AUSFLUGSTIPP PFALZ: SCHLOSS- UND FESTUNGSRUINE HARDENBURG
Burg, Schloss und Festung: Oberhalb des engen Isenach-Tals hinterließen die Grafen von Leiningen, deren Sitz die Hardenburg im Mittelalter und der frühen Neuzeit war, eine der eindrucksvollsten Festungsanlagen der Pfalz. Die wehrhafte Anlage auf einer Bergflanke über dem Ortsteil Hardenburg blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Imposante Reste der Bollwerke, Wehrgänge und meterdicke Mauern erinnern an die Schutzfunktion des Bauwerks im Mittelalter, Renaissancegarten und Überreste weitläufiger Wohntrakte mit eleganten Fassaden zeigen, dass die Burg im 16. Jahrhundert zur standesgemäßen Residenz umgebaut wurde. Denn mit Ritterromantik hatte das Leben auf einer im Winter oft eiskalten, zugigen Burg wenig zu tun, erst mit dem Ausbau entstand so etwas wie wohnlicher Komfort. Von 1560 bis 1725 diente die Hardenburg als Hauptsitz der Leininger, die durchaus das prächtige Leben liebten. In einem Abfallschacht fand man nicht nur feines chinesisches Porzellan, sondern auch Schalen von Austern – die sich die Herren vermutlich von der Atlantikküste beschaffen ließen.
Eine Burg als Steinbruch: Den Dreißigjährigen Krieg überstand die gewaltige Anlage, doch nachdem französische Truppen Ende des 18. Jahrhunderts das Westbollwerk gesprengt hatten, wurde der Rest zum Abriss freigegeben und als Baumaterial genutzt. Obwohl seither eine Ruine ist die Hardenburg mit ihren vielen Toren, Türmen und Treppen eine der eindrucksvollsten Burg- und Schlossanlagen der Pfalz. Mittlerweile dient die geschichtsträchtige Anlage als idyllische Kulisse für ganz unterschiedliche Veranstaltungen, vom Mittelaltermarkt bis zum Open-Air-Konzert im Sommer.
Burg im Winterschlaf: Noch bis Mitte März nur am Wochenende geöffnet, kann man danach bis Oktober die imposante Anlage zusätzlich auch wieder donnerstags und freitags erkunden. Das Informationszentrum am Eingang beherbergt eine Dauerausstellung zur Geschichte der Burg, anschließend kann man mit oder ohne Multimediaguide auf Entdeckungstour gehen, durch mächtige Kellergewölbe und Gänge streifen, Innenhöfe, Treppen und Türme erklimmen. Highlight der Multimediaführung ist die Rekonstruktion längst verschwundener Pracht der Renaissance: Virtuell blickt man in die Schlossküche und in den Festsaal mit reich gedeckter Tafel oder bestaunt die Geschütze im »Dicken Turm«.
67098 Bad Dürkheim, https://burgenlandschaft-pfalz.de/hardenburg, Mitte März – Oktober Do–So 10–17 Uhr, Parkplatz: Kaiserslauterer Str. 393, am Fuß des Burgbergs