WANDERN AUF KORSIKA: PIETRACORBARA AUF DEM CAP CORSE

Themenweg: Einige Dörfer am Cap Corse haben eigene Rundwege ausgewiesen, in Pietracorbara sind es gleich mehrere, die »Balade des fours« im Teilort Ornetu führt zu den alten Dorfbacköfen, der »Sentier des sources et des rochers« im Teilort Lapedina zu Quellen und markanten Felsen, die »Balade des ponts et des fontaines« zu Genueserbrücken und Brunnen. Letzterer ist mit sechs Kilometer Länge und zu bewältigenden 150 Höhenmetern kaum mehr als ein ausgedehnter Spaziergang – dachten wir.

Orientierung gefragt! Gleich mehrere Reiseführer, die wir im Gepäck hatten, empfehlen diesen und andere Rundwege für Familien und ungeübte Wanderer. Das mag für den Schwierigkeitsgrad und die Länge der Touren stimmen, doch die Markierungen sind so leicht zu übersehen oder fehlen, dass man nicht ohne Karte unterwegs sein sollte. Startpunkt ist die Kirche Saint-Clément im Teilort Ponticellu. Wir sind viermal in die falsche Richtung gelaufen und mussten ein Stück zurückkehren, ohne Karte wäre uns das vermutlich nicht so schnell aufgefallen. Anders als in der niedrigeren Garrigue an der Küste ist die Orientierung im hohen Buschwald der Macchia gar nicht so einfach… Statt der angegebenen zweieinhalb Stunden waren wir so drei unterwegs, das lässt sich ja noch verschmerzen. Selbst die (französische) Wegbeschreibung auf der Website von Pietracorbara ist nur bedingt hilfreich (https://pietracorbara.net/circuits-2/balade-des-ponts-et-des-fontaines/). Unentbehrlich für Wandertouren am Cap Corse ist daher die IGN-Karte TOP 25 4347 OT im Maßstab 1:25000.

Genueserbrücke: Immerhin die schöne steinerne Bogenbrücke haben wir schnell gefunden, und jetzt im Mai führte das Flüsschen ausreichend Wasser zum Baden in den Gumpen. Unter der genuesischen Herrschaft über Korsika über mehrere Jahrhunderte entstanden nicht nur zahlreiche Zitadellen und Barockkirchen sowie die charakteristischen Rundtürme entlang der Küste zur Abwehr der Piratenangriffe, sondern auch die »Pont genois« genannten Steinbrücken, die die Transportwege auf der Insel entscheidend beförderten.

Pietracorbara: Das Mittagessen unten am Meer am langen Strand war jedenfalls verdient. Direkt am Wasser gibt es zwei weitere Lokale, wir saßen auf der begrünten Terrasse des U Sant’Antone, das sich an einen Genueserturm anlehnt und waren mit Meeresfrüchtesalat und Rindercarpaccio sehr zufrieden.

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