SPITZKOHLSALAT MIT LINSEN, MÖHRE UND DILL

Zart und knackig: Der ganz junge Spitzkohl vom Markt war so zart und frisch, dass er fürs Dünsten, Braten oder Schmoren viel zu schade schien. Als Salatfan für mich kein Problem, da bleibt der wohlschmeckende Kohl ohnehin roh. Doch als Tipp für warme Gerichte gilt: Spitzkohl mag weder zu langes Garen noch Aufwärmen (etwa bei Krautfleckerl). Der feine kegelförmige Verwandte des Weißkohls scheint auch mehrheitsfähig zu sein, denn der Spitzkohlsalat mit Möhren, Fenchel, Apfel und Walnüssen gehört zu den beliebtesten Salaten auf diesem Blog, was die Klickzahlen angeht. Diese recht ähnliche Variante kommt mit weniger Zutaten aus, die nussigen Linsen machen ihn etwas sättigender, obwohl nur eine kleine Portion. Für 2 Portionen

 

½ Spitzkohl • 1 Möhre • 50 g bissfest gegarte Puy-Linsen

1 kleines Stück frischer Ingwer

Saft von ½ Zitrone • 3 EL Olivenöl • Meersalz • frisch gemahlener Pfeffer

1 Bund Dill

 

Und so geht’s: Die Spitzkohlblätter in dünne Streifen schneiden. Die Möhre schälen und in kleine Würfel schneiden. Den Dill grob hacken. Gemüse, Linsen und Dill auf zwei Teller verteilen. Den Ingwer schälen und fein reiben. Aus Ingwer, Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer eine Vinaigrette aufschlagen und unter den Salat mischen.

 

Schnitttechniken: Der zarte und milde Spitzkohl, im Geschmack feiner als Weißkohl, verträgt sich gut mit Kräutern wie Dill, hält aber auch einem Hauch Ingwer stand. Für diesen Salat werden die Kohlblätter in dünne Streifen geschnitten, je feiner desto besser, auch wenn das etwas Zeit in Anspruch nimmt. Die Möhre fein würfeln, der Fachbegriff von Profis dafür ist Brunoise. Diese Bezeichnung stammt aus der französischen Hochküche. Richtiges Schneiden ist eine Kunst für sich: Profis schneiden nicht nur aus optischen Gründen, damit das Essen besser aussieht, die Größe der Würfel und Streifen hat auch Einfluss auf den Geschmack. Julienne-Streifen sind 2–3 Millimeter breit, Chiffonade-Streifen noch dünner, Bâtonnets sind etwas dickere Gemüsestifte. Brunoise-Würfel sind 1–2 Millimeter groß, Jardinière-Würfel haben eine Kantenlänge von 5 Millimeter. Alle Würfelgrößen und Julienne-Streifen lassen sich gut aus festen Gemüsesorten schneiden wie Möhren, Zucchini, Kohlrabi, Sellerie oder Rote Bete. Chiffonade eignet sich güt für Kräuter wie Bärlauch, Minze und Basilikum, aber auch für Lauch. Bei meinen Erbsensalaten und beim grünen Kartoffelsalat habe ich es schon des Öfteren erwähnt – es schmeckt besser, wenn beispielsweise grüne Bohnen ebenfalls auf Erbsengröße geschnitten werden.

Spitzkohl