ITALIENISCHE SALATKLASSIKER: INSALATA CON CIPOLLA, TONNO E FAGIOLI
Zwiebeln: In Italien wird dieser Salat bevorzugt mit roten Zwiebeln zubereitet, die sich gut roh im Salat machen, aber weniger für lange Garzeiten eignen. Mit den roten »cipolle di Tropea« aus Kalabrien beispielsweise oder als »Insalata bremese« mit den Zwiebeln aus der Lombardei (»cipolla rossa di Breme«), die für ihren süßen, delikaten Geschmack bekannt sind, von Slow Food in die Arche des Geschmacks aufgenommen wurden und im Juni in Breme mit einem Fest begangen werden (www.sagracipollarossa.it), wenn keine Pandemie das verhindert. An der Küste Süditaliens und Siziliens wurden früher große Mengen Thunfisch gefangen, der kurzgebraten ebenfalls gut in den Salat passt, doch die Italiener mögen ihn auch konserviert aus dem Glas oder der Dose. Dass ich überhaupt mal frischen oder konservierten Thunfisch verwende, kommt maximal ein-, zweimal im Jahr vor, weil die Bestände überfischt sind. Und der Salat schmeckt auch ohne Thunfisch (letztes Foto)! Für 2 Portionen:
2 Zwiebeln • 2 EL Rotweinessig • 3 EL Olivenöl • Salz • Pfeffer
300 g gegarte weiße Bohnen • 1 Bund Rucola
200 g Thunfisch (guter Qualität in Öl)
Und so geht’s: Die Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Scheiben schneiden. In einer kleinen Schale die Zwiebeln mit kochendem Wasser übergießen und etwas ziehen lassen, dann abgießen. In einer Salatschüssel aus Essig, Öl, Salz und Pfeffer eine Vinaigrette mischen und die Bohnen hineingeben. Den Rucola in mundgerechte Stücke schneiden und mit Bohnen, Thunfisch und Zwiebeln auf Tellern anrichten. Schmeckt am besten mit Röstbrot oder Fladenbrot.
Fenchel statt Fisch: Eine Ausnahme habe ich heute gemacht, weil ich gerade ein großes Buch über Italiens kulinarische Spezialitäten bearbeite – mit vielen appetitlichen Seiten! Eben diesem Buch ist auch geschuldet, dass ich im italienischen Feinkostladen gerade Fenchelpesto gekauft habe, aus wildem Fenchel (»finocchietto selvatico«). Den Salat gibt’s morgen damit statt mit Rucola, und ein Teil des Pestos zu Pasta mit Pinienkernen, Rosinen, Sardellen und Semmelbröseln (»bucatini con le sarde a mare«), quasi die Arme-Leute-Version des berühmten sizilianischen Gerichts »Pasta mit Sardinen«, nur ohne den Fisch eben, der im Meer bleibt.