PARKS UND GÄRTEN DER CÔTE D’AZUR: ÈZE
Fernseh-Programm: In schwindelnder Höhe hoch über dem Mittelmeer klammert sich das Bergdorf an eine felsige Hügelkuppe und bietet atemberaubende Aussichten auf die blaue Küste. Zwischen Nizza und Monaco gelegen ist das malerische Dorf ein Ausflugs-Highlight an der Côte d’Azur und entsprechend viel besucht. Mit dem Auto oder Bus ist Èze, das im Mittelalter zur Festung ausgebaut wurde, über die Serpentinen der Corniche zu erreichen. Konditionsstarke können aber auch den steilen Fußweg von der Küste herauf erklimmen, den Chemin Nietzsche.
Garten mit Piks: Den besonders spektakulären Panoramablick auf Cap Ferrat und die Bucht von Beaulieu garantiert der Jardin Exotique an der höchsten Stelle der Altstadt, in luftiger Höhe ganz oben auf der Hügelkuppe, wo sich einst die Burg erhob. Marmorweiße Frauenfiguren blicken aufs glitzernde Meer hinaus, das wie ein blauer Teppich tief unten liegt, Kakteen, Agaven und Sukkulenten gedeihen hier prächtig. Schmale Pfade und Treppen führen zu kleinen Terrassen mit Sitzgelegenheiten. Doch Kunst und Natur werden meist ignoriert von den Touristen, die sich hier vor der grandiosen Kulisse für Selfies in Positur setzen.
Kakteen und Agaven: Achtung, hier wird’s stachlig. Treppauf, treppab führt der Parcours durch die exotische Pflanzenwelt des Gartens, in dem Aloe, Agaven, Yucca und vor allem Kakteen gedeihen, vom Schwiegermutterkissen (Echinocactus grusonii) bis zu den Säulenkakteen der Wüstengebiete. Einst brachten die Eroberer Amerikas sie auf ihren Schiffen mit nach Europa, hier am Mittelmeer fühlen sich die wasserspeichernden, an Trockenheit gewöhnten Pflanzen ebenfalls wohl, insbesondere auf der Südseite des Gartens. Bizarr wirken etwa der seltene Dasylirion quadrangulatum mit knorrigem Stamm, der langsam wachsende Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata), das weiß behaarte Greisenhaupt (Cephalocereus senilis) oder der besonders stachlige, strauchartige Cylindropuntia tunicata. Angesichts der Vielfalt der Formen von der kugelförmigen Parodia magnifica bis zur »Bäume« bildenden Euphorbia candelabrum wird man hier schnell zum Sukkulenten-Fan. Auf nach Norden gewandten Gartenbereichen wachsen auch mediterrane Arten wie Euphorbien, Myrten, Erdbeerbäume, Agapanthen und Exoten anderer Regionen, die die schattigere und feuchtere Seite des Gartens bevorzugen. Ausführliche Pflanzenporträts mit Fotos und Lageplan liefert die informative Website des exotischen Gartens.
Jardin Exotique, Rue du Château, 06360 Èze, www.jardinexotique-eze.fr