ORIENTALIA: KOCHBUCH VON SABRINA GHAYOUR

Orientalische Küche: Ich hab nicht durchgezählt im Kochbuchregal, aber rund ein Dutzend Bücher zur Küche des Nahen Ostens stehen darinFür mich ist sie schon lange die Lieblingsküche, vereint sie doch die üppige Verwendung von Kräutern und wunderbaren Gewürzen mit vielen vegetarischen Gerichten. Jahre bevor die Küche der Levante als neuer »Foodtrend« ausgerufen wurde, habe ich mir schon die Bücher der Australier Greg und Lucie Malouf gekauft, schätze Yotam Ottolenghi, Claudia Roden, Silwena Rowe und Salma Hage. Trotz all der teils recht umfangreichen Bände gibt es immer wieder Neuerscheinungen zum Thema, gerade habe ich selbst ein Levante-Kochbuch aus dem Englischen übersetzt, und unlängst hat Sabrina Ghayour ihren dritten Band veröffentlicht, nach ihrem Bestseller »Persiana« (2014) und »Sirocco« (2016) erschien jetzt »Orientalia. Neue Rezepte aus den Küchen Persiens«Im April 2019 erscheint schon ihr nächster Band bei Octopus Books. Unter dem Titel »Bazaar« gibt es dann vegetarische Rezepte.

Spice Mistress: So nennt sich Sabrina Ghayour, im Iran geborene Engländerin, auf ihrem Instagram-Account. Von Haus aus Autodidaktin, hasie sich als »Persian/Middle Eastern Chef« und Bloggerin, mit TV-Auftritten, Supperclubs und Pop-up-Restaurants einen Namen gemacht und gibt auch Kochkurse. Ihre »Cookery Classes« für traditionelle und moderne persische Küche finden in London statt. »Orientalia« habe ich mir nach ihrem ersten Kochbuch auch noch gekauft, weil mir die Zuverlässigkeit der meist sehr einfachen und unkomplizierten Rezepte in »Persiana« gefiel – mit wenig Aufwand stand ein ansprechendes und aromatisches Gericht aus Gemüse, Hülsenfrüchten, Bulgur oder Reis auf dem Tisch. Trotzdem bleibt die Frage, ob die Zahl der Rezepte sich nicht irgendwann mal erschöpft – und lauter Varianten von Hummus, Baba Ganoush, Fattoush sich gegenseitig Konkurrenz machen.

Salate und mehr: Da ich kaum noch Fleisch zubereite, war es vielleicht ein Fehler, dass ich als erstes Rezept ausgerechnet »Würzige Nudeln mit Rinderhack und grünen Bohnen« ausprobiert habe. Eindeutig nicht mein Fall. So sehr ich etwas Biss und Textur schätze, ich muss nicht an alles zuletzt noch Erdnüsse, Cashews, Kürbis- oder Granatapfelkerne werfen. Ansprechend finde ich vor allem die Salatrezepte, aus gebackenen Roten Beten, aus Sellerie und Orangen oder Pfirsichen und Feta. Im engeren Sinn »klassische« orientalische Küche bietet die Rezeptsammlung von Sabrina Ghayour nicht. Um auch ihren dritten Band mit überraschenden Rezepten zu füllen, werden hier ganz undogmatisch orientalische Rezepte mit Zutaten aus aller Welt und umgekehrt kombiniert – also »Pimentos de Padrón« mit Sumach und Kreuzkümmel, Orangen mit Burrata oder Grünkohl mit Feta und Chilisauce.

#cookbookadvent: Auf ihrem Twitter-Account und Instagram hat Sabrina Ghayour im Dezember 2018 täglich ein Kochbuch empfohlen, das sie gut findet oder dem sie Inspiration verdankt – darunter am 22. Dezember »Tamarind and Saffron. Favourite Recipes from the Middle East« von Claudia Roden (Penguin), »Slow. Food Worth Taking Time Over« von Gizzie Erskine (HarperCollins) und »Zaitoun. Recipes and Stories from the Palestinian Kitchen« von Yasmin Khan (Bloomsbury) am 7. Dezember.

www.sabrinaghayour.com

Sabrina Ghayour: Orientalia, Neue Rezepte aus den Küchen Persiens, 240 Seiten, Hölker Verlag, 26.95 €, ISBN 978-3-88117-173-1

 

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