WEIN AUS DER PFALZ: MEINE LIEBLINGSWEINGÜTER

»Saure Brüh und sieße Supp«: Nur Süffiges oder Saures gebe es als Pfälzer Wein, so lautete das Vorurteil lange Jahrzehnte. Unter den dreizehn Weinregionen Deutschlands ist die Pfalz mit knapp 23.600 Hektar das zweitgrößte Anbaugebiet nach Rheinhessen – das entspricht etwa einem Viertel der gesamten mit Reben bestockten Fläche in Deutschland. Dennoch gab es für »Etikettentrinker« unter den etwa 1500 Pfälzer Winzern, die ihre Flaschenweine selbst vermarkten, jahrzehntelang nur eine Handvoll Namen, darunter die »drei großen B«, Bassermann-Jordan, Bürklin-Wolf und Reichsrat von Buhl, die sie gelten ließen, dem großen Rest aller Flaschen haftete der Beigeschmack grob verschnittener und süß-süffiger Massenweine an. Die Ausweitung der Rebflächen bis weit in die Rheinebene, die Orientierung vor allem am Ertrag unter Einsatz riesiger Vollerntemaschinen hatten dem Ruf des Pfälzer Weins nicht gutgetan.

Junge Pfalz und andere Connexions: Doch das hat sich gründlich geändert, noch nie gab es in der Pfalz so viele gute Weine wie heute. Immer mehr Pfälzer Winzer produzieren Weine der Spitzenklasse: Überall ist der Generationenwechsel zu merken, motivierte Jungwinzer machen gleich mit ersten Jahrgängen Furore, in alteingesessenen Betrieben übernehmen Töchter und Söhne das ihnen anvertraute Erbe mit frischen Ideen und räumen bei Wettbewerben immer häufiger Preise ab. Internationalität und Weltoffenheit sind selbstverständlich geworden, der Nachwuchs lernt das Handwerk nicht mehr nur bei den Eltern oder befreundeten Winzern im Nachbarort, sondern sammelt schon in der Ausbildung international Erfahrung und absolviert Praktika in Südafrika, Neuseeland, Frankreich oder Chile. Auch der kollegiale Austausch wird gepflegt: Einige Winzer verbanden sich zu freundschaftlichen Initiativen mit dem Ziel der konsequenten Qualitätssteigerung und gemeinsamer Vermarktung. Vom regelmäßigen fachlichen Austausch und gemeinsamen Auftritten auf Messen oder bei Verkostungen profitieren alle: Nach Vorreitern wie »Fünf Winzer, fünf Freunde« in den 1980er-Jahren kamen mit »Die junge Pfalz«, »SüdpfalzConnexion«, »Generation Riesling« oder »WineChanges« weitere Netzwerke von Jungwinzern hinzu.

Deutscher Wein: Aber nicht nur die Qualität, auch die Nachfrage hat sich verändert: Das in den Geschmacksurteilen deutscher Weingenießer lange fest verankerte Prinzip »ausländisch ist besser« hat schon eine Weile ausgedient. Seit der deutsche Wein im Aufwind begriffen ist, entwickeln auch viele junge Leute Interesse an guten Weinen, und statt »barocker Burschen mit breitschultriger Lebenslust, für die die Pfalz so berühmt ist« (FAZ) sind neuerdings filigrane, elegante Gewächse mit zarter Säure gefragt. Dank Ertragsreduzierung durch rigorosen Rebschnitt, Lese nur der besten Trauben in Kombination mit handwerklichem Können im Keller statt chemischer Nachhilfe entstehen charakteristische Terroir-Weine.

Deutsche Weinstraße: Die Weinberge verteilen sich über eine 85 Kilometer lange und nur wenige Kilometer breite Fläche zwischen Rheinebene und den Osthängen des Pfälzer Walds. Von Norden nach Süden erstreckt sich das Gebiet von Bockenheim bis zur französischen Grenze, wo die Elsässer Weinberge nur einen Steinwurf entfernt liegen. Manch ein Winzer der Südpfalz bewirtschaftet sogar Rebflächen im Nachbarland Frankreich, etwa Parzellen am Sonnenberg. Durch das Gebiet führt die Deutsche Weinstraße, Deutschlands älteste Themenroute – die touristische Lebensader der Region präsentiert alle Facetten der Pfälzer Weinkultur und ihrer mehr als hundert Weinbaugemeinden.

