LINSEN-FENCHEL-SALAT MIT KRÄUTERN UND TOMATEN

Grün und gesund: Früher habe ich den Linsensalat immer mit den »Lentilles Vertes« aus der Auvergne zubereitet, die in Deutschland teils auch als Puy-Linsen bezeichnet werden. Die Sorte ist dunkelgrün bis schwarz, festkochend – also zerfällt nicht und bleibt bissfest – und schmeckt intensiv nussig. Ich schätze sie nach wie vor und bringe mir aus Frankreich immer eine große Packung mit, doch da sie auch auf der Schwäbischen Alb angebaut werden, kaufe ich die feinen Linsen meist hier vor Ort – sie wachsen ja sozusagen direkt vor der Haustür. Als weitere Sorten sind inzwischen auch Späths Alblinse I und II zu bekommen, die in einer Gendatenbank in Sankt Petersburg gefunden wurden, als sie hier schon fast vergessen waren – die Heimkehr einer Hülsenfrucht. Für 2–3 Portionen:

 

90 g Alblinsen (Albleisa II »Die Kleine«), Berglinsen oder Puy-Linsen • 1 Frühlingszwiebel

1 Stange Staudensellerie • 1/2 Knolle Fenchel

1 walnussgroßes Stück frischer Ingwer • 1 Knoblauchzehe

10 Minitomaten • 4 EL Olivenöl

1 TL Kreuzkümmel • Saft und etwas Abrieb von 1 Zitrone

1/2 Bund Petersilie • 1 Bund Schnittlauch • Salz, Pfeffer

 

Alb-Leisa: Ein Hinweis vorweg – besser gleich die doppelte Menge Linsen kochen und Tomaten zubereiten, so kleine Portionen sind sonst Energieverschwendung. Der Salat eignet sich auch perfekt für die Lunchbox, dafür dann das Dressing erst am nächsten Tag zufügen. Die Linsen müssen vor dem Kochen nicht eingeweicht werden, Garzeit etwa 20–25 Minuten. Die Frühlingszwiebel und den Staudensellerie fein würfeln, den Fenchel sehr fein hobeln. Den Knoblauch und den Ingwer schälen und fein hacken. In einer kleinen Pfanne die Tomaten im Olivenöl 5 Minuten braten, den Herd ausstellen, den Kreuzkümmel, den Knoblauch und den Ingwer zufügen und kurz durchschwenken, dann abkühlen lassen. Die Petersilie und den Schnittlauch fein hacken. Alle Zutaten vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Lens culinaris: An manche kulinarischen Eindrücke erinnert man sich länger als an andere. So ein Aha-Erlebnis war für mich ein Lachstatar mit Linsensalat und Orangen-Vinaigrette, den ich vor langer Zeit in der Auvergne als Vorspeise gegegessen habe – passenderweise in Le Puy. Damals gab es in deutschen Supermärkten fast nur die groben, großen Tellerlinsen, da waren die Puy-Linsen eine echte geschmackliche Entdeckung. Seither gehört Linsensalat (ohne Lachs) zu meinem Soulfood-Repertoire, im Sommer ohne Zitrone, Kreuzkümmel und Ingwer, dafür mit Himbeeressig und noch mehr Kräutern, also zusätzlich noch Kresse, Dill oder Basilikum. Geradezu eine Sammlerin von Linsengerichten ist Petra Kolip in Bielefeld: Allein über 30 Salatrezepte hat die Professorin für Prävention und Gesundheitsförderung ins Netz gestellt (www.linsenvergnuegen.de), jede Menge weitere Rezepte und Infos über die Hülsenfrüchte. Und als Linsenköchin bloggt Anja Fischer aus Hannover (https://linsenkueche.de/).

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