DEUTSCHE SALATKLASSIKER: SCHWÄBISCHER KARTOFFELSALAT
Bamberger Hörnchen: Darauf hat die Welt nicht gewartet, dass ich hier auch noch das allseits bekannte Rezept für schwäbischen Kartoffelsalat teile. Mit Brühe, nicht mit Mayonnaise, ebenfalls kein Geheimnis mehr. Aber nachdem ich gerade erst »Rosa Tannenzapfen« auf dem Wochenmarkt gefunden hatte, gab es am vergangenen Freitag Bamberger Hörnchen – ebenfalls eine alte Sorte und gut als Salatkartoffel geeignet –, da konnte ich einem Geschmacksvergleich selbstverständlich nicht widerstehen. Um es gleich vorwegzunehmen: In der Konsistenz war ein deutlicher Unterschied festzustellen – die Tannenzapfen waren etwas »speckiger«. Kartoffelsorten werden als festkochend, vorwiegend festkochend oder mehlig kochend unterschieden. Festkochende Kartoffeln (mit einem niedrigeren Stärkegehalt) zerfallen nicht beim Kochen, sondern bleiben ganz fest und lassen sich im Idealfall wie Bienenwachs schneiden. Es muss aber nicht an der Sorte liegen: Je nach Wachstumsbedingungen können durchaus auch festkochende Sorten mehr Stärke als üblich einlagern und dadurch vorwiegend festkochend werden, sodass man sie mit der Gabel gut zerdrücken kann.
4–5 festkochende Kartoffeln (je nach Größe)
3 EL heiße Rinderbrühe • 2 EL Weißweinessig • Salz • frisch gemahlener Pfeffer
1 Zwiebel • 1 kleines Stück durchwachsener Speck • 1 EL Olivenöl
Und so geht’s: Die Kartoffeln in der Schale in Salzwasser gar kochen (wie lange Kartoffeln gekocht werden müssen, hängt von der Sorte und Größe ab). Währenddessen die Zwiebel schälen und fein würfeln, den Speck in sehr feine Streifen schneiden. Die Kartoffeln werden möglichst heiß geschält (sobald man sie anfassen kann), in Scheiben geschnitten und in einer Salatschüssel mit der heißen Rinderbrühe, Essig, Salz und Pfeffer vermischt. In einer kleinen Pfanne das Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin goldbraun braten. Den Speck hinzufügen und bei mittlerer Temperatur anbraten. Die Zwiebel-Speck-Mischung zum Kartoffelsalat geben und sofort servieren (für 1 Person).
Tipp: In manchen Rezepten sollen Zwiebel und Speck angebraten werden und schon mit der Brühe und dem Essig zu den Kartoffeln gegeben werden, anschließend soll der Salat eine Weile durchziehen. Lauwarm schmeckt ausgebratener Speck aber deutlich besser, daher empfehle ich, ihn erst kurz vor dem Servieren direkt aus der Pfanne unterzumischen.