BRETAGNE: AUSFLUGSTIPP CÔTE DES LÉGENDES

Ein Bretagne-Bilderbogen: Ein Ausflug zur Küste der Legenden wird mit schönsten Fotomotiven belohnt – die von Wind und Wetter geformten Granitfelsen mit seltsamen, an Tiere oder Phantasiegestalten erinnernden Silhouetten, weite Sandbuchten, das in vielen Blautönen schimmernde Meer mit kristallklarem Wasser, Leuchttürme, Wanderwege durch die Dünen, Granithäuser und mehr.

Meneham: Schon mehrfach wurden die Häuser im Weiler Meneham unter Sand begraben, heute beherbergen die wieder freigelegten Granitkaten mit Reetdächern eine Ausstellung und Kunsthandwerker, ein Bistro und ein Quartier für Wanderer mit Kammerbetten wie einst im Bauernhaus. Das zwischen massigen Granitfelsen eingeklemmte Zöllnerhäuschen war früher ein Wachtposten, die Häuschen beherbergten Bauern, Fischer und Sammler von Seetang.

Phare de Pontusval: Mit mehr als hundert Leuchttürmen ist die bretonische Küste für die Schifffahrt gesichert, manche auf sturmumtosten Klippen, andere stehen auf Inseln, darunter der mit 82,5 Meter höchste Leuchtturm Europas auf der Ile Vierge. Der Phare de Pontusval dagegen ist mit 18 Meter Höhe ein ausgesprochen zierliches Exemplar. 1869 erbaut, ist er wie das Zöllnerhaus in Meneham ein ikonisches Motiv der bretonischen Küste. Er gehört zu den 14 Leuchttürmen im Finistère, die als historische Monumente unter Denkmalschutz stehen, und zählt zu den »Paradiesen«. Als vor der Automatisierung noch Leuchtturmwärter ihren Dienst taten (in Pontusval war es sogar eine Leuchtturmwärterin), gab es drei Namen für die verschiedenen Arten von Leuchttürmen: Paradies bezeichnete Leuchttürme an der Küste, schon zum Fegefeuer zählten Leuchttürme auf felsigen Halbinseln und in der Hölle standen die Leuchttürme weit draußen auf See, in völliger Abgeschiedenheit. Bei Sturm musste die Besatzung dort inmitten der Fluten oft tagelang auf Ablösung warten, doch mittlerweile sind alle Höllentürme unbemannt.

Dunes de Keremma: Kilometerlange Strände mit pulverfeinem, fast weißen Sand, eingerahmt von einer naturgeschützten Dünenlandschaft, machen den Reiz der großen Bucht von Goulven zwischen Brignogan-Plage und Plouescat aus. Die bei Ebbe weiten Wattflächen, Salzwiesen, Sümpfe, Teiche und Dünen wurden zum Vogelschutzgebiet erklärt, mehr als 160 Arten können Ornithologen hier beobachten.

Strandvegetation: Ganz so türkis wie bei Sonnen wirkte das Meer an diesem Tag nicht, das bedeckte, wolkenverhangene Wetter ließ Himmel, Granit und Meer grau in grau erscheinen. Daher zogen die wenigen Farbflecken der Küstenflora den Blick auf sich, etwa die orange bis rostroten Flechten auf den bizarr geformten Felsen. Besonders auffallend mit ihren bläulich-lilafarbenen Blüten und stacheligen Blättern ist die Dünendistel, auch Blaue Distel oder Stranddistel genannt (Panicaut maritime, Panicaut des dunes oder Chardon des dunes, Chardon bleu, lateinisch Eryngium maritimum). Die Distel darf nicht gepflückt werden, da die Pflanze in der Bretagne geschützt ist. Zu Tausenden wächst das Samtgras (Lagurus ovatus) auf den Dünen der Côte des légendes, ein echter Hingucker: Es bildet nur einzelne Halme mit zauberhaften weißen Puscheln, die ihm den Namen Hasenschwänzchen einbrachten. Der leuchtend gelb-orange blühende Hornklee dagegen ist gar keine typische Küstenpflanze, kann sich aber den rauen ökologischen Lebensbedingungen zwischen Land und Meer anpassen, wie beispielsweise dem hohen Salzgehalt und dem austrocknenden Wind.

Bretagne MenehamBretagne Meneham

Bretagne Pontusval

Bretagne PontusvalBretagne Pontusval

Bretagne Keremma