AUSFLUGSTIPP: WACHENHEIM IN DER PFALZ

Balkon am Pfälzerwald: Im renommierten Weindorf Wachenheim blieben Reste zweier imposanter Wehrbauten erhalten, zum einen Überreste des mittelalterlichen Mauerrings um den Ort und zum anderen die Burgruine oberhalb des Orts, die weithin sichtbare Wachtenburg. Ihr wuchtiger, 30 m hoch aufragender Bergfried steht nur zur Hälfte noch, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hatten kurpfälzische Truppen die Burganlage zerstört. Im Jahr 1689, im Krieg um das pfälzische Erbe der Kurfürstentochter Liselotte, sprengten französische Soldaten den stehengebliebenen Turm. Eine Treppenanlage führt hinauf zur Aussichtsplattform, doch vielen Wanderern und Radlern reicht schon die Aussicht von der Burgschänke – auch von den Biergartenbänken blickt man weit über Rebflächen und Rheinebene. An schönen Tagen zieht das fantastische Panorama von einem der schönsten »Balkone« der Pfalz jede Menge Ausflügler an, die sich von den laut ausgerufenen Nummern für die bestellte Wegzehrung die gute Stimmung nicht verderben lassen. Wer sich genauer für die Rettung der einsturzgefährdeten Burg interessiert, die Mitte der 1980er-Jahre von Gemeinde, Förderverein und Landesdenkmalpflege in Angriff genommen wurde, besucht das kleine Burgmuseum (www.wachtenburg.de, www.stadtmauer-wachenheim.de). Für Burgenfans und Pfalz-Urlauber: Ebenfalls einen Umweg wert ist die Schloss- und Festungsruine Hardenburg.

Wein und Sekt: Bekanntestes Weingut des Orts ist Bürklin-Wolf, das exzellente Lagen sein eigen nennt. Im historischen Kern des knapp 5000 Einwohner zählenden Wachenheim sind einige ehemalige Adelshöfe gut erhalten – der Sussmannsche Hof (in dem die Sektkellerei residiert), der Kolbsche Hof (der das Weingut Bürklin-Wolf beherbergt), der Dalberger Hof und der Wachenheimer Hof. Der jüdische Friedhof, einer der wenigen erhaltenen in der Pfalz, kann nur nach Rücksprache mit der Tourist-Information besichtigt werden. Den um 1730 im Barockstil erbauten Sussmannschen Hof erwarb der Weinhändler Georg Böhm im Jahr 1882 und gründete 1888 die Deutsche Schaumweinfabrik AG. Seit den 1990er-Jahren firmiert das Unternehmen unter dem Namen »Schloss Wachenheim«. Erfreulicherweise kann die Sektkellerei besichtigt werden: Bei einer Führung durch den historischen Gewölbekeller mit anschließender Sektprobe erfährt man Wissenswertes über die Herstellung des prickelnden Getränks, über Cuvées, Dosage und Flaschengärung. Im kleinen Kellereimuseum wird anhand historischer Geräte auch die Geschichte der Sektproduktion erläutert (Kommerzienrat-Wagner-Str. 1, 67157 Wachenheim, Tel. (06322) 9427380, www.schloss-wachenheim-pfalz.de, März–Okt. Do, Sa 14, So 11 Uhr, Nov.–Feb. Sa 14 Uhr, 5 €).

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