Riesling-Region: Auf den Anbauflächen steht es etwa 60:40 für die weißen gegenüber den roten Rebsorten. Obwohl in den mehr als 140 Weinbaugemeinden auch eine verwirrende Vielfalt anderer Rebsorten angebaut wird, gilt die Pfalz als Rieslingland. Dieser »König der Weißweine« mit seiner feinen Säure und mineralischen Eleganz gilt als das Aushängeschild des deutschen Weinbaus. Wie keine andere Rebsorte bestimmt der Riesling auch dank guter Lagerfähigkeit das weltweite Image der deutschen Anbauregionen, und vor dem Zweiten Weltkrieg erzielten deutsche Rieslinge auf dem Weltmarkt Preise wie große Bordeaux-Weine oder Champagner. Nirgendwo in Deutschland – und weltweit – wächst mehr Riesling als hier. Noch vor der Mosel ist die Pfalz mit 5800 Hektar das größte Rieslinganbaugebiet der Welt (insgesamt erzeugt Deutschland auf einer Anbaufläche von 23.440 Hektar fast die Hälfte aller Rieslinge weltweit). Stuart Pigott und andere Weinautoren haben der Rebsorte ganze Bücher gewidmet. Daneben gedeihen vor allem in der Südpfalz Weißweinreben wie Grau- und Weißburgunder prächtig. Zu den Spezialitäten aus der Pfalz zählen zudem hervorragende Winzersekte und Edel-Essige.

SÜW und DÜW: Auch innerhalb der Pfalz haben sich die Gewichte verschoben. Früher blickte die Weinwelt vorwiegend auf die Mittelhaardt mit ihren Spitzenlagen in Forst und Deidesheim und den großen Weingütern des »Riesling-Adels«, während an der Oberhaardt in der Südpfalz von bäuerlichen Mischbetrieben vorwiegend Schorle- und Schoppenweine erzeugt wurden, sodass geringschätzig von der »Süßlichen Weinstraße« die Rede war. Heute gibt es in der ganzen Pfalz selbstbewusste, engagierte und hervorragend ausgebildete Weinmacher, die sich als ernst genommene Qualitätswein-Produzenten mit hoher Kompetenz und hohem Anspruch um Klasse statt Masse bemühen: Durch strengste Selektion im Weinberg und ohne Tricks im Keller erzeugen die Kellermeister exzellente klare und schlanke Tropfen mit Charakter und Terroir. Vom Zellertal am nördlichen Ende der Weinstraße bis nach Schweigen 90 Kilometer weiter südlich schickt sich der experimentierfreudige Nachwuchs an, das Beste aus Weinberg und Keller herauszuholen.

Zehn von 1500: Um die 5500 Weinbaubetriebe gibt es in der Pfalz, doch darunter fallen auch alle Nebenerwerbswinzer. Rund 1500 Weingüter im Haupterwerb vermarkten ihre Erzeugnisse selbst. Interessierte können sich bei zwei regionalen Weinmessen von der Qualität der Pfälzer Weine überzeugen: am dritten Aprilwochenende findet in Speyer »Wein am Dom« statt, wo rund 150 Winzer ihre Weine aus klassischen Rebsorten wie Weiß- und Grauburgunder, Riesling und Spätburgunder, aber auch exotische Sorten vorstellen. Auf den Weintagen in Landau Ende Mai präsentieren sich knapp 100 Winzer. Weil die Konkurrenz groß ist und die Direktvermarktung an den Endverbraucher höhere Margen verspricht, haben viele Winzer begonnen, ihre Höfe attraktiver zu gestalten, hübsche Ferienwohnungen oder ganze Weinhotels eingerichtet, andere laden zu Hoffesten, Weinwanderungen, kulinarischen Events oder Lesungen, setzen auf eine urige Gaststube oder eine moderne Vinothek. Hier meine Lieblingsweingüter:

