EINKAUFEN IN PARIS UND STRASSBURG: LA CHAMBRE AUX CONFITURES

Fruchtiges im Glas: Wer in Paris schon auf kulinarischer Entdeckungstour war, weiß, dass es dort viele Spezialisten gibt – für Trüffel, Kaviar oder Honig, für Senf, Tee oder Champagner. Was die Boutiquen der Chambre aux Confitures führen, ist auch ohne Übersetzung offensichtlich. Wie helle Schmuckkästchen sehen die Läden aus, und aufgereiht in den schmalen Regalen an der Wand steht nur ein einziges Produkt: Kleine Einmachgläschen mit fruchtigem Inhalt. Rubinrot funkelndes Himbeergelee und vier Himbeerkonfitüren, Grapefruit-, Clementinen-, Blutorangen- und weitere Zitrusfrucht-Marmeladen in allen Gelb- und Orangetönen, Konfitüre aus Feigen, Quitten, Weinbergpfirsichen, Mirabellen, die rot-violette Reihe der Sommerbeeren. Besonders gut gefällt mir, dass hier keine Dreifrucht- oder Fünffruchtkombinationen das Prinzip der »Collection« sind, sondern die pure Frucht im Mittelpunkt steht, zu der in der Regel höchstens ein Gewürz oder eine zweite Obstsorte kommt – Birne mit Bergamotte, Apfel mit Zimt oder mit Wodka, Ananas mit Vanille, Aprikose mit Orangenblüten oder mit Lavendel, Erdbeer mit Minze oder Tonkabohnen, Kirsche mit Anis, Himbeere mit Veilchen oder Champagner. Lustig: Rhabarber findet sich im Regal für die exotischen Früchte, direkt neben Mango, Guave und Passionsfrucht. Für jede Sorte steht ein Probierglas bereit, mit kleinen Plastiklöffelchen darf verkostet werden.

Lust auf Süßes, Lust auf Salziges: Probieren lohnt sich, denn manche Sorten sind für meinen Geschmack noch ausgesprochen süß, obwohl die Manufaktur damit wirbt, nur wenig Zucker zu verwenden. Für echte Naschkatzen sind außer Marmeladen und Konfitüren auch noch Schokoladencremes (dunkle Schokolade mit Orange oder Birne, weiße Schokolade mit Himbeeren und andere) und Karamell im Angebot. Ich habe zur Bitterorangenmarmelade und Yuzu-Konfitüre gegriffen und mich den Chutneys und Confits zugewendet, außerdem gibt’s auch Tapenade und Artischocken- oder Auberginendips zum Käse oder Apéro. Die Manufaktur von Lise Bienaimé wirbt mit »Fabrication française«, eingekocht wird in der Picardie. Damit man nicht meint, Fruchtaufstrich gehöre nur aufs Brot, liefert der Blog (auf Französisch) Rezepte und Inspiration für den vielfachen Einsatz der Konfitüren: Semifreddo mit Blutorangenmarmelade, Müsliriegel, Chiapudding mit Erdbeerkonfitüre, zum Käsekuchen, Quark, Crêpes oder Waffeln.

La Chambre aux Confitures, 60 rue Vieille du Temple, Paris, 3. Arrondissement, Métro: Saint-Paul, Mo–Fr 11–14, 14.30–19.30, Sa, So 10–19.30 Uhr

20 rue de Buci, 6. Arrondissement, Métro: Mabillon

Mo–Sa 10.30–14, 14.30–19.30, So 10.30–14, 14.30–18.30 Uhr

9 rue des Martyrs, Paris, 9. Arrondissement, Métro: Notre-Dame-de-Lorette oder Saint-Georges

Mo–Fr 11–14.30, 15.30–19.30, Sa 10–14, 14.30–19.30, So 10–14 Uhr

17 rue des Orfèvres, Strasbourg

Mo 13.30–19, Di, Mi 10–12.30, 13.30–19, Do–Sa 10–19 Uhr

www.lachambreauxconfitures.com