefort, dazwischen immer wieder Pastelltöne, zartes Bonbonrosa oder Babyblau, Gene Kelly im rosa Hemd und fliederfarbenen Sakko zur weißen Hose. Die tolle Françoise Dorléac und ihre Schwester Catherine Deneuve spielen die Zwillinge Solange und Delphine, Danielle Darrieux ihre Mutter, Michel Piccoli einen Instrumentenhändler – und alle singen und tanzen. Und rauchen. Tanzlehrerin Delphine und Komponistin Solange träumen in der kleinen Küstenstadt von einer Karriere in Paris – und zugleich von dem »Richtigen«. »Les Demoiselles de Rochefort« ist einer der schönsten Filme der französischen Kinogeschichte, ein lebensfroher Klassiker von Jacques Demy aus dem Jahr 1967. Seine Hommage an das amerikanische Filmmusical ist ein gesungener und getanzter Reigen der glücklichen Vereinigungen. Den Regisseur (1931–1990) machten seine Musicalfilme bekannt, neben dieser Romanze auch »Die Regenschirme von Cherbourg« (1964). Während seine Filme eine Zeitlang nicht dem Zeitgeist entsprachen, wirken sie heute frisch und kaum gealtert und erfreuen sich wieder großer Wertschätzung. Nicht nur Wes Anderson dürfte sich viel abgeschaut haben, etwa, was das Farbkonzept angeht, auch andere Regisseure wie Damien Chazelle (»La La Land«). Und auch die Frauen in den Filmen von Demy sind nicht »von gestern«, sondern komplexe, kluge, interessante, talentierte und sexuell sichere weibliche Charaktere.(Dauer 120 Minuten, noch bis zum 13. Mai in der Arte-Mediathek)
Die Mädchen von Rochefort
https://www.arte.tv/de/videos/005173-000-A/die-maedchen-von-rochefort/
HR: Die TV-Doku macht sich mit Bloggerin Denise Urbach auf den Weg zu den Sehenswürdigkeiten in Paris und verspricht, mehr zu zeigen, als das, was in Reiseführern steht. Allerdings werden bei vielen Stationen wie Eiffelturm, Bouquinisten, Sacré-Coeur und Place du Tertre, Triumphbogen und Champs-Elysées, Louvre und Rodin-Museum dann doch nur die Klischees und Reiseführerstandards reproduziert. Aber die Kamera fängt immerhin schöne Bilder ein, zeitlich wohl vor der Pandemie und vor dem Brand von Notre-Dame. Interessanter wird es mit dem Imker, der den »Miel de Paris« auf dem Innenministerium und anderen Dächern produziert, beim Ausflug zur Freiheitsstatue und zur Kochschule Cordon Bleu (Dauer 44 Minuten, noch bis zum 29. Oktober 2022 in der ARD-Mediathek).
Salut Paris!
https://www.ardmediathek.de/video/reisen/salut-paris/hr-fernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xMzQ5MDI