Acham-Magin: Das Traditionsweingut kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Bereits seit 1711 wird auf den begünstigten Forster Lagen Wein angebaut. Anna-Barbara Magin bewirtschaftet ihre Weinberge schon seit 2006 ökologisch und ist Mitglied bei Vinissima, einem bundesweiten Netzwerk von Frauen aus der Weinbranche. Im Gutsausschank kann man die Weine gleich vor Ort verkosten, allerdings reicht allein die Rieslingauswahl vom Gutswein bis zum Großen Gewächs für mehr als einen Besuch – er macht 75 Prozent auf der Rebfläche von rund 10 Hektar des VDP-Gründungsmitglieds aus. Probieren geht über studieren, sage ich da nur, daher habe ich diverse Rieslingflaschen einfach in den Kofferraum meines kleinen Peugeots geladen und erst zu Hause geöffnet. Weingut Acham-Magin, Weinstr. 67, 67147 Forst, Tel. (06326) 315, www.acham-magin.de

Bergdolt: Früher konnte eine Winzertochter nur Weinprinzessin werden, heute wird sie lieber Spitzenwinzerin: Carolin Bergdolt setzt auf Ökologie im Weinberg (seit 2009, seit 2012 zertifiziert) und Technik im Keller, vertraut teils auch auf Spontangärung. Als Kellermeisterin gilt ihre Leidenschaft nicht nur dem Wein, insbesondere dem Weißburgunder, der hier ein Drittel der Anbaufläche von 25 Hektar ausmacht, sondern auch den Winzersekten. Nicht mal eine Handvoll VDP-Weingüter in der Pfalz wird von Frauen geführt, neben Barbara Acham-Magin in Forst und Carolin Bergdolt sind das noch Sabine Mosbacher und Bettina Bürklin-von Guradze. Übrigens: Lebensgefährte Magnus Mewes sorgt für Fassholz-Upcycling – in seiner Werkstatt im Weingut baut er Möbel aus dem Holz alter Barriques. Klostergut St. Lamprecht – Weingut Bergdolt, 67435 Duttweiler, Dudostr. 17, Tel. (06327) 5027, www.weingut-bergdolt.de

Christmann: Steffen Christmann, der derzeit amtierende Präsident der Prädikatsweingüter (VDP), zählt zu den besten Winzern der Pfalz und Deutschlands. Auf 22 ha Weinbergen ist Riesling mit drei Viertel der Fläche die dominierende Rebsorte. Das VDP-Weingut in Gimmeldingen arbeitet biodynamisch, um schonend und »minimalinvasiv« möglichst naturbelassene Weine zu erzeugen, die Trauben werden von Hand gelesen. Hier wurde mir (noch vom Senior) mal verbal auf die Finger gehauen, als ich unvorsichtigerweise den Literwein – den es erfreulicherweise zu günstigen Konditionen gab – als Tafelwein bezeichnete. Kleinlaut kaufte ich ihn trotzdem, und das war gut so. Weingut Christmann, Peter-Koch-Str. 43, 67435 Gimmeldingen, Tel. (06321) 66039, www.weingut-christmann.de

Gaul: Nach dem plötzlichen Tod des Vaters übernahmen 2011 die noch jungen Töchter Karoline und Dorothee die Verantwortung für das 20 Hektar große Weingut im Norden der Pfalz; ihre Mutter kümmert sich um den Verkauf. Seither sorgt die geballte Frauenpower für Erfolg: Die Schwestern arbeiten Hand in Hand, erstere kümmert sich um Weinberge und Marketing, letztere um den Keller. Schwerpunkt sind Riesling, Grau- und Spätburgunder in vier Kategorien: Guts-, Orts- und Lagenweine, die oberste Kategorie firmiert als »Zugpferd« (in Anspielung auf den Namen, entspricht Großem Gewächs). Ein moderner Kubus mit Cortenstahlverkleidung in den Weinbergen am Ortsrand von Sausenheim beherbergt die Vinothek. Weingut Gaul, Bärenbrunnenstr. 15, 67269 Grünstadt-Sausenheim, Tel. (06359) 84569, www.weingut-gaul.de

