ZWEIMAL FRANKREICH IM NETZ #2020_KW49

Perlentaucher: Mit dem fünften Beitrag von Claus Brunner zum Thema »Essenzen« bin ich auf die neue »Duftkolumne« auf dem Online-Kulturmagazin Perlentaucher gestoßen. Vermutlich über eine Korsika-Recherche, denn der Titel seines Beitrags lautet »Du riechst nach Macchia«. Inzwischen ist im Oktober eine sechste Kolumne erschienen, zum Thema Herrendüfte. Was das Ganze auch für Parfüm-Monogamistinnen (seit über 40 Jahren ein und dasselbe Eau de Parfum) wie mich lesenswert macht? Die Beiträge sind eben keine verkappte Influencer-Werbung für die neuesten Produkte der Kosmetikindustrie, sondern was sich durch alle Texte hindurchzieht ist gerade die Abneigung gegenüber der »olfaktorischen Ödnis« langweiliger Mainstream-Düfte. Selbst Herrenparfüms hätten nichts Animalisches mehr, sondern röchen nach »frischer Wäsche, porentiefer Sauberkeit, salzig-ozonischen Meeresbrisen«, heißt es in »Geruchlich ziemlich anders«. Nicht ausschließlich, aber doch recht häufig geht es dabei um französische Parfüms – so erinnert der erste Beitrag an die 1970er-Jahre in Paris, als dort berühmte Duftlegenden kreiert wurden, und der erwähnte über die korsische Macchia gilt der Immortelle. Nebenbei erfährt man viel über Duftstoffe – Rose, Nelke und Patschuli, Eichenmoos und Ambra, Zibet und Moschus.

Die Duftkolumne »Essenzen«

https://www.perlentaucher.de/essenzen?q=

 

Deutschlandfunk: In den 1980er- und 1990er-Jahren boomten Auslandsadoptionen in Frankreich, sie waren leichter als Inlandsadoptionen. Nicht alles verlief im rechtlich zulässigen Rahmen. Heute sind die Kinder aus Haiti oder Mali erwachsen, als Schwarze bei weißen französischen Adoptiveltern aufgewachsen. Was lief gut, was nicht? Nach 2000 schauen die Behörden genauer hin, und auch das Nachdenken darüber begann, was das Beste für die Kinder sei und wie man den Herkunftsländern auf andere Art helfen könne. Fragen stellt sich auch die Soziologin, Autorin und Dokumentarfilmerin Amandine Gay, selbst einst ein Adoptivkind. Ein Namen hat sie sich mit ihrem Film »Ouvrir la voix« gemacht. Darin erzählen schwarze Frauen, was es heißt, gleichzeitig schwarz und adoptiert zu sein. Sie weist gern daraufhin, dass man selten äthiopische Familien mit einem kleinen schwedischen Kind sieht oder ein Kind aus der Bourgeoisie in einer armen Familie. Es geht also durchaus bei den Adoptionen auch um Klassenunterschiede, Reichtum und Rassismus. Ihr nächster Film kommt 2021 in die Kinos (Podcast von Ursula Welter vom 17. Oktober 2020, Länge 51:33 Min:Sek).

Hunger nach Wahrheit – Frankreichs adoptierte Generation

https://www.deutschlandfunk.de/gesichter-europas.921.de.html

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