AROME HOTEL NIZZA

Das fängt ja gut an: Schon der Mailwechsel vor meiner Ankunft war ungewöhnlich freundlich. Ich hatte eine Übernachtung im Arome Hotel in Nizza über ein Reservierungsportal gebucht, dann noch vorab recht kurzfristig um eine Nacht verlängert – direkt beim Hotel, allerdings in einer teureren Kategorie. Bei der Ankunft wurde ich gleich mit einer positiven Nachricht empfangen – für die erste Nacht erhielt ich ein ein Upgrade und musste während meines Aufenthalts nichtmal umziehen.

Tipps Tipps Tipps: Nur selten bin ich in einem Hotel so fürsorglich und persönlich zugewandt empfangen, geradezu betreut worden wie hier in Nizza. Nicht nur mit Restaurantempfehlungen wurde ich von Fabio und Fabrice versorgt, auch einen der schönsten Spaziergänge (rund um das Cap Ferrat) verdanke ich ihren Tipps. Ihr kleines Boutiquehotel, das sie im April 2018 eröffnet haben, befindet sich in einem Altbau in einer der Parallelstraßen hinter der Promenade des Anglais (wer mit dem Flughafenbus kommt, steigt an der Haltestelle Gambetta/Promenade aus. Auch zum Bahnhof kann man gut zu Fuß laufen – angekommen bin ich mit dem Bus, weitergereist mit dem Zug, denn der ÖPNV an der Côte d’Azur ist günstig und gut getaktet). Altstadt und Einkaufsstraßen liegen in der Nähe, und das Meer ist so nah, dass man morgens schnell schwimmen gehen kann. So stellt sich gleich das echte Nizza-Feeling ein! Frühstück gibt es im Arome nicht, aber wer würde in Frankreich schon im Hotel bleiben wollen, wenn es so nette Cafés um die Ecke gibt?

Schlaf muss sein: Für meine Reiseführer übernachte ich dauernd außer Haus, aber höchst selten in Luxus-Resorts, Fünf-Sterne-Hotels oder Design-Spa-Wunderwelten. Bezahlbar und lässig soll das Übernachten sein, aber nicht nachlässig. Das ist die hohe Kunst guter Hoteliers, einen Wohlfühleffekt zu schaffen, der den eben noch fremden Ort zum Heim auf Zeit macht. Als Reiseführer-Autorin bin ich es gewohnt, meine besten Tipps weiterzuverraten – das ist ja sozusagen der Deal. Bei manchen Adressen habe ich aber ein bisschen Sorge, dann selber nie wieder ein Zimmer zu bekommen, wenn es erstmal im Reiseführer steht – das Arome-Hotel in Nizza gehört in diese Kategorie, denn es hat nur zehn Zimmer und Suiten.

Übrigens: In Frankreich sind die Sterne-Kategorien als Hotelklassifizierung de facto Schnee von gestern. Schreibtisch, Telefon und Minibar – was früher den Ausschlag gab für die Einordnung, spielt immer weniger eine Rolle. Teure Immobilien und der generelle Platzmangel in den Großstädten führen dazu, dass bezahlbare Hotels den Raum effizient nutzen müssen. Deshalb sind die Zimmer eher klein und schlicht gehalten und ideenreich, aber einfach gestaltet. Und kaum noch Hotels bieten Zimmer in nur einer Preiskategorie – oft gibt es je nach Größe abgestufte Tarife. Auch im Arome-Hotel kostet die 23 m² große Suite um die Hälfte mehr als das 12,5 m² große Doppelzimmer, doch in der Nebensaison sind beide durchaus erschwinglich.

Arome Hotel Nice, 65 rue de la Buffa, T 0033 4 93 88 99 46, https://aromehotelnice.com, die Rezeption ist nicht durchgehend besetzt, wer außerhalb der Zeiten anreist, findet den Schlüssel im Safe an der Tür (also rechtzeitig um den Code kümmern). Die folgenden drei Fotos und stammen von mir, die vier darunter @ Arome Hotel Nice

Mitte Oktober erscheint mein Reisetaschenbuch Côte d’Azur im DuMont Reiseverlag, ISBN 9783616020211, 18.90 €

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