Janson-Bernhard: Das Weingut mit seinen historischen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert und dem kopfsteingepflasterten Hof liegt unten im schönen Zellertal im Ortsteil Harxheim. Christine Bernhard bewirtschaftet die rund 10 Hektar Rebflächen nach biodynamischen Prinzipien und ist Mitglied bei Ecovin und Demeter. Eine echte Vorreiterin ist die Winzerin damit, denn Anfang der 1990er-Jahre, als sie auf ökologischen Weinbau umstellte, wurde das noch allerorten belächelt. Eine Vorliebe der ausgebildeten Agraringenieurin gilt dem Silvaner. Ihr seit fast 300 Jahren in Familienbesitz befindliches Weingut in einem der größten privaten Parks der Pfalz öffnet sie bei kulturellen oder kulinarischen Veranstaltung auch für Publikum. Überhaupt das Zellertal: ein Geheimtipp! Weingut Janson Bernhard, Hauptstr. 5, 67308 Zellertal, Tel. (06355) 1781, www.jansonbernhard.de

Jülg: Das Familienweingut unmittelbar an der französischen Grenze besitzt 20 Hektar Weinberge in beiden Ländern, in der Pfalz und auf der französischen Seite bei Wissembourg. Unterschieden wird in Literweine für den Alltag, Gutsweine aus regionaltypischen Rebsorten, Terroirweine vom Buntsandstein und Kalkmergel sowie Lagenweine von den ältesten Weinbergen auf deutscher und französischer Seite. Werner Jülg hat in den 1980er-Jahren den Mischbetrieb ganz auf Wein ausgerichtet, heute ist Sohn Johannes Jülg für die Weine zuständig, der Vater für den Sekt. Etwa 30 Prozent Riesling, außerdem Spät-, Weiß- und Grauburgunder werden erzeugt, vorzugsweise trocken ausgebaut und auch überregional gefragt. Die schöne Gartenwirtschaft in Schweigen mit fast mediterranem Ambiente lädt dazu ein, gleich vor Ort mit dem Probieren loszulegen: Bei jedem Pfalz-Trip kehre ich hier ein. Und Jülg-Weine habe ich schon in der Düsseldorf-Benrather Vinothek von Michael Dohr gekauft, bevor ich überhaupt das erste Mal in der Pfalz war. Weingut Jülg, Hauptstr. 1, 76889 Schweigen-Rechtenbach, Tel. (06342) 919090, www.weingut-juelg.de

Knipser: Das Spitzenweingut ist eine der ersten Adressen der Pfalz und ganz Deutschlands, mit konstanten Bestnoten für ihre Spätburgunder, Merlots oder Cabernet Sauvignons durch die Weinkritiker von Gault-Millau, Eichelmann, Vinum und Feinschmecker. Entsprechend schnell sind hier die günstigeren Weine ausverkauft, obwohl das Weingut mit rund 75 Hektar zu den großen Betrieben gehört. Weit über die Pfalz hinaus bekannt ist das VDP-Weingut für hervorragende Rotweine, die lange im Barrique reifen; seit einiger Zeit werden auch Riesling, Weiß- und Grauburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc kultiviert. Auch die frischen, fruchtigen Rosés, im Saigné-Verfahren erzeugt, sind hervorragend, zudem gibt es dank der Experimentierfreude der Knipsers Weine aus alten Rebsorten wie Gelber Orléans und St. Laurent oder mediterranen wie Syrah und Cabernet Franc. Die Bandbreite, auch beim Ausbau im Keller von Barrique bis Edelstahltank ist groß, der eigene Qualitätsanspruch hoch. Von den Knipser-Weinen hat mir immer meine beste Freundin vorgeschwärmt (und zum Trinken eingeschenkt). Da lag es nahe, beim Pfalzbesuch im »Halbstück« einzukehren und auch Wein einzukaufen. Leider wie gesagt: Viel zu viel schon ausverkauft. Weingut Knipser, Hauptstr. 47, 67229 Laumersheim, Tel. (06238) 742, www.weingut-knipser.de

