PORTULAKSALAT MIT KREBSFLEISCH, MANGOLD UND GNOCCHETTI SARDI

Salat im Winter? Auch jetzt noch wachsen Sorten, die frisches Grün auf den Tisch bringen. Für Wintersalate gibt es mit Postelein eine erfreuliche Alternative im Gemüseregal. Viele gängige Blattsalate kommen aus dem Gewächshaus oder wachsen unter Folie, und leider enthalten sie meist viel Nitrat. Trotzdem muss es nicht immer nur ein Salat aus Kohl, gegartem Wurzelgemüse oder Hülsenfrüchten sein. Im Januar und Februar haben auch Feldsalat, Chicorée und Radicchio noch Saison. Und im März kann man sich schon auf jungen Spinat und Bärlauch freuen.

 

Postelein • Salatmangold • Flusskrebsfleisch • Gnocchetti Sardi

rote Zwiebel • Knoblauchzehe • Rettichsprossen

Thai-Dressing (Limettensaft • Reisessig • Chili • Fischsauce • Sweet Chili)

 

Supermarkt-Enttäuschung: Flusskrebs hört sich so schön nach Schweden an, doch im Kühlregal drücken sich unansehnliche Plastikpackungen zwischen Räucherforelle, Shrimps und Wasabi aus der Tube unauffällig in die Ecke. Groß scheint die Nachfrage nicht zu sein, die kümmerlichen Reste nähern sich dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Ich hab’s trotzdem mal versucht, soll doch das Fleisch von Flusskrebs noch feiner als Hummer schmecken. Flusskrebse bevölkern das Süßwasser vieler Länder, die geschälten, vorgekochten und abgepackten Krebsschwänze stammen vor allem aus China, der Türkei und dem Iran, denn hierzulande sind die gepanzerten Tiere geschützt. Den besten Ruf haben sie nicht, und meist landen sie ja auch mit viel Mayonnaise und dominant schmeckenden exotischen Früchten und Curry zusammen im Salat. In diesem Salat waren sie eine Enttäuschung (nur die Krebsschwänze, nicht der Salat selbst), ich versuche es aber wohl nochmal, wenn ich vielleicht ein vertrauenerweckenderes Produkt bekomme.

Postelein: Ohnehin ging es mir bei diesem Salat darum, Postelein zu verwenden. Wenn die auch Winterportulak genannten Pflänzchen schon mal in der Gemüseauslage des Bioladens auftauchen, greife ich auch zu. Zusammen mit Salatmangold ist das vitaminreiche Grünzeug in der kalten Jahreszeit eine willkommene Abwechslung zu Feldsalat und Endivie, Chicorée und Radicchio. Neben den überraschend robusten, herzförmigen Blättchen isst man auch die langen Stiele des Blattgemüses mit – wen sie im Salat stören, schneidet sie einfach in kleinere Stücke. Das nussige, leicht säuerliche Postelein schmeckt auch pur und verträgt eine kräftige Vinaigrette mit Walnussöl, Senf und Rotweinessig ebenso wie ein mildes Joghurt-Dressing oder ein scharf-süßes Thai-Dressing. Außer als Salat und roh aufs Frischkäsebrot sollen die fleischigen Blättchen auch als warme Gemüsebeilage (zubereitet wie Spinat) schmecken – das habe ich noch nicht ausprobiert.

Winterportulak Tellerkraut Postelein

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