Rings: Ein noch junges Mitglied im VDP ist das Weingut Rings aus Freinsheim. Die Brüder Andreas und Steffen Rings stellten ab dem Jahrgang 2001 den elterlichen Obstbaubetrieb komplett auf Wein um und erzielten rasch Erfolge und Preise für ihre Weine. Zunächst ins Nachwuchsprogramm »VDP-Spitzentalente« aufgenommen, gehört Rings seit 2015 zu den Prädikatsweingütern. Ungewöhnlich für die Pfalz: Nur 25 Prozent der Rebflächen sind mit Riesling bestockt, weitere 25 Prozent mit Spätburgunder, und insgesamt machen Rotweine fast die Hälfte der Produktion aus. Inzwischen haben die Brüder, die sich selbst »Weinverrückte« nennen, die Anbaufläche auf 31 Hektar vergrößert und beste Parzellen in der Nähe erworben, etwa im Kallstadter Saumagen und im Ungsteiner Weilberg. Nur so ist der rasante Aufstieg des Weinguts zu erklären – mit Leidenschaft und 365 Tagen Einsatz im Jahr. Mit der allmählichen Umstellung auf ökologischen Weinbau folgen sie ihrer Vorstellung von nachhaltigem, naturnahem Arbeiten. Übrigens ist unter den VDP-Weingütern der Pfalz der Anteil ökologisch produzierender Betriebe besonders hoch: 19 von 25 Weingütern sind bereits zertifiziert oder befinden sich in der Umstellung. Weil Freinsheim immer eine Reise wert ist, lag es nahe, sich auch mal die »Shooting-Stars« anzusehen. Und was kann man sagen? Uns schmeckt der »Kreuz«-Rotwein auch ziemlich gut. Dürkheimer Hohl 21, 67251 Freinsheim, Tel. (06353) 2231, www.weingut-rings.de

Sankt Annagut: Victoria Lergenmüller übernahm recht jung nach ihrer Ausbildung in Geisenheim und Praktika in Frankreich und Südafrika ein Weingut. Die Winzerin mit dem »höchstgelegenen Weingut der Pfalz« hat sich auf Riesling spezialisiert, und weil die Böden ihrer Weinberge ganz unterschiedlich sind, kann hier die ganze Bandbreite des Terroir durchprobiert werden – der »Ilbesheimer Kalmit« wächst auf dem Kalkstein der Kleinen Kalmit, die »Gleisweiler Hölle« auf Buntsandstein, der »Burrweiler Schäwer« auf Schiefer. Am besten, man probiert gleich in der Gutsschänke (Mi–So 15–21 Uhr) und genießt den sensationellen Blick von der Sommerterrasse über die Rheinebene oder mietet sich in einem der zwölf Gästezimmer ein. A propos Blick: Zu meinen Lieblingsorten in der Pfalz zählt die Kleine Kalmit – die Aussicht auf den Pfälzerwald ist so so schön! Sankt Annagut, Sankt-Anna-Str. 203, 76835 Burrweiler, Tel. (06345) 3258, www.sankt-annagut.com

Hermann Spindler: Das nach seinem Urgroßvater benannte Weingut in Forst mit fast 400-jähriger Familientradition wird heute von Markus Spindler bewirtschaftet, der auch zum Spitzentalente-Programm des VDP zählte. Der Riesling als Rebsorte gehört zur Pfalz wie Zigarren zu Kuba, und insbesondere im Weingut Spindler geht es nicht ohne: Rund 80 Prozent der Produktion machen feinfruchtige, mineralische und gut strukturierte Rieslinge aus – sie sind das absolute Steckenpferd des Winzers. Den modernen Gutsausschank, zu dem auch ein schöner Garten gehört, leitet der jüngere Bruder Florian. Schön zum Probieren der tollen Weine, gute Küche und schon ab und zu eine Rettung, wenn außerhalb der klassischen Essenszeiten eine Hungerattacke auftrat, da durchgehend geöffnet – in der Pfalz eine absolute Seltenheit. Seit 2015 ist das rund 20 Hektar umfassende Weingut mit namhaften Lagen rund um Forst, Deidesheim und Ruppertsberg biozertifiziert – insgesamt hinkt die Pfalz beim Ökoweinbau noch hinterher, aber wo junge, ehrgeizige Winzer wie Markus Spindler den elterlichen Betrieb übernehmen, stellen sie oft um, und bis dann zertifiziert ist, vergehen ein paar Jahre. Weingut Heinrich Spindler, Weinstr. 44, 67147 Forst an der Weinstraße, Tel. (06326) 962910, www.weingutheinrichspindler.de

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